Fette Drops, riesige Sprünge und halsbrecherische Manöver in der Luft – das ist Rampage. Doch eines hat dem Event bisher gefehlt: eine Frauenkategorie! Bis jetzt.

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Letzte Woche hat Red Bull in einer kurzen Mitteilung bekannt gegeben, dass es bei der diesjährigen Rampage zum ersten Mal eine Womans-Kategorie geben wird. Welche Freeriderinnen bei dem Event in Utah an den Start gehen werden, ist noch nicht bekannt. Die Startliste der Red Bull Rampage wird immer erst kurz vor dem Event veröffentlicht.

Red Bull Rampage wird auf ein Zweitages-Event ausgeweitet

Bei der Red Bull Rampage, die 2001 zum ersten Mal ausgetragen wurde, gibt es eine weitere Neuerung: Die bisher eintägige Veranstaltung wird auf zwei Tage ausgeweitet. Die Aufteilung der Kategorien auf die beiden Tage ist allerdings noch unklar. Am Austragungsort ändert sich nichts, die Freeriderinnen und Freerider treffen sich traditionell im amerikanischen Virgin, Utah.

Reaktion auf Kritik im letzten Jahr

Dass die Einführung einer Frauenkategorie bei der Rampage längst überfällig ist, zeigte sich letztes Jahr in einem regelrechten Aufruhr in den sozialen Netzwerken. Nach der Absage des Frauen Freeride Events Red Bull Formation war die Hoffnung groß, dass es bei der Rampage 2023 erstmals eine Frauenkategorie geben würde. Fehlanzeige. Die Folge: Deutliche Kritik an den Veranstaltern für den Ausschluss der Frauen vom Event – auch von männlichen Athleten.

Große Erfolge bei Red Bull Formation und Hardline

Dass Freeriderinnen die Rampage-Bühne verdient haben, haben sie bereits bei anderen Freeride-Events bewiesen.

Zum Beispiel beim Red Bull Formation, einem Perspektiv-Event für Freeriderinnen, das 2021 und 2022 in Utah stattfand. Hier zeigten sie bereits auf ausgesetzten Lines und großen Sprüngen mit fetten Whips und No-handern, dass das Potenzial da ist und vor allem: dass das Niveau der Frauen in der Szene immer weiter steigt.

Bei der Red Bull Hardline in Tasmanien im Februar 2024 schafften Gracey Hemstreet (Norco Race Division) und Louise Ferguson (Intense Factory Racing) als erste Frauen in der Geschichte der Hardline einen Top-to-Bottom-Run. Auch das zweite Red Bull Hardline Event in Wales Anfang Juni war ein voller Erfolg für die Frauen-Freeride-Szene. Zwar schaffte es keine von ihnen, einen kompletten Run zu absolvieren, aber sie klappten ein Feature nach dem anderen auf der Strecke ab. Darunter zum Beispiel das historische Road Gap.

Was ist die Red Bull Rampage?

Die Red Bull Rampage ist wohl das bekannteste und prestigeträchtigste Freeride-Mountainbike-Event der Welt und findet jährlich im Zion National Park in Utah statt. Die Teilnahme folgt per Einladung, und nur die besten Fahrer, und nun auch Fahrerinnen, der Welt dürfen teilnehmen. In extrem anspruchsvollem Gelände navigieren sie durch steile Abhänge und schroffe Felsen, wo sie vor dem Event mit ihren Teams eigene Lines und Sprünge bauen. Die Jury bewertet die Schwierigkeit, Ausführung und den Gesamteindruck der Runs und Tricks. Dabei gilt: Je höher, weiter, riskanter – desto besser! Trotz umfangreicher Schutzausrüstung bleibt das Verletzungsrisiko dabei hoch. Wohl auch deshalb zieht das Event weltweit zahlreiche Zuschauer und Medien weltweit an und ist bekannt für spektakuläre, riskante Fahrten und beeindruckende Tricks.

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Warum ist eine Womans Kategorie bei der Rampage so wichtig?

Frauen von großen Events auszuschließen, hat Konsequenzen. Ohne Medienpräsenz sind die Athletinnen unattraktiver für Sponsoren, was die Existenz als Profi erschwert. Außerdem fehlt die Vorbildfunktion für Nachwuchsfahrerinnen. Bei anderen Freeride-Events, wie Crankworx oder die Fest Series, gibt es mehr Gleichberechtigung bei der Teilnehmer- bzw. Teilnehmerinnenzahl. Das Ergebnis? Das Level der Fahrerinnen steigt Jahr um Jahr und ist höher als je zuvor. Eine Bühne bei der Rampage ist also überfällig.  © Bike-X

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