Eine Gruppe migrantischer Jugendlicher ist von Hansa-Fans im Zug rassistisch beleidigt und körperlich angegriffen worden. Auch eine Erzieherin bekam einen Schlag ab, als sie den Jugendlichen helfen wollte. Die Polizei ermittelt.

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Eine Gruppe von Jugendlichen und eine Erzieherin sind laut Polizei am Samstag in einem Zug von Anhängern des FC Hansa Rostock angegriffen und rassistisch beleidigt worden. Das Polizeipräsidium Rostock erklärte, dass ein 17-Jähriger von mehreren Hansa-Fans geschlagen wurde und Verletzungen im Gesicht erlitt.

Die 61 Jahre alte Erzieherin der Jugendlichen bekam einen leichten Schlag im Bereich des Oberkörpers ab, als sie einschreiten wollte. Ein 18-Jähriger erhielt beim Verlassen des Zuges einen seitlichen Schlag gegen den Kopf. Er klagte über Schmerzen.

Polizei wertet Videoaufnahmen aus

Aus den rund 20 Hansa-Fans heraus soll unter anderem "Ausländer, Ausländerschweine raus" gerufen worden sein. Ein 37 Jahre alter Tatverdächtiger habe angegeben, ebenfalls geschlagen und leicht verletzt worden zu sein.

Bei der Jugendgruppe habe es sich um geduldete Migranten im Alter von zehn bis 18 Jahren gehandelt. Die Polizei wertet Videoaufnahmen aus und ermittelt wegen Körperverletzung und Volksverhetzung.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, reagierte erschüttert auf den Zwischenfall. "Gewalt und Rassismus dürfen in Mecklenburg-Vorpommern keinen Platz haben!", twitterte sie am Sonntag. "Wir müssen als Gesellschaft entschlossener gegen Rassismus vorgehen. Auch Sportvereine tragen hier eine Verantwortung." (dpa/mak)

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