100 Tage nach dem Start der Corona-Warn-App ziehen die Macher SAP und Deutsche Telekom eine positive Bilanz. Die App wurde rund 18 Millionen Mal heruntergeladen, funktioniere und weitere Verbesserungen seien in Arbeit.

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Die Macher der deutschen Corona-Warn-App, SAP und Deutsche Telekom, haben 100 Tage nach dem Start der Anwendung eine positive Bilanz gezogen. "Die App funktioniert und wir arbeiten weiter an Verbesserungen", sagte Peter Lorenz, Chefentwickler bei der Telekom-Tochter T-Systems. Das sei auch der Grund, warum sich inzwischen mehrere Länder an dem Open-Source-Code des deutschen Projektes bedienen würden.

Die im internationalen Vergleich sehr hohen Download-Zahlen für die deutsche App wertete Lorenz als ein "Vertrauensbeweis der Bevölkerung". Die Akzeptanz der App sage viel darüber aus, dass die Menschen in der Stimmung seien, solche Tools als einen Beitrag zur Pandemiebekämpfung zu nutzen.

Corona-Warn-App wurde in 100 Tagen 18,2 Millionen Mal heruntergeladen

Die App wurde in den vergangenen 100 Tagen 18,2 Millionen Mal heruntergeladen. Da aber auch einige Anwender die App deinstalliert oder deaktiviert haben, gehen Experten von rund 15 Millionen aktiven Nutzern aus.

Michael Schuster, "Co-Lead" des Projektes bei SAP, verwies auf eine sehr gute Zusammenarbeit mit den US-Technologiekonzernen Apple und Google, die die technisch notwendigen Schnittstellen bereitstellen. Zusammen mit Apple habe man auch die jüngsten Probleme auf dem iPhone-Betriebssystem iOS lösen können. Schuster betonte, es wäre gut, wenn man noch mehr Menschen in Deutschland dazu motivieren könnten, sich die App herunterzuladen.

Lob und Kritik aus der Politik für die App

Manuel Höferlin (FDP), Vorsitzender des Digitalausschusses im Bundestag, sagte, die Corona-Warn-App sei "technisch sehr gut gemacht". Er bemängelte aber, dass die App nach wie vor erst ab 17 Jahren heruntergeladen werden könne.

Anke Domscheit-Berg, die Digitalexpertin der Linken-Fraktion im Bundestag, lobte "die Kombination aus transparenter Entwicklung und Datensparsamkeit". Aus ihrer Sicht sollten aber mehr Menschen die App nutzen. Sie sieht die Bundesregierung und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in der Pflicht, besser über den Nutzen der App zu informieren. (mgb/dpa)

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