Dass ich zuletzt ein Ballerspiel gezockt habe, muss etwa zehn Jahre her sein. Der Funke scheint damals bei einer Runde "Counter Strike" nicht übergesprungen zu sein. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich auch noch nie einen PlayStation-Controller in der Hand. Entsprechend wenig Vorstellung habe ich also davon, was mich bei "Alien Breed Trilogy" erwartet.

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Da hilft es zunächst auch nicht viel, dass mich mein Kollege über die Geschichte des Spiels aufklärt, denn "Alien Breed" von Entwickler "Team 17" ist eigentlich kein neues Spiel. Bereits 1991 beginnt die Geschichte der Xenomorph-Hatz auf dem Amiga. Bis zu zwei Spieler mussten sich damals in einer atmosphärisch sehr an die "Alien"-Filme angelehnten Story und in engen Gängen ihrer Haut gegen die H.R.-Giger-Monster erwehren. Aha.

Die Geschichte - Worum geht’s?

Düster ist die Atmosphäre auf dem maroden Raumschiff. © Screenshot

Zum Einstieg gibt’s für mich erst einmal eine Single-Player-Runde im Anfänger-Modus. Schon während der hübschen Comic-Einführung macht sich Aufregung breit: "Wie schieße ich noch mal?" Obwohl ich ein erfahrener Horrorfilm-Fan bin, wird mir bei der düsteren Atmosphäre auf dem maroden Raumschiff doch etwas mulmig, denn die Geschichte in "Alien Breed: Evolution" beginnt sprichwörtlich mit einem Knall: Als das Raumschiff "Leopold" aus dem Hyperraum springt, kollidiert es mit einem unbekannten anderen Schiff. Für den Spielercharakter Conrad, den Schiffsmechaniker, und die Androidin Mia beginnt der Kampf ums Überleben. Denn die Kollision hat den Antrieb und andere wichtige Schiffsysteme so sehr beschädigt, dass der Absturz droht – und die Horde blutrünstiger Aliens macht die Rettung der eigenen Haut nicht gerade einfacher.

Aber Adrenalin verbessert bekanntlich die Reaktionsfähigkeit, und so ist das mit dem Schießen dann doch kein Problem. Spielprinzip und Steuerung habe ich schnell verstanden, nur mit dem Zielen hapert es ein bisschen. Aber zielloses Rumballern führt auch zum Erfolg – zumindest im Anfänger-Modus.

Nach diesen ersten virtuellen Gehversuchen beschließt mein Kollege, dass ich bereit für den schwierigeren Zweispieler-Modus sei. Das denke ich auch, denn mittlerweile habe ich tatsächlich Spaß an der Sache. Doch die schmerzliche Erkenntnis folgt prompt: Sinnloses Abzugdrücken funktioniert doch nicht!

Die Steuerung – wie spielt sich’s?

Die gesamte "Alien Breed"-Trilogie ist ein sogenannter "Twin Stick Shooter". Ein Analogstick am Playstation-Controller steuert die Bewegung der Spielfigur, der andere Stick wird zum Zielen genutzt. Im Gegensatz zu klassischen Spielen dieser Art lässt sich in "Alien Breed" allerdings auch die Perspektive ändern, zwar nicht absolut frei, dafür in vier Schritten. Das ist besonders innerhalb der engen Gänge ein großer Vorteil, um auch kein Health Pack, keine Munition und keine Waffe zu übersehen. Und das ist auch bitter nötig, denn die außerirdischen Biester sind mit Spielpartner viel zäher als im Anfänger-Modus und treten in Horden auf, was Munition zu einem wirklich raren Gut macht. Deshalb wird auch die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Waffen zu wechseln, für mich plötzlich interessant. Ich bevorzuge neben dem Sturmgewehr vor allem den Flammenwerfer und diverse andere "Spezialentwicklungen" (Laserkanonen und mein Favorit "Projekt X"), denen man im Laufe des Spiels begegnet. Und jeder neue Spielteil bringt sein eigenes "Spielzeug" mit, um den Alien-Massen Herr zu werden.

So kämpfen wir uns Seite an Seite durch das von Leichen gepflasterte Raumschiff, immer in der Hoffnung, noch genug Munition zu haben, sollte der andere zu Boden gehen. Ja, richtig: Wenn man bei "Alien Breed" im Coop-Modus stirbt, muss das nicht das Ende sein – vorausgesetzt, der Mitspieler hält bis zur Wiederauferstehung die Stellung. Für mich eine gleichermaßen verwirrende wie glückliche Tatsache, hält mir mein Kollege die kleinen Biester doch fachmännisch vom Leib, bis ich mich wieder erholt habe. Und schlecht habe ich mich für den Anfang wohl nicht geschlagen: Immerhin hat es für den Prolog der Kampagne und sechs Minuten im Survival-Modus gereicht.

Wer also nach dem Durchspielen der Kampagne noch eine Herausforderung sucht, findet neben einem On- und Offline-Zweispielermodus auch noch andere Spielmodi. Für Langzeitmotivation ist also gesorgt – gut zu wissen.

Fazit – lohnt sich’s?

Obwohl ich weder ein Freund des virtuellen Gemetzels noch ein SciFi-Fan bin, hatte ich entgegen allen Erwartungen großen Spaß. Der Einstieg fiel mir sehr leicht, die Steuerung und das Spielprinzip sind einfach und schnell zu verstehen. Verschiedene Spiel-Modi und Schwierigkeitsgrade machen es möglich, dass Anfänger nicht sofort gefrustet den Spaß verlieren, aber auch versiertere Gamer gefordert werden.

"Alien Breed Trilogy" fasst die drei bislang online erschienenen Teile der Reihe auf einer Blu-ray zusammen. Grafisch kommen die Spiele zwar nicht an aktuelle Produktionen der großen Entwickler heran, atmosphärisch sind sie auf jeden Fall einen Blick wert. Pro Teil kann man mit rund acht Stunden Spielzeit rechnen. Jedes Spiel ist in mehrere Kapitel unterteilt.

Der genaue Veröffentlichungstermin und der genaue Preis von "Alien Breed Trilogy" stehen zwar noch nicht fest, diverse Händler geben allerdings ein Erscheinen Mitte Oktober und einen Preis von rund 30 Euro für das Spiel an. Wer nicht mehr warten möchte: Alle drei Teile der Reihe sind im Playstation-Store bereits erhältlich.

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