Nicht nur Margrethe: Diese Monarchen haben abgedankt

Bekannt ist unter anderem die Abdankung von König Edward VIII., der den britischen Thron am 20. Januar 1936 bestieg.

Sein Wunsch, seine Geliebte Wallis Simpson – eine bereits zweimal geschiedene US-Amerikanerin – zu heiraten, kam bei der Regierung nicht gut an.

Edward entschied sich für die Liebe und gegen die Krone: Im Dezember 1936 dankte er ab und sein Bruder George VI. (Vater von Queen Elizabeth II.) wurde zum König. Im folgenden Jahr heiratete Edward, nun bekannt als der Herzog von Windsor, seine Geliebte Wallis Simpson. Die Ehe hielt bis zu seinem Tod 35 Jahre später.

In den Niederlanden ist die Abdankung des Monarchen zur Tradition geworden. Den Anfang machte Königin Wilhelmina: Sie dankte 1948 zugunsten ihrer Tochter Juliana ab. Diese wurde am 6. September 1948 gekrönt.

Königin Juliana gab am 31. Januar 1980, dem 42. Geburtstag ihrer Tochter, der damaligen Kronprinzessin Beatrix bekannt, dass sie an ihrem 71. Geburtstag, dem 30. April 1980, abdanken werde. Nach ihrer Abdankung lebte Juliana noch 24 Jahre und nahm vereinzelt repräsentative Verpflichtungen für das Königshaus wahr.

Königin Beatrix (l.) bestieg den Thron wie geplant am 30. April 1980. Und auch sie führte die Tradition der Abdankung fort.

Am Abend des 28. Januar 2013, drei Tage vor ihrem 75. Geburtstag, teilte sie mit, dass sie am 30. April 2013, dem Koninginnedag, zugunsten ihres Sohnes Willem-Alexander abdanken werde. Inzwischen ist Willem-Alexander seit über zehn Jahren König.

Und auch im Großherzogtum Luxemburg ist die Abdankung schon fast Tradition: Großherzogin Marie-Adelheid (r.) gab das Amt 1919 an ihre jüngere Schwester Charlotte (3.v.l.) ab. Sie wurde Nonne in Italien, starb jedoch 1924 im Alter von 29 Jahren.

Doch auch Charlotte war nicht bis zu ihrem Tod Großherzogin: Am 12. November 1964 – rund 20 Jahre vor ihrem Tod – dankte sie nach 45 Jahren Amtszeit zugunsten ihres Sohnes Jean ab.

Und auch der gab den Thron aus Altersgründen weiter: Im Alter von 79 Jahren und nach 35 Jahren Herrschaft entschloss sich Großherzog Jean im Jahr 2000, die Amtsgeschäfte an seinen ältesten Sohn Henri zu übergeben.

In Belgien gab es ebenfalls bereits zwei Abdankungen: König Leopold III. gab den Thron 1951, nach 17 Jahren Herrschaft, an seinen Sohn weiter. Grund dafür war unter anderem Kritik an seiner passiven Haltung gegenüber den deutschen Besatzern während des Zweiten Weltkriegs.

Baudouin (l.) bestieg den Thron am 16. Juli 1951, im Alter von 21 Jahren. Er blieb bis zu seinem Tod im Jahr 1993 König der Belgier. Da er keine Kinder hatte, folgte nach seinem Tod sein jüngerer Bruder Albert II. (r.) auf den Thron.

Und auch der dankte schließlich aus Altersgründen ab. 2013 kündigte er an, den Thron an seinen Sohn, Kronprinz Philippe, zu übergeben. Der wurde im selben Jahr am 21. Juli, dem belgischen Nationalfeiertag, gekrönt.

Auch in den asiatischen Königshäusern gibt es immer wieder Abdankungen. So dankte Omar Ali Saifuddin III. (Foto), der Sultan von Brunei, dankte etwa im Jahr 1967 zugunsten seines Sohnes Hassanal Bolkiah ab.

In Kambodscha gab es 2004 eine Abdankung. König Norodom Sihanouk (M.) kündigte damals aufgrund von gesundheitlichen Gründen an, den Thron an seinen Sohn, Prinz Norodom Sihamoni (r.), zu übergeben. Der bestieg den Thron am 29. Oktober 2004.

2005 verkündete Jigme Singye Wangchuck (l.), der König von Bhutan, seinen Rücktritt. Sein Sohn, Kronprinz Jigme Khesar Namgyel Wangchuck (r.), bestieg am 9. Dezember 2006 den Thron.

In Spanien sorgten 2014 zahlreiche Skandale zur Abdankung des Königs Juan Carlos I. Anlass waren unter anderem außereheliche Affären, eine Elefantenjagd auf Luxus-Safari in Afrika und ein Finanzskandal um seinen Schwiegersohn.

Juan Carlos I. kündigte seine Abdankung am 2. Juni 2014 an und unterzeichnete am 18. Juni ein entsprechendes Gesetz. Am 19. Juni 2014 trat sein Sohn als König Felipe VI. die Nachfolge an. Juan Carlos lebt seit 2020 im Exil in Abu Dhabi.

Nach fast 30 Jahren auf dem Thron dankte der japanische Kaiser Akihito (2.v.l.) am 30. April 2019 zugunsten seines Sohnes ab. Kaiser Naruhito (3.v.l.) bestieg am 1. Mai den Chrysanthementhron und wurde am 22. Oktober 2019 offiziell zum "Tenno" ausgerufen.

Ganz überraschend gab Königin Margrethe II. von Dänemark am 31. Dezember 2023 bekannt, dass sie am 14. Januar 2024 – dem 52. Jahrestag ihrer Thronbesteigung – die Amtsgeschäfte an ihren Sohn, Kronprinz Frederik, übergeben werde.

Am selben Tag soll die Proklamation Frederiks zum König von Dänemark stattfinden. Eine Krönungszeremonie gibt es in Dänemark nicht. Er soll den Regentennamen Frederik X. tragen.