Im kommenden Jahr wird die Müllentsorgung für Verbraucher teurer. Mit einer Anpassung der Müllgebühren zum Jahreswechsel steht vielerorts eine deutliche Preiserhöhung an.

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Im kommenden Jahr müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher vielerorts auf einen Anstieg der Müllgebühren einstellen. Grund dafür ist eine am 16. November 2022 in Kraft getretene Änderung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG). Demnach sollen zum 1. Januar 2024 hin, CO2-Emissionen aus der Müllverbrennung mit einem entsprechenden Preis belegt werden. Für Müllverbrennungsanlagen bedeutet dies, dass pro Tonne CO₂, eine entsprechende Gebühr entrichtet werden muss. Vielerorts werden diese Kosten auf die Verbraucher umgelegt.

Steigende Müllgebühren: Darum müssen Sie nun tiefer in die Tasche greifen

Bereits im September führte der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) eine Umfrage unter den lokalen Entsorgungsfirmen durch. Dabei wurde gefragt, ob die Einbeziehung der Siedlungsabfälle in den Brennstoffemissionshandel zu einer Erhöhung der Müllgebühren führen würde. 61 von 100 Entsorgungsfirmen gaben an, die anfallende CO₂-Bepreisung auf die Verbraucherinnen und Verbraucher umlegen zu wollen - mit dem Resultat von höheren Müllgebühren ab Januar 2024.

Wie der Geschäftsführer Ingbert Liebing vom VKU auf Nachfrage von "myHOMEBOOK" erklärt, würden Betreiber von Müllheizkraftwerken diese Gebühr nicht über den Energieverkauf zurückholen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. "Stattdessen wird er [Anmerkung der Redaktion: gemeint ist der Betreiber von Müllheizkraftwerken] das Geld über höhere Entgelte auf den zu verbrennenden Müll umlegen, der angeliefert wird", so Liebing.

Höhere Müllgebühren ab Januar 2024: So teuer wird es

Wie hoch die Steigerung der Müllgebühren ab Januar 2024 tatsächlich ausfallen wird, ist abhängig vom Wohnort. Jedoch erklärt der VKU, dass das BEHG "eine Gebührenerhöhung von drei bis vier Prozent verursachen" würde. In Zahlen bedeutet dies: Zusatzkosten von durchschnittlich 22,30 Euro pro Jahr für eine vierköpfige Familie.

Dass die anfallende CO2-Bepreisung bei den Müllgebühren auf die Verbraucher umgelegt wird, wird vom VKU scharf kritisiert. Denn an rund 87 Prozent der CO2-Emissionen bei der Müllverbrennung, seien nicht recyclebare Kunststoffe und Verbundverpackungen schuld. "Bezahlen aber sollen dafür allein die Bürger, die Industrie bleibt außen vor", so Liebing. Stattdessen appelliert Liebing für eine Zurückdrängung von Kunststoffverpackungen, beispielsweise durch eine Umlegung der EU-Plastiksteuer auf die Hersteller.

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