Mit den wärmenden Sonnenstrahlen trauen sich auch wieder mehr Wildtiere aus ihrer Deckung. Damit steigt die Unfallgefahr auf den Straßen. Wir sagen Ihnen, wie Sie Wildunfälle vermeiden können - und was Sie tun müssen, wenn es doch dazu kommt.

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Pro Jahr ereignen sich in Deutschland etwa 230.000 Unfälle zwischen Autos und Wildtieren. Allein 2011 entstand dadurch ein Schaden von 510 Millionen Euro. Ganz zu schweigen von den Folgen für die angefahrenen Wildtiere, die nicht immer sofort von ihrem schmerzenden Schicksal erlöst werden können. Deutschlandweit gibt es Projekte, um Wildunfälle zu vermeiden. Doch an vielen Stellen bringen Schilder und andere Warnhinweise nichts. Weil sie einfach nicht ernst genommen werden.

Bloß nicht aufblenden

Vor allem in der Dämmerung, also abends zwischen 17 und 23 Uhr oder morgens zwischen 5 und 8 Uhr ist die Gefahr, mit Wild zusammenzustoßen, groß. In besonders gefährdeten Gebieten, wie Wäldern oder ländlichen Regionen, weisen Schilder auf Wildwechsel hin. Nehmen Sie diese Schilder ernst, drosseln Sie das Tempo und schauen Sie rechts und links der Straße nach Wild. Taucht ein Tier am Straßenrand auf, können Sie es durch Hupen verscheuchen. Blenden Sie nicht das Fernlicht auf, denn dadurch können die Wildtiere verwirrt werden. Oft laufen Sie auch instinktiv zur Lichtquelle.

Notfalls eine Vollbremsung einleiten

Taucht ein Tier plötzlich vor Ihrem Auto auf, sollten Sie abbremsen, notfalls sogar eine Vollbremsung einleiten. Vermeiden Sie es, dem Wild auszuweichen. Dadurch könnten Sie auf die Gegenfahrbahn oder auf den Seitenstreifen geraten und sich und andere noch mehr in Gefahr bringen.

Wildunfall unbedingt melden

Ist es zum Zusammenstoß mit einem Wildtier gekommen, müssen Sie den Unfall bei der Polizei melden. Wenn Sie das nicht tun, begehen Sie Fahrerflucht. Das gilt auch, wenn Sie ein Tier nur angefahren haben und es sich in den Wald zurückgezogen hat. In diesen Fällen informiert die Polizei einen Jäger, der das Tier suchen und ihm den Gnadenschuss geben muss.

Vollkasko übernimmt die Reparaturkosten

Als Wildunfälle gelten nur Zusammenstöße mit größeren Tieren wie Hirsch, Reh, Wildschwein, Fuchs, Hase oder Dachs bei denen das Fahrzeug auch beschädigt wurde. Überfahren Sie einen Igel oder ein Rebhuhn, müssen Sie das nicht melden. Wer eine Vollkaskoversicherung hat, bekommt in der Regel die Reparaturkosten nach einem Wildunfall ersetzt. Selbst, wenn er den Unfall nicht beweisen kann. Ist das Auto nur teilkaskoversichert, müssen Sie den Unfall belegen; zum Beispiel mit Blut oder Haarresten der Wildtiere am Fahrzeug.

Beweispflicht bei Unfall nach Ausweichmanöver

Sind Sie einem großen Wildtier wie Hirsch, Wildschwein oder Reh ausgewichen und Ihr Auto hat dabei Schaden genommen, wird es kompliziert. Sie müssen gegenüber Behörden und Versicherung nachweisen, dass Sie durch Ihr Manöver größeren Schaden vermieden haben. Dies geht am besten mit Zeugen und endet nicht selten in juristischen Auseinandersetzungen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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