Wieso ist der Himmel blau? Wie funktioniert ein Kugelschreiber? Was genau ist eigentlich Strom? Fragen wie diese beantwortet "Die Sendung mit der Maus" seit 45 Jahren - die erste Folge lief am 7. März 1971 im TV. Und auch als Erwachsener lerne ich jede Woche noch etwas dazu.

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Seit ich Kinder habe, kann ich endlich wieder "Die Sendung mit der Maus" anschauen, ohne mir dabei komisch vorzukommen. Schon als Kind habe ich die Sendung geliebt. Zuerst nur die Lachgeschichten, und hier besonders die Janosch-Filme und den kleinen Maulwurf. Später auch die Sachgeschichten, in denen mir erklärt wurde, was um mich herum passiert und wie die Welt funktioniert.

Armin Maiwald und Christoph Biemann führten mich hinter die Kulissen von Fabriken, in denen Kleidung, Lebensmittel und andere Alltagsgegenstände hergestellt werden. Sie erklärten mir, was genau in Tschernobyl passiert ist und worauf ich jetzt achten muss. Maus und Elefant sorgten dafür, dass es trotz aller Information nie zu trocken wurde und vermittelten mir damit die wichtigste aller Lektionen: dass lernen Spaß machen kann.

"Die Sendung mit der Maus" erklärt mir die Welt

"Der Armin" und "der Christoph" haben sich mittlerweile Unterstützung geholt - von einer ganzen Reihe an jüngeren Reportern wie dem neunmalklugen Ralph Caspers oder der charmanten Malin Büttner. Die Geschichten sind aber die gleichen geblieben.

Und wieder sitze ich staunend davor und lasse mir die Welt erklären. Natürlich weiß ich ungefähr, wie Ketchup hergestellt wird, aber die Maschinen zu sehen, in denen das Ganze zusammengerührt wird, ist immer wieder beeindruckend.

Manchmal lerne ich auch völlig neue Sachen. Zum Beispiel war mir nie bewusst, dass die Bahn tatsächlich Leute beschäftigt, die den ganzen Tag Strecken ablaufen und an Schrauben klopfen, um zu sehen, ob sie festgezogen werden müssen.

Oder dass aus blauen PET-Flaschen Kunstfasern hergestellt werden, die zum Beispiel bei der Herstellung der Uniformen der Saaldiener im Bundestag verwendet werden.

Spannende Spezialsendungen

Immer wieder gibt es Spezialsendungen, die sich komplett um ein Thema drehen: Ralph Caspers etwa besuchte eine Familie in Südafrika und begleitete die Kinder während eines normalen Tagesablaufs - so unmittelbar dürfte kaum eine andere Reportage den Alltag in einer Township eingefangen haben.

Zum Maus-Geburtstag durfte Ralf am Sonntag wieder eine ganze Folge lang den Alltag einer Familie - dieses Mal in Warschau - dokumentieren (kleine Zusammenfassung: alles fast genau wie bei uns, nur mit lustigen Wörtern).

Eine ganze Sendung drehte sich um das Wunder der Geburt und begleitete eine Schwangere von ihrem ersten Ultraschall bis kurz nach der Geburt. Meine Kinder haben den Ablauf nicht wirklich verstanden, aber sie waren gefesselt, weil sie merkten, dass da etwas Großartiges passiert.

Bei den Lachgeschichten gibt es gute und schlechte, aber das ist eben Geschmackssache: Ich zum Beispiel kann mit den Geschichten um Willi Wiberg nichts anfangen, weil sie mir zu moralisch sind.

Meine Kinder freuen sich immer, wenn Shaun das Schaf über den Bildschirm flimmert und schalten dafür den Fernseher freiwillig aus, wenn Käpt'n Blaubär anfängt. Aber bis dahin haben sie schon wieder mit Spaß etwas Neues gelernt - und ich meistens auch.

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