Um Müll in Deutschland korrekt zu trennen, gibt es viele Angebote wie Altglas-Container, Wertstofftonnen oder Sammelboxen für Batterien. Dennoch landet in den Restmüll-, Papier- und Biotonnen viel, was eigentlich anders entsorgt werden müsste. So trennen Sie Ihren Müll richtig.

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Viel Papier, Glas und Plastik wird immer noch in die falsche Tonne geworfen. Fast 40 Prozent des Gewichts sind Bioabfälle, die auf den Kompost oder in die Biotonne gehören. Auch in der Gelben Tonne und im Gelben Sack landen immer wieder die falschen Materialien: 30 Prozent der Abfälle gehören dabei eigentlich woanders hin.

Gut ein Viertel sind Wertstoffe, die recycelt werden sollten. Dazu kommen 0,5 Prozent "Problemfälle" wie Batterien, Lack oder Energiesparlampen, die Schadstoffe enthalten. Besonders problematisch sind dabei Lithium-Ionen-Akkus, die etwa in Smartphones, elektrischen Zahnbürsten und Laptops zu finden sind. Sie können durch Beschädigung zum Brandauslöser werden.

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Sie gehören nicht in die Mülltonne, sondern in Batteriesammelbehälter im Einzelhandel oder auf Recyclinghöfe. Nur etwa jede zweite verkaufte Batterie landet in den Sammelstellen. Mitarbeiter in Müllfahrzeugen und Sortieranlagen werden damit gefährdet und auch die Umwelt leidet. Tatsächlicher Restabfall macht nur ein Drittel des Restmüll-Gewichts aus.

Und was ist nun mit zerbrochenen Vasen? Sie gehören nicht in den Altglas-Container, genau wie Kristallgläser und andere Trinkgläser, Fensterscheiben, Spiegelglas sowie temperaturbeständige Glasschalen für den Ofen oder die Mikrowelle. Diese haben nämlich eine andere Zusammensetzung als Getränkeflaschen oder Konservengläser und stören den Recyclingprozess. Sie gehören in den Restmüll. Das gilt übrigens auch für Porzellan und Keramik.

Was gehört in die Restmülltonne?

In die Restmülltonne dürfen nur Abfälle hinein, die nicht verwertet werden können. Sie werden anschließend verbrannt.

Das darf hinein:

  • Staubsaugerbeutel und Straßenkehricht
  • Asche und Zigarettenkippen
  • Katzen- und Kleintierstreu
  • Malerfolien und Tapeten
  • Windeln und andere Hygieneartikel
  • Eingetrocknete Farben
  • Schmutzige oder beschichtete Papiere (bspw. Grußkarten, Backpapier)
  • Geschirr, Porzellan und Keramik
  • Spiegel- und Fensterglas
  • Glasvasen und temperaturbeständige Glasschalen
  • Weihnachtsbaum-Kugeln
  • Mit Glitzer oder Metallicfarbe eingefärbte Ostereier

Das darf nicht hinein:

  • Verpackungen aus Metall, Glas und Kunststoff
  • Elektrokleingeräte, Sperrmüll und Bauschutt
  • Problemstoffe wie Leuchtstoffröhren, Lacke und Batterien
  • Milch- und Getränkeverpackungen
  • Sahne- und Joghurtbecher
  • Altkleider

Was darf in die Papiertonne?

In die Papiertonne gehört natürlich: Papier. Durch die Sammlung und Verwertung wird der Lebenszyklus von Papieren verlängert.

Das darf hinein:

  • Zeitungen, Illustrierte, Kataloge und Prospekte
  • Briefe
  • Formulare und Computerpapier
  • Schulhefte und Bücher ohne Einband
  • Pappkartons und Packpapier ohne Klebeband
  • Saubere Papiertüten
  • Verpackungen aus Papier (bspw. unbeschichtetes Geschenkpapier)
  • Einseitig mit Kunststoff beschichtete oder laminierte Papiere
  • Eierkartons

Das darf nicht hinein:

  • Schmutziges und beschichtetes Papier
  • Wachspapiere und selbstklebende Folien
  • Durchschreibepapiere
  • Tapetenreste
  • Milch- und Getränkeverpackungen
  • Sahne- und Joghurtbecher
  • Thermopapiere wie entsprechende Kassenbons, Parktickets oder Belegpapiere
  • Nassfest imprägnierte und/oder geleimte Papiere und Pappen

Was darf in die Biotonne?

In die Biotonne gehören Bioabfälle. Dazu zählen Küchenabfälle und haushaltsübliche Mengen an Gartenabfällen.

Das darf hinein:

  • Gemüse-, Salat- und Obstreste
  • Fleisch- und Fischreste
  • Brot- und Backwarenreste
  • Kartoffel-, Eier- und Obstschalen
  • Bunte Ostereierschalen (wenn mit Lebensmittelfarbe bemalt)
  • Kaffeesatz und -filter sowie Teebeutel und -reste
  • Blumen und Pflanzen (ohne Topf)
  • Verwelkte Blumensträuße (ohne Schmuckelemente)
  • Blumenerde
  • Gartenabfälle (Laub und Strauchschnitt)
  • Küchenpapier in kleinen Mengen, um die Feuchtigkeit aufzusaugen
  • Heu und Stroh (in kleinen Mengen)
  • Käsereste, einschließlich Naturrinde
  • Nussschalen
  • Federn und Haare

Das darf nicht hinein:

  • Plastiktüten und kompostierbare Müllbeutel
  • Glas und Asche
  • Windeln und Hygieneartikel
  • Katzen- und Kleintierstreu
  • Christbäume sowie sperriger Baum- und Strauchschnitt
  • Steine und Bauschutt
  • Draht (bspw. Blumenbindedraht)
  • Geschenkband
  • Gummiartikel
  • Behandelte Holzreste
  • Kaffeekapseln aus Kunststoff
  • Keramik und Porzellan
  • Kerzenreste

Was darf in den Gelben Sack?

In den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne kommen vor allem Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Metall, Aluminium und Styropor hinein. Die Verpackungen müssen Sie allerdings nicht extra saubermachen.

Das darf hinein:

  • Sahne- und Joghurtbecher
  • Zahnpastatuben
  • Schalen von abgepacktem Obst und Gemüse
  • Schalen von Mikrowellen-Gerichten
  • Chipstüten und Alufolien
  • Milch- und Getränkeverpackungen
  • Konserven- und Getränkedosen
  • Weichspülerflaschen und ähnliche Produkte
  • Plastiktüten
  • Folien von bspw. Büchern und Parfüms
  • Luftpolsterfolie

Das darf nicht hinein:

  • Haushaltsgegenstände wie Haarbürsten und Töpfe
  • Medikamente und Spritzen
  • Video- und Kassettenbänder sowie Filme
  • Batterien und Akkus
  • Kinderspielzeug aus Kunststoff
  • Seile, Bänder und Netze

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Der Wertstoffhof

Mit Sperrmüll wie Möbeln, Elektrokleingeräten, Metallschrott und Bauschutt sind Sie beim Wertstoffhof an der richtigen Adresse. Hier können Sie auch Ihren Christbaum, Grünschnitt und Blumentöpfe abladen.

Problemstoffe wie Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen, Lacke, Lösungsmittel und Batterien sollten Sie ebenfalls zum Wertstoffhof bringen. Möchten Sie große Mengen, beispielsweise an Porzellan oder Keramik, entsorgen, sind Sie hier ebenfalls gut beraten.

Informationen darüber, ob das Abladen Ihres Mülls gebührenfrei ist, finden Sie auf der Seite Ihres jeweiligen Wertstoffhofes.

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Redaktioneller Hinweis

  • Dieser zuletzt im März 2024 veröffentlichte Artikel wurde aus aktuellem Anlass überarbeitet und aktualisiert.

Verwendete Quellen

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