• Netflix, Amazon, WOW und Co.: Das ist der Fahrplan für Ihre Streaming-Woche.
  • Darunter: Oscar-Kandidat Adam Driver fürchtet sich als Hitler-Forscher vor dem Tod und beim ZDF tun sich Familienabgründe auf.
  • Streaming-Nachschub: Diese spannenden Filme und Serien sind neu im Programm bei Netflix, Amazon Prime Video, WOW, Apple TV+, Disney+, RTL+ und Paramount+.

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Für viele Film- und Serienfans sind Netflix, Amazon Prime Video, WOW und Co. längst das bessere Kino. Mit hochkarätig besetzten Film-Highlights und spannenden Serien machen die Streamingdienste ihrem Ruf regelmäßig alle Ehre. Welche Produktionen in der kommenden Woche einen Abend im Heimkino wert sind, verrät die Übersicht.

"Weißes Rauschen", Netflix

Viel passiert im Alltag von Jack (Adam Driver) und seiner Ehefrau Babette (Greta Gerwig) nicht. Trotz dieser öden Ereignislosigkeit glaubt das Paar fest daran, dass ihr Leben bald vorbei sein könnte. Ganz schön paradox, haben die beiden mit ihrer 80er-Jahre-Patchwork-Familie samt vier Kindern doch eigentlich alles, was sie brauchen.

Doch die unerklärliche Angst vor dem Tod lässt das Paar im skurrilen Familiendrama "Weißes Rauschen" nicht los. Und dann auch noch das: Ein Öllaster und ein Güterzug kollidieren verhängnisvoll, in den Nachrichten ist von einem "Airborne Toxic Event" die Rede. Hat nun also das letzte Stündlein des paranoiden Hitler-Forschers und seiner Liebsten geschlagen?

Mit gleicher Handlung unterhielt US-Autor Don DeLillo schon 1985 im Roman "Weißes Rauschen" seine Leserschaft. Oscar-Kandidat Noah Baumbach ("Marriage Story") verwandelte das satirisch-düstere Vergnügen nun zum Mystery-Filmdrama samt großer existenzieller Fragen und schrägem Humor. Nachdem "Weißes Rauschen" im Sommer die Filmfestspiele von Venedig einläutete, kommen bei Netflix ab 30. Dezember auch Streamingfans auf ihre Kosten.

"Gestern waren wir noch Kinder", ZDFmediathek

Tödliche Überraschung zum Geburtstag: Beim Familienfrühstück der Klettmanns kommt es zur blutigen Eskalation. Peter (Torben Liebrecht) sticht aus heiterem Himmel auf Ehefrau und Geburtstagskind Anna (Maria Simon) ein, die den Angriff nicht überlebt. Bei den ermittelnden Polizisten um Tim Münzinger (Julius Nitschkoff) herrscht danach Ratlosigkeit: Einerseits, weil bei der scheinbar perfekten Familie absolut nichts auf einen Mord hindeutete, andererseits, weil seit der Bluttat von Familienhund Bruno jede Spur fehlt.

Doch schleichend findet das Publikum ebenso wie die drei Kinder der Klettmanns und die Polizei heraus, dass die vermeintliche Perfektion in der Ehe nur Fassade war. Vielschichtig, facettenreich und berührend sezieren Nina Wolfrum (Regie, "Tatort", "Nord bei Nordwest") und Natalie Scharf (Buch, "Frühling") im ZDF-Dreiteiler "Gestern waren wir noch Kinder" eine Liebesgeschichte voller Macken und Zweifel.

Selten verstand es eine öffentlich-rechtliche Produktion so gut, das Seelenleben ihrer Protagonisten auszuleuchten. Das überzeugende Psychodrama startet am 30. Dezember in der ZDFmediathek.

"The Witcher: Blood Origin", Netflix

Trotz erfolgreicher Romane, kultiger Games-Adaptionen und einer äußerst erfolgreichen Serienversion ist das "Witcher"-Universum noch lange nicht am Ende. Wie es mittlerweile üblich ist bei Streaming-Erfolgen, spielt längst auch die Geschichte drumherum eine wichtige Rolle. Wie also verdunkelte sich der Kosmos des Netflix-Hits "The Witcher", und woher kommen all die Ungeheuer? Dieser Frage widmet sich das Prequel "Blood Origin", dessen Handlung etwa 1.200 Jahre vor den Geschehnissen der Mutterserie einsetzt.

Grob umrissen liegen die Ursachen in Größenwahn, Überlegenheitsfantasien und den Überbleibseln eines dem Untergang geweihten Imperiums. Letzterem macht eine Allianz aus Elfen, Zwergen und Zauberern um die Krieger Éile (Sophia Brown) und Fjall (Laurence O'Fuarain) den Garaus.

"Blood Origin" (ab 25. Dezember bei Netflix) setzt auf Action, nimmt sich aber dabei nicht zu ernst. Schade ist indes der begrenzte Umfang des Prequels: Vier Episoden sind entschieden zu wenig, um alle offenen Fragen zu den neuen Figuren und Handlungssträngen zu beantworten. Eines ist aber klar: Netflix schürt bei Genrefans mächtig Vorfreude auf die dritte "The Witcher"-Staffel, die wohl im Sommer bei Netflix startet.

"Barbarian", Disney+

Die Filmplattformen "IMDb" und "Rotten Tomatoes" gelten gemeinhin als verlässlicher Indikator hinsichtlich der Qualität von Filmen. Nimmt man also die Lobeshymnen für den Horrorfilm "Barbarian" vor dessen Deutschland-(Streaming-)Start als Gradmesser, steht hartgesottenen Filmfans ein Grusel-Highlight ins Haus.

International glückte Regisseur Zach Cregger jedenfalls ein Überraschungscoup: Der Horrorstreifen, der auch mit humoristischen Noten und gesellschaftskritischen Spitzen zu punkten weiß, spielte auf dem internationalen Kinomarkt das Zehnfache seiner Produktionskosten von 4,5 Millionen US-Dollar ein.

Gleich zu Beginn von "Barbarian" deutet sich an: Bei der Reise von Tess (Georgina Campbell) nach Detroit wird wohl nicht deren Vorstellungsgespräch die Handlung bestimmen. Denn schon bei der Ankunft in der Mietwohnung erwartet die junge Frau eine böse Überraschung: Ihre Mietwohnung wurde offenbar doppelt gebucht. Aus Alternativlosigkeit muss sie sich aber mit dem geheimnisumwitterten Keith (Pennywise-Star Bill Skarsgård) arrangieren.

Doch die Nacht bringt weit erschreckendere Erkenntnisse: Nicht nur verbirgt sich im Keller des eigentlich schmucken Häuschens eine düstere Gruft, Tess und Keith scheinen auch nicht alleine zu sein ... "Barbarian" ist ab 28. Dezember bei Disney+ verfügbar, mit einer Altersfreigabe ab 18 Jahren.

"Jurassic World: Ein neues Zeitalter", WOW

Dinos ja, aber nur eingesperrt in Käfigen und unter der ständigen Kontrolle der Menschen: Unter dieser Prämisse schien in den "Jurassic Park"-Filmen eine Koexistenz von Dinos und Homo sapiens möglich - zumindest aus Sicht der Menschen. Mit der vermeintlichen Harmonie ist es im Action-Blockbuster "Jurassic World: Ein neues Zeitalter" vorbei. Da werfen T-Rex, Raptoren und all die anderen Urzeit-Giganten ihre Fesseln ab und wollen vor allem eins: fressen.

Das wiederum bedeutet für die Menschen im mitreißenden und technisch einmal mehr grandios umgesetzten Was-wäre-wenn-Horrorszenario von Regisseur Colin Trevorrow ein Desaster. Während die einen am liebsten zum radikalen Gegenschlag ausholen und einen Krieg gegen die Saurier proklamieren würden, glauben altbekannte Filmhelden an eine weniger blutige Lösung: Dr. Malcolm (Jeff Goldblum), Dr. Grant (Sam Neill), Dr. Sattler (Laura Dern), Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) und Raptoren-Flüsterer Owen Grady (Chris Pratt).

Ob das gelingt, gibt es dank der Streamingpremiere von "Jurassic World: Ein neues Zeitalter" ab 25. Dezember bei WOW zu sehen. (tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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