• Die Walfangsaison in Norwegen geht zu Ende.
  • Es wurden mehr als 570 Zwergwale getötet.
  • Dies ist der höchste Wert seit 2016.

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In Norwegen sind in der diesjährigen Walfangsaison mehr als 570 Zwergwale getötet worden. Wie aus dem jüngsten Fangbericht der norwegischen Fischereiorganisation Råfisklaget hervorgeht, wurden insgesamt 575 der Meeressäuger gefangen. Diese in der Vorwoche gemeldete Zahl sei der derzeit aktuellste Wert, bestätigte ein Sprecher des Fischereiministeriums in Oslo.

Gemäß einer Vorschrift der Fischereiverwaltung endete die Walfangsaison am Montag - es kann damit also sein, dass die Zahl noch geringfügig steigt.

Vergleicht man den bisherigen Wert mit den Fangzahlen der Vorjahre, dann ist dies der höchste seit 2016. Das Fischereiministerium hatte wie in den Vorjahren eine maximale Fangquote von 1.278 festgelegt. Die Zahl der tatsächlich getöteten Tiere liegt aber immer recht weit unter der Quote. Im Vorjahr waren es letztlich 503 Exemplare gewesen.

Öffentliche Nachfrage nach Walfleisch sinkt

Norwegen bleibe auch 2021 das Walfangland Nummer eins und lasse Japan und Island deutlich hinter sich, teilte die Walschutzorganisation Whale and Dolphin Conservation (WDC) am Montag mit. Dabei schwinde die öffentliche Nachfrage nach Walfleisch.

Das kommerzielle Töten von Walen sei auch angesichts ihrer wichtigen Rolle in den Ozeanen "absolut unentschuldbar", erklärte WDC-Walschutzexpertin Astrid Fuchs. "Das Schlachten solch einer Anzahl von Großwalen ist im Prinzip Ökozid – ein Verbrechen an der Natur."

Die Jagd auf die Zwergwale, auch Minkwale genannt, ist eine alte Tradition in dem skandinavischen Land, die aber nur noch von wenigen Fischern ausgeübt wird. Das Fischereiministerium hatte zu Jahresbeginn darauf verwiesen, dass es dabei um das Recht gehe, natürliche Ressourcen auf nachhaltige Weise auszunutzen. Tierschützer sehen das ganz anders. Sie fordern ein sofortiges Ende des Walfangs.

Für den kommerziellen Walfang gilt seit 1986 ein Moratorium, gegen das Norwegen Einspruch erhoben hatte. Nur wenige Länder jagen heute noch Wale, darunter auch Japan und Island. Auf den zum Königreich Dänemark zählenden Färöer-Inseln, die zuletzt durch eine Massentötung von mehr als 1.400 Delfinen in die Schlagzeilen geraten waren, werden ebenfalls Wale gefangen.  © dpa

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