Joachim H. Luger verkörperte mit Hans Beimer eine echte Instanz in der "Lindenstraße. Doch da der Schauspieler seinen Ausstieg aus der Kult-Serie bekannt gab ereilte sein Alter Ego ein hochdramatisches Schicksal. Am Sonntagabend endete schließlich eine Ära nach über 30 Jahren.

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Gänsehaut-Ende in der "Lindenstraße": Die TV-Figur Hans Beimer ist in der Folge am Sonntagabend gestorben - als eigentlich alles wieder gut zu sein schien. Der Serientod von Vater Beimer war vor einigen Wochen angekündigt worden, weil Darsteller Joachim H. Luger die "Lindenstraße" verlassen wollte.

Die Macher hatten sich ein rührendes Finale ausgedacht. In einer Schutzhütte im Wald sackte Hans zusammen - neben sich in friedlicher Eintracht die beiden Frauen, die ihn sein Serienleben lang begleitet hatten und stets Rivalinnen blieben: Ex-Gattin Helga (Marie-Luise Marjan) und seine zweite Ehefrau Anna (Irene Fischer).

Eine Ära endet

Schauspieler Luger war seit der ersten "Lindenstraße"-Folge Ende 1985 dabei und gehörte zu den prägenden Gesichtern der ARD-Serie. "Als ich erfuhr, dass er aussteigen will, war das ein Schock für mich, es kam so plötzlich", sagte Marie-Luise Marjan am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Köln. "Da endet eine Ära." Sie sei ein bisschen traurig, dass unter den "Lindenstraße"-Schauspielern nun nur noch eine Handvoll Darsteller der ersten Stunde seien. "Aber die Serie lebt natürlich auch vom Wandel, wie im wirklichen Leben kommen eben auch da jüngere Menschen nach."

Mehr Zeit für Theater und Familie

"Lindenstraße"-Produzent Hans W. Geißendörfer sagte, er sei Luger nicht böse - obwohl sein Abschied für die Serie einen großen Umbruch bedeute. "Ich habe versucht, ihm noch ein paar Jährchen abzuschwatzen, aber er hatte sehr klare Vorstellungen davon, was er in Zukunft machen will."

Der 74-jährige Luger hatte seine Entscheidung damit begründet, dass er mehr Zeit für das Theaterspielen und seine Familie haben wolle. Mit ausschlaggebend für seinen Ausstieg sei aber auch die Parkinson-Erkrankung seiner Figur Hans gewesen: "Über Jahre diese Erkrankung zu spielen, ist nicht einfach. Auch weil das, was im Wesentlichen die Schauspielerei ausmacht - Mimik, Gestik und Sprache - dadurch eingeschränkt wird", hatte er der dpa gesagt.

Rührendes Finale

In der Folge am Sonntag hatten sich Hans und Helga bei einem aufziehenden Gewitter gegenseitig im Wald gesucht und auch Anna in große Sorge versetzt, weil sie zunächst verschwunden waren. Nachdem die beiden wieder aufgetaucht und alle sich glücklich in die Arme gefallen waren, schien das Idyll perfekt. In diesem Moment starb Hans - mit Blick auf die untergehende Sonne. Für zusätzliche dramatische Untermalung sorgte das WDR-Funkhausorchester, das die Filmmusik live einspielte. (mc/dpa)

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