In Delhi schwebt ein dreijähriges Mädchen nach einer Vergewaltigung in Lebensgefahr. Wie die Polizei mitteilte habe sie bereits einen Tatverdächtigen festgenommen.

Mehr Panoramathemen finden Sie hier

Ein dreijähriges Mädchen ist in der indischen Hauptstadt vergewaltigt worden - am Jahrestag der tödlichen Gruppenvergewaltigung einer Studentin. Ein 40 Jahre alter Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes wurde als Tatverdächtiger festgenommen, nachdem ihn zunächst Anwohner gestellt und verprügelt hatten, wie die Polizei am Montag mitteilte.

Das Kind sei am Sonntag ohnmächtig und stark blutend in einem südwestlichen Stadtteil Delhis gefunden und in ein Krankenhaus gebracht worden, wo es operiert worden sei. Die Chefin der Frauenkommission der Hauptstadtregion, Swati Maliwal, twitterte aus dem Krankenhaus, das kleine Mädchen kämpfe um sein Leben.

Hohe Zahl an Vergewaltigungen

Genau sechs Jahre zuvor, am 16. Dezember 2012, war eine 23-jährige Medizinstudentin nach einem Kinobesuch in Delhi in einem Bus von mehreren jungen Männern brutal vergewaltigt worden und später gestorben.

Der Fall hatte Proteste sowie eine öffentliche Diskussion über das Problem sexueller Gewalt in Indien ausgelöst. Wenige Monate später waren einige Gesetze verschärft worden.

Grausame sexuelle Gewalt gegen Frauen und auch Kinder kommt in Indien allerdings weiterhin immer wieder vor. Nach offiziellen Statistiken wurden 2016 in Indien mehr als 19.000 Vergewaltigungen von Minderjährigen erfasst. Die Dunkelziffer dürfte hoch sein.

Nach der Vergewaltigung und Ermordung einer Achtjährigen wurde die Vergewaltigung von Mädchen unter zwölf Jahren im Frühjahr unter Todesstrafe gestellt. Die Justiz arbeitet aber sehr langsam - Zehntausende Verfahren wegen Kindesmissbrauchs sind noch offen. (dpa/thp)  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.