Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in Deutschland zuletzt wieder stark gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, gibt es aktuell 1.479 Neuinfektionen - der R-Wert überschreitet erneut die kritische Marke und liegt bei 1,04.

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Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Samstagmorgen 1.479 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Samstag davor war mit 2.034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2.000er-Marke überschritten worden. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6.000 gelegen.

Die Zahl war nach den immer noch über 1.000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli stieg sie wieder. Allerdings hat zuletzt auch die Zahl durchgeführter Tests immens zugenommen.

Viele junge Menschen unter den Infizierten

Es falle auf, dass sich in den letzten Wochen vermehrt jüngere Personen infizierten, hieß es vom RKI. Es gelte, eine Übertragung auf die älteren und besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu verhindern. "Sollten sich wieder vermehrt ältere Menschen infizieren, muss auch mit einem Wiederanstieg der Hospitalisierungen und Todesfälle gerechnet werden."

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 240.986 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Samstag meldete. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9.289. Seit dem Vortag wurden ein Todesfall mehr gemeldet. Bis Samstagmorgen hatten etwa 214.200 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Reproduktionszahl liegt aktuell bei 1,04

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Samstag bei 1,04 (Vortag: 0,94). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,01. Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

Die R-Werte lagen seit Mitte Juli 2020 über 1, seit Anfang dieser Woche wieder um 1. "Dies lag zu einem großen Teil an zunehmenden Fällen unter Einreisenden, insbesondere mit Urlaubsreisen während der Sommerferien, aber auch an einer größeren Anzahl an kleineren Ausbrüchen und den bundesweiten Fallzahlen insgesamt, die in den letzten Wochen angestiegen waren", hieß es vom RKI. (dpa/fra)

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