Waldbrand Südfrankreich 2024

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In den letzten Tagen hat Frankreich zunehmend mit Waldbränden zu kämpfen, die unter anderem zu Evakuierungen von mehreren Campingplätzen geführt haben. Die Trockenheit, ungewöhnlich hohe Temperaturen und starke Winde sind Grund für die Ausbreitung der Brände, wodurch die Feuerwehr und Rettungsteams landesweit gefordert sind.

Waldbrände in Departement Pyrénées-Orientales

Besonders betroffen von den Waldbränden ist der Südosten Frankreichs, genauer gesagt das Departement Pyrénées-Orientales. Dort ist am gestrigen Nachmittag zwischen Saint-André und dem bekannten Badeort Argelès-sur-Mer am Mittelmeer das Feuer ausgebrochen. Die Flammen haben bereits viele Hektar Wald- und Buschland zerstört, wobei einige Brände außer Kontrolle geraten und in bewohnte Gebiete vorgedrungen sind. Der Bürgermeister von Saint-André, Samuel Moli, bezeichnet die aktuelle Situation als katastrophal.

Um die Sicherheit der Bewohner und Touristen zu gewährleisten, wurden mehrere Campingplätze in den betroffenen Regionen evakuiert. Ein Campingplatz fiel den Flammen zum Opfer. Die meisten UrlauberInnen können aber schon heute wieder zurückkehren, teilte die Feuerwehr mit.

Die Behörden haben den Ernst der Lage erkannt und setzen alle verfügbaren Ressourcen ein, um die Brände einzudämmen. Neben den örtlichen Feuerwehren wurden auch Spezialeinheiten, Löschflugzeuge und Hubschrauber mobilisiert, um die Brandbekämpfung zu verstärken. Trotz dieser Bemühungen haben die unvorhersehbaren Wetterbedingungen und die heftigen Winde die Eindämmung der Brände erschwert.

Waldbrand Südfrankreich 2023

Die derzeitige Hitzewelle in Südeuropa verursachte bislang an mehreren Orten in Frankreich, Griechenland und Spanien Waldbrände. Seit Dienstag 12. Juli wüten Brände im südfranzösischen Landiras, 60 Kilometer südlich von Bordeaux, und an der Küste südlich der Stadt Arcachon. In den Gebieten wurden über 36.750 Menschen evakuiert, darunter schon vor einigen Tagen auch 6.000 Urlauberinnen und Urlauber auf den Campingplätzen.

Waldbrand an Europas größter Düne – Dune du Pilat

Ausgehend vom Ort Teste-de-Buch erreichten die Flammen den Atlantikstrand. Die Waldbrände im Gebiet um die Dune de Pilat, der höchsten Sanddüne Europas, richteten an der Küste einen verheerenden Schaden an. Die Flammen waren von den umliegenden Stränden aus zu sehen. Das Feuer zerstörte die fünf Campingplätze rund um die Düne: La Forêt du Pilat, La Dune, Pyla Camping, Le Petit Nice und Yellow Village panorama du Pyla. Die Anlagen wurden zu 90 Prozent vernichtet.

Die Anteilnahme auf einen Facebook-Post des Yelloh Village ist groß. Darin beschreiben die Betreibenden, dass der komplette Pinienwald verschwunden ist. Sie versprechen allen Gästen, die in dieser Saison gebucht haben, ihr Geld zurück oder dass sie ihren Aufenthalt auf anderen Plätzen des Yelloh-Verbandes verbringen können.

Explosionen und Feuerwehreinsatz

Die Reigonalzeitung "Sud Ouest" berichtete, dass die Windgeschwindigkeit 80 Kilometer pro Stunde erreicht und so das Feuer zur Düne getrieben habe. In der Nähe der Düne sollen mehrere Explosionen zu hören gewesen sein. Sie stammten anscheinend von den Gasflaschen auf den Campingplätzen.

Auf dem Touristen-Parkplatz der Düne, so die Berichte weiter, sammelten sich die Feuerwehrautos und haben bereits am Dienstagnachmittag mit einem Bulldozer damit angefangen, Bäume zu roden. Auf diese Weise sollte eine Schneise gegen das Feuer geschaffen werden. In der Nacht zum Mittwoch habe sich das Feuer nur noch wenig weiter ausgeweitet, so die örtlichen Behörden.

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In der Region sind mittlerweile rund 2.000 Feuerwehrleute im Einsatz, genauso wie neun Löschflugzeuge. Aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen und frühen Evakuierung wurde bis Dienstagabend niemand schwer verletzt. Am Montag wurden zahlreiche Tiere aufgrund drohender Rauchschwaden aus dem Zoo von Teste-de-Buch zu anderen Zoos gebracht.

Verkehr eingeschränkt in Grand-Est

Aufgrund der Brände und des Feuerwehreinsatzes wurde der Straßenverkehr eingeschränkt.

  • Die Departementsstraße D218 zwischen dem Kreisverkehr von Pilat und dem Strand von Biscarrosse bleibt bis auf Weiteres gesperrt.
  • Da in der gesamten Region Grand-Est Luftverschmutzung herrscht, gelten seit Dienstag um 6 Uhr am Morgen zahlreiche Einschränkungen im umliegenden Gebiet der Brände. Dazu zählen auch eine Drosselung der Höchstgeschwindigkeit um 20 km/h auf den Autobehnen und allen Straße mit zwei Richtungsfahrbanen. Darüber hinaus gibt es vermehrt Schadstoff- und Geschwindigkeitskontrollen.
  • Im Westteil des Sees Cazaux-Sanguinet ist es verboten, mit Freizeitbooten zu fahren. Auf der Meeresseite ist es verboten, im südlichen Eingangspass zum Archachon-Becken mit Booten zu fahren oder zu ankern.

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