Hat das noch was mit Spaß zu tun? Bei WhatsApp treibt zurzeit der Horror-Account "Momo" sein Unwesen. Mit gruseligen Bildern, Text- und Sprachnachrichten versetzt er die zumeist ahnungslosen User in Angst und Schrecken.

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Von "Momos" Profilbild grinst dem WhatsApp-Nutzer hämisch das verzerrte Gesicht einer jungen Frau entgegen. Die Mundwinkel unnatürlich weit nach oben gezogen, die Augen fast ganz aus den Augenhöhlen herausgequollen.

Doch wer verbirgt sich hinter der Schreckensfigur, die scheinbar mit mehreren unbekannten Telefonnummern zugange ist?

Die Polizei scheint ratlos

Wie zahlreiche User im Netz berichten, mischt sich "Momo" still und heimlich unter die eigenen WhatsApp-Kontakte. Nimmt man dann zu ihr Kontakt auf, wird es gruselig! Kryptische Nachrichten, verstörende Geräusche oder gar private Bilder sind ihre Antwort. Die spanische Polizei hat von der Kontaktaufnahme zu dem Horror-Account mittlerweile sogar abgeraten.

Denn in Spanien tauchte der Messenger-Schreck zum ersten Mal auf. Mittlerweile hat sich "Momo" aber auch in Deutschland und England immer mal wieder blicken lassen. Insgesamt, so berichtet unter anderem der "Münchner Merkur", sollen drei Nummern mit dem Horror-Bild im Umlauf sein: eine aus Mexiko, eine aus Kolumbien und eine aus Japan. Letztere ist die populärste. In der Beschreibung des WhatsApp-Profils heißt es da: "Leute nennen mich L."

Horror-Thriller "Saw" lässt grüßen

Mit der japanischen Nummer haben auch die deutschen YouTube-Brüder Marvin und Kelvin alias PrankBrosTV Kontakt aufgenommen. Sie mussten am eigenen Leib erfahren, wie unheimlich die Krähenfrau "Momo" wirklich ist.

Nachdem sie ihr ein einfaches "Hallo?" gesendet hatten, kam in japanischen Schriftzeichen zurück: "Ich bin gestorben", gefolgt von kratzenden, schaurigen Geräuschen via Sprachnachricht. Über 600.000 Follower schauten sich das Video auf dem YouTube-Kanal der beiden Brüder bereits an.

Doch damit noch nicht genug. Marvin und Kelvin forderten ihr Schicksal weiter heraus. Auf "Momos" Frage, ob sie spielen wollen, antworteten sie noch ganz heldenhaft mit "Ja". Als der Horror-Account ihnen dann jedoch ein Selfie von Marvin sendet, von dem er sich sicher ist, es niemandem jemals geschickt zu haben, wird es ihnen ganz anderes.

Für "Momo" scheint das Spiel damit allerdings erst begonnen zu haben. "Zu spät. Bis bald", lässt sie die Jungs wissen.

Vom Kunstobjekt zur Schock-Kreatur

Wer oder was "Momo" ist, ist unklar. Allerdings scheint der Ursprung des verzerrten Frauengesichts gefunden zu sein. Die japanische Special-Effects-Firma Link Factory schuf die Skulptur der Krähendame im Jahr 2016. Sie soll einen sogenannten Ubumetori darstellen – einen Geistervogel aus der japanischen Mythologie, der nachts saubere Wäsche mit Blut beschmiert oder gar Kinder aus ihren Betten entführt. (cos)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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