• Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts sind die Zahlen der positiven PCR-Tests in Deutschland weiter zu hoch.
  • "Die Lage ist weiter sehr angespannt", sagt RKI-Chef Lothar Wieler.
  • Er sieht aber auch eine Entwicklung, die "in die richtige Richtung geht".

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Die Zahl der neuen Corona-Fälle in Deutschland muss aus Sicht des Robert-Koch-Instituts (RKI) deutlich stärker gesenkt werden, um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bekommen. "Die Lage bleibt weiter sehr angespannt", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler auf einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Auch nach den Beschränkungen der vergangenen Wochen, die die Fallzahlen als ersten Erfolg stabilisiert hätten, seien sie immer noch zu hoch. "Sie sinken nicht spürbar."

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Wieler sieht leichte, wenn auch langsame Erholung

Die Gesundheitsämter seien zusehends erschöpft und schafften es nicht mehr zu ermitteln, wo sich Betroffene angesteckt haben. Es gebe mehr Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen, "in einigen Regionen stoßen Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenzen", sagte Wieler. Die Zahl der schweren Verläufe und Todesfälle steige von Woche zu Woche, es sei mit vielen weiteren Fällen zu rechnen.

Trotz allem erkennt der RKI-Präsident aber einen Trend, der ihm Hoffnung macht und aus seiner Sicht "in die richtige Richtung geht": "In allen Altersgruppen außer den Hochaltrigen sinkt die Inzidenz", sagte Wieler auf Nachfrage unserer Redaktion. Er sehe eine leichte, wenn auch langsame Erholung.

Zugleich appellierte Wieler an die Menschen in Deutschland, die Krankheit ernst zu nehmen: "Die Reduktion der Kontakte ist der Schlüssel zum Erfolg." Er rief erneut eindringlich dazu auf, Regeln zu Abstand, Hygiene und Alltagsmasken "immer und überall" zu beherzigen.

479 neue Todesfälle innerhalb eines Tages

In Deutschland wurden laut RKI nun 22.046 neue Positiv-Testungen binnen 24 Stunden gemeldet - etwas weniger als am Donnerstag der Vorwoche mit 22.268.

Mit 479 neuen Todesfällen innerhalb eines Tages gab es jetzt den zweithöchsten Stand seit Beginn der Pandemie. Um die Virus-Ausbreitung einzudämmen, hatten Bund und Länder beschlossen, den seit Anfang November geltenden Teil-Lockdown mit Schließungen zahlreicher Einrichtungen bis 10. Januar 2021 zu verlängern. (dpa/mf)

Neue Studie zeigt: So gelangt das Coronavirus ins Gehirn

Das Coronavirus kann in mehreren Organen Schäden anrichten – zum Beispiel im Gehirn. Ein Forscherteam der Berliner Charité hat jetzt untersucht, wie Sars-CoV-2 dort hingelangt. Ein entscheidender Türöffner scheint die Riechschleimhaut zu sein.
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