Bei der Weltnaturkonferenz in Montréal erarbeiteten 200 Staaten einen Entwurf für ein neues Artenschutzabkommen. Damit soll die Erde geschützt, das Artensterben gestoppt und ärmere Länder beim Naturschutz unterstützt werden. Umweltschützer sind sich aber nicht sicher, ob das Abkommen ausreicht.

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Im Dezember 2022 fand im kanadischen Montréal die Weltnaturkonferenz statt. 200 Staaten beschlossen darin neue Ziele für den Schutz der Erde. Der Entwurf für ein neues Artenschutzabkommen sieht unter anderem vor, dass 30 Prozent aller Wasser- und Landflächen bis 2030 unter Naturschutz stehen sollen. Manche Klima- und Tierschützer halten die Ziele aber für nicht ehrgeizig genug.

Weltnaturkonferenz entwirft neues Artenschutzabkommen

Vom 7. bis 19. Dezember 2022 tagten 200 Staaten in Kanada bei der Weltnaturkonferenz COP15 und diskutierten über den Schutz unseres Planeten. Das Ergebnis ist ein Entwurf für ein neues Artenschutzabkommen. Bis 2030 sollen demnach 23 Ziele erreicht werden. Zudem legten die Teilnehmer vier langfristige Ziele fest, die bis 2050 erreicht sein sollen, berichtet die "Zeit".

Das wohl größte und bedeutendste Ziel der Staaten ist es, 30 Prozent aller Wasser- und Landflächen bis zum Jahr 2030 zu Schutzgebieten zu erklären. Damit soll der Trend des Artensterbens gestoppt und umgekehrt werden und die Biodiversität der Erde wieder wachsen. Außerdem sollen die Risiken aus Pestiziden und Düngemitteln für die Natur halbiert werden. Auch ärmere Länder, die sich Umweltbemühungen finanziell häufig überhaupt nicht leisten können, sollen unterstützt werden.

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Umweltschützer finden Ziele nicht ehrgeizig genug

Bis 2025 sollen die reicheren Staaten den ärmeren Ländern jährlich rund 20 Milliarden Dollar zukommen lassen, um sie beim Naturschutz zu unterstützen. In dem Entwurf für das neue Artenschutzabkommen wurden zudem auch die Rechte indigener Völker berücksichtigt. Sie sollen in Zukunft ihre Gebiete selbst verwalten dürfen und nicht weiter enteignet werden. Während Politiker die Ergebnisse der Weltnaturkonferenz loben, sehen manche Umweltschützer den Entwurf kritisch.

NABU sieht einige Schwachstellen im Abkommen.
NABU sieht einige Schwachstellen im Abkommen. © Foto: unsplash.com/Naja Bertolt Jensen (Symbolfoto)

Die Mitglieder des Naturschutzbundes (NABU) sehen einige Schwachstellen in dem Abkommen. Sie halten die formulierten Ziele für zu schwammig und die zukünftigen Bemühungen der Staaten seien nur schwer messbar. Deshalb fordern die Umweltschützer, klar definierte Zahlen, anhand derer der Erfolg erkannt werden kann. Sie befürchten außerdem, dass die Ziele, wie schon zuvor, nicht erreicht werden könnten und fordern mehr Ehrgeiz und engagiertes Handeln der Staaten.  © Deine Tierwelt

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