Mit der Weiberfastnacht startet deutschlandweit wieder die Karnevalszeit. Abgesehen vom Spaßfaktor birgt die kommende Woche aber auch viele Gefahren für Autofahrer. Denn Restalkohol und Kostüme können empfindliche Folgen nach sich ziehen.

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Deutschlandweit fällt mit der Weiberfastnacht (23. Februar) der Startschuss in die neue Karnevalssaison. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten wird bis zum Aschermittwoch der kommenden Woche anhalten. Automobilclubs, wie der AvD, warnen deshalb vor den Folgen im Straßenverkehr. Besonders die Gefahr von Alkohol ist jetzt nicht zu unterschätzen. Aber auch eine allzu aufwendige Kostümierung kann im Auto zu Konsequenzen führen.

Alkohol am Steuer ist tabu

Für einige Autofahrer ist es immer noch keine Selbstverständlichkeit und deshalb laut AvD besonders in der Karnevalszeit noch einmal hervorzuheben. Alkohol am Steuer ist tabu. Gleiches gilt für Drogen jeglicher Art. Bereits ab 0,3 Promille am Steuer kann man vom Gesetzgeber bestraft werden. Wer ab diesem Wert in einen Unfall verwickelt wird oder etwa durch Schlangenlinien beim Fahren auffällt, kann sogar seinen Führerschein verlieren.

Eine absolute Fahruntauglichkeit wird ab 1,1 Promille attestiert. Dann hagelt es nicht nur eine satte Geldstrafe, sondern auch ein halbjähriges Fahrverbot. Bereits bei 0,5 Promille können bis zu 500 Euro und ein Monat Fahrverbot verhängt werden. Hinzukommen zwei Punkte im Verkehrszentralregister in Flensburg. Absehen von Geldstrafen und Fahrverboten ist in solchen Fällen auch der volle Versicherungsschutz in Gefahr. Wer "grob fahrlässig" handelt, bleibt in den meisten Fällen zumindest auf den eigenen Kosten sitzen.

Vorsicht mit Kostümen

Perücken und Bärte, die die Sicht behindern, Hüte und Augenklappen oder übergroße Schuhe: Alles, was die Sicht einschränkt oder irgendwie anders behindert, hat während der Fahrt hinterm Steuer nichts zu suchen. Kommt es zu einem Unfall, kann der Grund dafür in der unpassenden Kleidung gesucht werden. Außerdem muss der Fahrer laut Gesetzgeber jederzeit hinter dem Steuer klar erkennbar sein. Umgekehrt gilt auch, dass andere Autofahrer in diesem Zusammenhang nicht gefährdet oder behindert werden dürfen.

Erschreckende Ford-Studie

Autohersteller Ford, ansässig in der Karnevalhochburg Köln, hat anlässlich der "fünften Jahreszeit" eine eigene Umfrage unter 150 jungen Autofahrern zwischen 18 und 34 Jahren gemacht. Und das Ergebnis lässt im wahrsten Sinne des Wortes tief blicken. 56 Prozent der Millennials geben an, dass sie sich während der Karnevalszeit auch verkatert hinters Steuer setzen. Auffällig viele der Befragten unterschätzen dabei die Gefahren des Alkohols.

So geben 60 Prozent sogar an, dass sie mit bis zu 0,3 Promille noch "richtig gut Auto fahren" könnten. Fast ein Drittel der jungen Autofahrer ist sogar der Meinung, sich noch mit 0,5 Promille sicher ans Steuer setzen zu können. Erschreckend ist auch die fehlende Selbsteinschätzung. Für sechs Prozent der Befragten sei ein Kater "nichts Schlimmes" und knapp 60 Prozent würden wieder ans Autofahren denken, wenn sie sich fit fühlen. Dabei kann gerade das subjektive Empfinden über die eigentlichen Gefahren von Alkohol und Restalkohol hinwegtäuschen.

Sperrungen und Umleitungen

Ein Aspekt, der alle Autofahrer während der Karnevalszeit betrifft, sind Sperrungen und Umleitungen in Zusammenhang mit Karnevalsumzügen. Fahrzeughalter sollten deshalb auch frühzeitig auf eventuelle Parkverbote achten. Wer im innerstädtischen Bereich unterwegs ist, sollte sich außerdem rechtzeitig nach alternativen Fahrrouten erkundigen, um die Karnevalsumzüge zu umfahren.

Grundsätzlich bietet es sich aber ohnehin an, in der Hochzeit der Karnevalssaison auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Das gilt für diejenigen, die den Verkehrskollaps umgehen wollen genauso, wie für diejenigen, die sich alkoholisiert und verkleidet auf den Nachhauseweg machen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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