"Ein an den Erprobungsfahrten teilnehmendes Fahrzeug verunfallte alleinbeteiligt im Streckenabschnitt Tiergarten", sagte der Sprecher. Die Polizei bestätigte einen Unfall mit zwei Toten gegenüber der auto-motor-und-sport.de.

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Unfallopfer sind Goodyear-Mitarbeiter

Der Unfall ereignete sich nach Angaben von Augenzeugen konkret am Abschnitt Antoniusbuche am Ende der Döttinger Höhe, ein Streckenbereich, an der Fahrzeuge Höchstgeschwindigkeiten erreichen. Nach Augenzeugenberichten überschlug sich das Fahrzeug mehrfach. Trotz der sofort eingeleiteten Rettungsmaßnahmen verstarben die beiden Insassen noch an der Unfallstelle – neben mehreren Rettungskräften und der Polizei waren auch zwei Hubschrauber im Einsatz. Der Nürburgring wurde gesperrt, auch die Touristenfahrten für Mittwoch abgesagt. Am Donnerstag verzichten die Industrie-Pool-Firmen auf weitere Testfahrten.

Bei dem Fahrzeug soll es sich nach unbestätigten Aussagen von Zeugen um einen gelben Porsche 911 Carrera S der Baureihe 991 handeln, der zur Reifenerprobung auf der Strecke unterwegs war. Goodyear bestätigte uns, dass es sich um Mitarbeiter des Unternehmens im Alter von 39 und 44 Jahren handelt. Sie sollten für vier Tage auf dem Nürburgring testen. In einem Statement erklärte der Reifenhersteller: "Wir sind zutiefst betroffen, dass zwei in Luxemburg ansässige Goodyear-Mitarbeiter am 9. August bei einem Autounfall auf einer Teststrecke in Deutschland ums Leben kamen. Wir unterstützen die örtlichen Behörden bei den Ermittlungen."

Der ältere Fahrer ist Deutscher, der jüngere Fahrer Luxemburger. Bei letzterem handelt es sich um Christian Franck, der 2015 zum "Autosportler des Jahres" in Luxemburg gekürt wurde. Er hinterlässt seine Frau und ein Kind. Der "Automobil Club du Luxembourg" (ACL) schrieb in einer Mitteilung auf Social Media Kanälen: "Mit großer Trauer haben wir heute Morgen erfahren, dass Christian Franck bei einem Autounfall auf dem Nürburgring ums Leben gekommen ist. Der 39-jährige Christian war ein leidenschaftlicher Motorsportler und hatte beschlossen, seine Passion zum Beruf zu machen. Er hat eine beachtliche Erfolgsbilanz mit mehreren nationalen Titeln im Slalom und auf der Rundstrecke. Außerdem hatte er 2008 das Volant Sportif gewonnen, bevor er 2015 zum "Autosportler vum Joer" gekürt wurde. Der ACL Sport spricht seiner Familie und seinen Angehörigen sein tiefstes Mitgefühl aus."

Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln

Nähere Angaben zur Identität der Unfallopfer und zum Unfallhergang gibt es noch nicht, die Polizei hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, die Staatsanwaltschaft in Koblenz wird den Unfallhergang ermitteln. Staatsanwältin Kirsten Mietasch sagte zur Bild: "Die Staatsanwaltschaft hat nunmehr im Rahmen eines Todesermittlungsverfahrens zu klären, ob der tödliche Unfall Folge eines Verschuldens Dritter war. Zur Unfallursache liegen derzeit noch keine belastbaren Erkenntnisse vor. Hinweise auf einen medizinischen Notfall gibt es derzeit jedoch nicht. Ein Todesermittlungsverfahren ist kein strafprozessuales Ermittlungsverfahren. Es besteht daher derzeit noch kein Anfangsverdacht für ein strafbares Verhalten. Das Todesermittlungsverfahren dient als Vorverfahren lediglich dazu festzustellen, ob ein Anfangsverdacht besteht."

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Im sogenannten Industriepool testen auf dem Nürburgring regelmäßig Autohersteller und Zulieferer Fahrzeuge auf der abgesperrten Strecke. Wie der Nürburgring-Sprecher weiter ausführt "werden von den teilnehmenden Firmen nur erfahrene, professionelle Testfahrer eingesetzt, die über eine außerordentliche Fahrzeugbeherrschung bis in den Grenzbereich sowie über sehr gute Streckenkenntnis auf der Nürburgring Nordschleife verfügen." Bei Touristenfahrten gab es 2022 nach Angaben der Polizei insgesamt 77 Unfälle – ein Mensch starb dabei.  © auto motor und sport

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