Zum fünften Mal nimmt George Miller die Kinozuschauer mit in sein brutales und abgefahrenes "Mad Max"-Universum. Tom Burke, der neben Anya Taylor-Joy und Chris Hemsworth eine der Hauptrollen in "Furiosa" spielt, spricht über die sein Lederoutfit und ob er Liebesszenen mit der Titelheldin vermisst hat.

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Mit "Furiosa: A Mad Max Saga" zeigt Regisseur George Miller die Kindheit und Jugend der Titelheldin (Anya Taylor-Joy) und erzählt die Vorgeschichte seines oscarprämierten Kassenschlagers "Mad Max: Fury Road" aus dem Jahr 2015, damals mit Charlize Theron als Furiosa und Tom Hardy als Max Rockatansky.

Im Mittelpunkt diesmal neben der Heldin: Der fiese Warlord Dementus (Chris Hemsworth), der die junge Furiosa (beeindruckend: Alyla Browne) entführt und ihre Mutter grausam tötet. Der Gedanke an Rache an Dementus lässt Furiosa in der Citadel, wo der Tyrann Immortan Joe (Lachy Hulme ersetzt den 2020 verstorbenen Hugh Keays-Byrne) Hof hält, überleben und über sich hinauswachsen.

Tom Burke als Praetorian Jack und Anya Taylor-Joy als Furiosa. © 2024 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved. / Jasin Boland

Als Furiosas Beschützer, Lehrer und später auch Love-Interest ist Tom Burke als Praetorian Jack zu sehen. Er nimmt die junge Frau zunächst als Beifahrerin unter seine Fittiche, später steht er beim Rachefeldzug gegen Dementus an ihrer Seite. Dass die beiden Gefühle füreinander entwickeln, wird bald klar. Doch statt heißer Sexszenen im Wasteland bekommen die Zuschauer lediglich intensiven Blickkontakt zwischen den Protagonisten serviert. Obacht, Spoiler: Das funktioniert trotzdem bestens.

Bei den Filmfestspielen in Cannes, wo "Furiosa" unter Standing Ovations Premiere feierte, sprach schon Hauptdarstellerin Anya Taylor-Joy über die sehr subtile Darstellung der Beziehung zwischen den zwei Figuren: "Ich denke, eine wirklich schöne Liebe, über die nicht oft gesprochen wird, ist - ja, sie ist romantisch, aber sie ist auch einfach ein wahrer Glaube an die Ideale eines anderen."

Tom Burke sieht das ähnlich. Auch für 42-Jährigen, bekannt unter anderem aus der Serie "C.B Strike" nach der Krimi-Vorlage von "Harry Potter"-Schöpferin J.K. Rowling, ist Romantik längst nicht der wichtigste Part zwischen Jack und Furiosa.

Mit Anya Taylor-Joy war er sich darüber während der Dreharbeiten weitgehend einig, verrät er im Interview mit unserer Redaktion: "Wir sprachen viel über die Beziehung zwischen den beiden – oder sollte ich lieber Dynamik sagen, denn das Wort 'Beziehung' kommt mit einer Menge bestimmter Vorstellungen daher. In einem ersten Script-Entwurf kam die Romanze viel früher vor. Aber für mich fühlte es sich besser an – und Anya sah das zum Glück ganz genauso – wenn wir sie so weit wie möglich hinauszögern würden."

Tom Burke: "In diesem brutalen Umfeld können sie sich keine Gefühle erlauben"

Dass es zwischen den beiden Hauptfiguren nicht zu einer klassischen Liebes- oder Sexszene kommt, ist aus Burkes Sicht auch schlicht den Umständen geschuldet und lässt das Ganze realistischer wirken – sofern man davon bei diesem wilden Endzeit-Ritt überhaupt sprechen kann.

"Furiosa und Jack haben den Deal, aus der Bullet Farm zu entkommen, und solange das nicht erledigt ist, haben sie einfach keine Zeit für etwas anderes," so Burke. "In diesem gefährlichen und brutalen Umfeld können sie sich keine Gefühle erlauben. Aber natürlich werden manche Leute es trotzdem so sehen, dass der Funke zwischen den beiden gleich da war. Und genau diese unterschiedlichen Interpretationen machen es so interessant."

Auf die insgesamt zweieinhalb Stunden Laufzeit des Filmes gerechnet, ist die Screenzeit von Praetorian Jack recht kurz. Dennoch ist er wichtig für die Entwicklung Furiosas und hält wichtige Werte in einer unmenschlichen und lebensfeindlichen Welt hoch. "Er ist einfach ein guter Mensch mit einem großen Herzt, der diese Seite aber, so gut es geht, verborgen hält. Darum geht es oft in Filmen. Der Punkt, an dem man nicht mehr nur überleben will, sondern auch das Richtige tun. Ohne Menschlichkeit ist das Überleben nichts wert", sagt Burke.

Und auch optisch ist Jack ein echtes Highlight. Denn auf subtile Art erinnert sein Lederoutfit mehr als alles andere an die klassischen "Mad Max"-Filme und vor allem an Mel Gibson. Für Burke kein Zufall: "Schon beim ersten Lesen des Scripts dachte ich, dass eine Ähnlichkeit dem Verständnis der späteren Beziehung zwischen Max und Furiosa in 'Fury Road' zugutekommen würde. Dennoch erinnerte die erste Entwurfsskizze für das Outfit nicht sehr Max. Aber bei den Anproben ging es dann immer mehr in diese Richtung. Ich dachte: 'Oh, cool, gefällt mir.' Es hätte auch einschüchternd sein können – war es aber nicht. Credits dafür gehen an George (Miller, Anm. d. Red.)."

Rückkehr in eine dystopische Welt: Neuer Trailer zu "Furiosa: A Mad Max Saga"

Die junge Furiosa wird vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde. Anya Taylor-Joy und Chris Hemsworth in den Hauptrollen von George Millers "Furiosa: A Mad Max Saga" - der am 23. Mai in den Kinos startet.
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