Palma de Mallorcas Bürgermeister will mit einem neuen Bußgeldkatalog in der Hauptstadt der beliebten spanischen Ferieninsel aufräumen. Diese saftigen Geldstrafen drohen künftig.

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Saufgelage am Strand, E-Scooter auf den Gehwegen oder Pinkeln am Straßenrand: Dass sich die Urlauberinnen und Urlauber auf der beliebten spanischen Ferieninsel Mallorca nicht unbedingt nach dem Knigge-Handbuch verhalten, ist nichts Neues. Dem regierenden Bürgermeister der Hauptstadt Palma de Mallorca, Jaime Martínez, ist das allerdings ein Dorn im Auge. Ende März stellte er deshalb einen neuen Bußgeldkatalog vor – und der hat es in sich.

Zum einen möchte Martínez mit den neuen Benimmregeln gegen Besucherinnen und Besucher des Ballermanns vorgehen – der bei deutschen Urlaubern beliebte Strand im Stadtteil Playa de Palma fällt in sein Zuständigkeitsgebiet. Aber nicht nur Touristinnen und Touristen nimmt der Bürgermeister ins Visier.

Hohe Bußgelder für E-Scooter-Fahrer

Laut der "Mallorca Zeitung" stehen zunächst Auflagen für E-Scooter im Vordergrund. Wer mit den "patines" über Mallorcas Straßen rollen will, muss künftig eine private Haftpflichtversicherung abschließen. Diese sei in der Regel in einer normalen Hausratsversicherung in Spanien enthalten.

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Fehlt diese Haftpflichtversicherung, handelt es sich um einen schweren Verstoß. Und das wird teuer: Schwere Verstöße werden mit 750 bis 1.500 Euro bestraft. Leichte Verstöße, wie etwa das Fahren mit Kopfhörern, kosten künftig 300 bis 750 Euro. Bisher hatten die Strafen für verschiedene Vergehen zwischen 100 und 750 Euro gelegen. Zudem kippte das Rathaus die Erlaubnis, werktags zwischen 8 und 10 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen durch Fußgängerzonen fahren zu dürfen.

Höhere Strafen für unerlaubte Graffiti

Für unerlaubte Street-Art war bisher ein Bußgeld von 100 bis 750 Euro fällig. Hier steigen die Strafen um das mehr als zehnfache: Unangemeldete Graffiti, Wandgemälde oder Schmierereien kosten künftig 1.500 bis 3.000 Euro. Das unerlaubte Anbringen von Flyern oder Plakaten kostet je nach Ort zwischen 750 und 1.500 Euro an öffentlichen Gebäuden oder zwischen 1.500 und 3.000 Euro an Verkehrszeichen oder Denkmälern.

Stärkere Polizeikontrollen gegen Saufgelage

Während sich diese Regelungen vornehmlich an die lokale Bevölkerung richten, gibt es auch einige neue Regeln, die explizit einige Touristengruppen betreffen dürften. Laut "Mallorca Zeitung" sollen Saufgelage am Ballermann, in Santa Catalina und am Paseo Maritimo künftig strenger durch die Polizei kontrolliert werden. Auch hier werde zwischen leichteren und schwereren Verstößen unterschieden.

Besonders gründlich sollten sich Urlauberinnen und Urlauber künftig überlegen, ob sie das Wildpinkeln dem Gang auf die Toilette vorziehen wollen. Denn hierfür sollen künftig bis zu 3.000 Euro Strafe fällig werden. Gleiches gilt für auf die Straße spucken.   © 1&1 Mail & Media/spot on news

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