Mit einem "Speedmarathon" will die Polizei Temposünder zur Vernunft bringen. Die Aktion hat vor allem erzieherischen Charakter - zahlreiche Kontrollstellen wurden vorab bekanntgegeben. Tausende Autofahrer dürfte es dennoch wieder erwischt haben.

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Mit Blitzer und Lasterpistole gegen Raser: Die Polizei in mehreren Bundesländern hat am Mittwoch eine groß angelegte Aktion gegen zu schnelles Fahren begonnen. Um 6:00 Uhr begann der bis zu 24-stündige Blitzmarathon. Tausende Polizisten waren unter anderem in Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Brandenburg im Einsatz, um die Geschwindigkeit von Autos zu messen und Raser zu erwischen.

Mit 189 km/h auf der Landstraße

Zu den Temposündern gehörte in Hessen etwa ein Fahrer auf der Bundesstraße 44 bei Biblis, der mit 189 Stundenkilometern statt der erlaubten 100 unterwegs war. In Brandenburg stellte die Polizei bis Mittwochmittag gut 1.700 Geschwindigkeitsverstöße fest. "Die Zwischenbilanz vom #Blitzermarathon stimmt uns traurig", schrieb sie bei Twitter.

Hintergrund des "Speedmarathons" oder auch Blitzermarathons ist eine Aktionswoche des europäischen Polizei-Netzwerks Tispol. Die Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der Unfallopfer zu verringern. Es geht den Angaben zufolge nicht darum, möglichst viele Raser zu erwischen, sondern auf Gefahrenstellen im Verkehr aufmerksam zu machen. Überhöhtes Tempo zählt zu den häufigsten Ursachen bei schweren Unfällen mit Toten oder Verletzten.

Hier wird noch geblitzt

Alle Blitzer-Stellen in Bayern

Alle Blitzer-Stellen in Hessen

Alle Blitzer-Stellen im Saarland

Sachsen-Anhalt blitzt an 236 Stellen. Einen Überblick hat der MDR veröffentlicht.

Thüringen nimmt ebenfalls teil, wo genau geblitzt wird, hat die Polizei in einem Facebook-Post mitgeteilt:

Nicht alle machen mit

2017 waren Zehntausende Temposünder ertappt worden, obwohl - wie auch in diesem Jahr - zahlreiche Kontrollpunkte schon vorab von der Polizei veröffentlicht worden waren.

Nicht alle Bundesländer machten bei dem eintägigen "Speedmarathon" mit. So verzichten zum Beispiel Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein oder Baden-Württemberg auf eine Teilnahme. (mh/dpa)

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