• Ein neues Gesetz in Indonesien verbietet Sex vor der Ehe.
  • Wer dagegen verstößt, muss mit einer Gefängnisstrafe rechnen.
  • Gilt das auch für Touristen?

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Indonesien hat ein neues Gesetz verabschiedet, das es unverheirateten Paaren ab 2025 weder erlaubt zusammenzuwohnen noch miteinander zu schlafen. Verstöße werden mit bis zu einem halben Jahr Haft geahndet. Eine Strafe droht allerdings nur, wenn ein Familienmitglied eine Beschwerde einreicht.

Touristen, die in Indonesien Urlaub machen wollen, haben demzufolge kaum etwas zu befürchten. Das Auswärtige Amt empfiehlt jedoch, vor Antritt der Reise die geltenden Reise- und Sicherheitshinweise zu studieren. Diese würden aktuell angepasst.

Zudem sind Urlauber angehalten, sich den Gepflogenheiten des Landes anzupassen und in der Öffentlichkeit möglichst auf Zärtlichkeiten zu verzichten. Denn nicht immer ist auf Anhieb ersichtlich, ob es sich bei einem Paar um Einheimische oder Touristen handelt. Wer sich nicht unnötig mit der Polizei anlegen möchte, hebt sich Küsse und Kuscheleinheiten besser für das Hotelzimmer auf und verhält sich auch dort diskret.

Indonesien protestiert gegen das neue Gesetz

Nicht nur im Ausland, sondern auch in Indonesien sorgt das neue Gesetz für Verwirrung - und heftige Kritik. Maulana Yusran, stellvertretender Leiter der indonesischen Tourismusbehörde, bezeichnet es im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters als "völlig kontraproduktiv". Dabei verweist er auf die Wirtschaft und den Tourismus, die sich nur langsam von der Corona-Pandemie erholen.

"Die Verabschiedung dieses Gesetzes in seiner jetzigen Form wird eine Katastrophe für die Menschenrechte sein", hatte Phil Robertson, stellvertretender Asien-Direktor der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, im Vorfeld der Gesetzesänderung getwittert.

Um für ihre Rechte zu kämpfen, gehen aktuell zahlreiche Indonesierinnen und Indonesier auf die Straße. Das Gesetzt ist allerdings nicht für die gesamte Bevölkerung des Landes neu: In der Provinz Aceh auf der Insel Sumatra wird Sex außerhalb der Ehe bereits jetzt mit bis zu 100 Stockhieben bestraft.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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