Ex-Fußballer Mehmet Scholl verkündete in der Dacia-TV-Werbung einst stolz, dass so ein Dacia das Statussymbol für all jene sei, die kein Statussymbol brauchen. Cleverer Slogan, keine Frage. Doch manchem Kunden steht der Sinn vielleicht doch nach etwas mehr Statement. Wer der Low-Budget-Marke trotzdem die Treue halten will, kann mit seinem Auto bei CP Performance vorbeischauen. Dort gibt es für den Duster einiges an Individualisierung.

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Das illustriert der Tuner aus NRW zum Beispiel mit der Carpoint Edition des günstigen SUV. Der Duster wird vollformatig in eine wilde Folierung gehüllt. Als Akzentfarbe dient ein helles Gelb, das Felgen, Dachreling und Innenraum schmückt. "Ist das schon echtes Tuning?", fragen Sie sich jetzt vielleicht. Wir würden bis hierhin eher von Individualisierung sprechen, doch es steckt noch mehr im umgestalteten Dacia.

Tiefer und ein bisschen stärker

Neben den 20-Zöllern sorgt eine leichte Tieferlegung für den geduckten Auftritt. Vorne nimmt der Duster mit einem schwarzen Bullenfänger die anderen Verkehrsteilnehmer ins Visier. Die neu gewonnene Opulenz soll eine vierflutige Abgasanlage unterstreichen, die für die passende tiefere Stimme sorgt. Ein leichter Performance-Gewinn geht damit wohl ebenfalls einher, den der Tuner allerdings nicht beziffert. Auf der Website ist von einer acht- bis zwölfprozentigen Leistungssteigerung die Rede. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit für ein Chiptuning, das jedoch ebenfalls nicht näher beschrieben wird.

Die Preise für die einzelnen Komponenten bewegen sich zwischen 30 Euro für Einstiegsleisten und 1.300 Euro für die Abgasanlage. Fertige Fahrzeuge in vergleichbarem Tuning-Umfang bietet CP Performance aktuell für rund 33.000 Euro an. Damit liegt der Preis gut 8.000 Euro über dem Einstiegsgebot für das Duster-Topmodell TCe 150 4x4, das für 25.050 Euro im Hersteller-Katalog steht.

Runter von der Straße

Wie gut der Duster sich im rauen Geläuf schlägt, hat er unter anderem in diesem Artikel unter Beweis gestellt - und das im völligen Serienzustand. CP Performance scheint der Ansicht zu sein, das geht noch besser. Und ja, mit Blick auf die lange Liste der Anpassungen sind zahlreiche funktionale Modifikationen zu erkennen. Die Höherlegung besorgt 40 zusätzliche Millimeter Bodenfreiheit, ein stählerner Unterfahrschutz begegnet Hindernissen, für die auch diese stattliche Bodenfreiheit noch zu gering wäre. Selbst Wasserdurchfahrten sind dank Schnorchel kein Problem.

Für den richtigen Halt abseits der Straße sorgen grobstollige Reifen. Aufgewirbelte Steine prallen am kratzfesten Raptor-Lack auf Schwellern, Stoßfängern und Radläufen ab. Dazu kommen obligatorische Insignien wie Dachträger mit angebauter LED-Lichtleiste, Trittbretter, Bügel vorn und hinten sowie eine Seilwinde.

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Ganz andere Töne schlägt CP Performance im Innenraum an. Leder und Alcantara mit roten Akzenten bestimmen das Bild. Doch ein Detail, das hier übrigens reichlich deplatziert wirkt, dürfte bei Rolls-Royce für einen (ganz) kurzen Schluckauf sorgen. Der Tuner verbaut in der Duster Offroad Edition doch tatsächlich einen funkelnden LED-Sternenhimmel, den man sonst aus den Nobelkarossen der Briten kennt. Weiter kann man sich von Mehmet Scholls Werbeslogan stilistisch eigentlich nicht entfernen.  © auto motor und sport

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