Die Mercedes-Benz AG hat vermutlich bei zahlreichen Fahrzeugen falsche Sicherungen verbaut. Insgesamt sind weltweit 247.443 Fahrzeuge aus elf Modellreihen betroffen: AMG GT (BR 192), C-Klasse (BR 206), E-Klasse (BR 214), S-Klasse (BR 223), SL (BR 232), CLE (BR 236), GLC (BR 254), EQE SUV (BR 294), EQE (BR 295), EQS SUV (BR 296) und EQS (BR 297).

Mehr zum Thema Mobilität

Auf Nachfrage von auto-motor-und-sport.de heißt es seitens des Herstellers: "In der Folge könnte es zu einer Kontaktunterbrechung oder Erhöhung des Auslösewiderstands kommen. In diesem Fall könnten an der Sicherung angeschlossene Systeme ausfallen. Unter anderem könnte das Fahrzeug unangekündigt seinen Vortrieb verlieren, Rückhaltefunktionen oder das Kombiinstrument beeinträchtigt sein." In einer Mitteilung des Kraftfahrt Bundesamts (KBA) heißt es zudem, "dass eine Brandgefahr nicht ausgeschlossen werden kann."

Was bedeutet das für die Praxis?

Bei den betroffenen Fahrzeugen könnte während der Fahrt plötzlich der Motor ausgehen und somit das Fahrzeug langsamer werden. Gleichzeitig fallen dann die Servolenkung sowie der Bremskraftverstärker aus. Letzteres bedeutet, dass sich die ersten ein, zwei Bremsungen noch normal anfühlen können. Anschließend ist das Bremsen nur noch mit stark erhöhtem Kraftaufwand möglich. Zudem besteht die Gefahr, dass das Lenkradschloss verriegelt, was wiederum im schlimmsten Fall für einen kompletten Lenkverlust sorgt. Ein Ausfall des Kombiinstruments spielt dann nur noch eine geringere Rolle.

Was macht der Hersteller in der Werkstatt?

Zur proaktiven Sicherheit ersetzt die Mercedes-Benz Serviceorganisation in den betroffenen Fahrzeugen die relevanten Vorsicherungsdosen. Die notwendigen Arbeiten nehmen, abhängig von der Fahrzeugausstattung, bis zu fünfeinhalb Stunden in Anspruch und werden dem Kunden kostenfrei angeboten.

Viele Vorteile mit ams+
Erhalten Sie werbereduzierten Zugang zu allen Inhalten von auto-motor-und-sport.de inkl. der digitalen Zeitschrift als E-Paper. Monatlich kündbar.

Diese Modelle sind vom Rückruf betroffen:

Das Kraftfahrt-Bundesamt führt den Rückruf unter der Referenznummer 013606. Der Herstellercode der Rückrufaktion lautet 8297011.  © auto motor und sport

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.