Streit um Londons Wahrzeichen Big Ben: Die Glocken des Turms sollen wegen Bauarbeiten vier Jahre lang schweigen. Ein untragbarer Zustand finden Premierministerin Theresa May und andere Politiker.

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In London ist ein Streit um das Wahrzeichen Big Ben entbrannt. Premierministerin Theresa May und andere Politiker halten es für falsch, dass die Glocken in dem berühmten Turm vier Jahre lang wegen Bauarbeiten nicht läuten sollen. "Das kann nicht richtig sein", sagte May am Mittwoch bei einem Besuch in Portsmouth. Diese Pläne müssten schnell im Parlament überdacht werden.

Brexit-Minister David Davis nannte die lange Pause "verrückt". Er könne nicht erkennen, welche Gesundheits- und Sicherheitsrisiken diesen langen Zeitraum erforderlich machten, sagte er.

Nach Angaben von Experten muss die Sicherheit der Arbeiter während der Sanierung gewährleistet werden - ansonsten drohten bei 120 Dezibel Hörschäden. Sie verglichen den Lärm mit Polizeisirenen.

Erst 2021 sollen die Glocken wieder zu hören sein

Der Big Ben soll von Montagmittag an bis zum Jahr 2021 nicht mehr schlagen. Nur zu ganz besonderen Anlässen - etwa Neujahr - könnten die Glocken dem Parlament zufolge noch ausnahmsweise läuten.

Big Ben ist der Name für die größte von fünf Glocken in dem 96 Meter hohen Elizabeth Tower. Sie ist 13,7 Tonnen schwer. Die größte Glocke schlägt stündlich, die kleineren im Viertelstundentakt. Im Volksmund wird der ganze Turm als Big Ben bezeichnet.

Natürlich sollen die Glocken nicht viertelstündig während der Bauarbeiten läuten, sagte der Liberaldemokrat Tom Brake. Aber vielleicht könnte sie zumindest häufiger schlagen als vorgesehen.

Seit fast 157 Jahren schlägt Big Ben fast ohne Unterbrechung. Die Glocken verstummten zuletzt 2007 und von 1983 bis 1985 wegen Renovierungen. Benannt wurde Big Ben vermutlich nach dem britischen Baumeister und Politiker Sir Benjamin "Ben" Hall (1802-1867).  © dpa

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