Ein deutsches Vergleichsportal hat die Verteilung der Schulden im Land genauer unter die Lupe genommen. Wie häufig Verbraucher einen Kredit aufnehmen, unterscheidet sich in den einzelnen Bundesländern teilweise sehr stark.

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Im Norden und Osten Deutschlands schließen die Menschen besonders häufig Kredite ab. Das zeigt der "Verbraucheratlas Schulden in Deutschland" des Vergleichsportals Verivox. Verbraucher in Süddeutschland sind dagegen am höchsten verschuldet: Den höchsten Schuldenstand unter den Darlehensnehmern mit bereits laufenden Kreditpflichten haben Saarländer, Baden-Württemberger und Bayern.

Am meisten Schulden im Saarland

Wer einen Kredit beantragt, macht dabei Angaben zu bestehenden Schulden. Unter den Kreditinteressenten, die bereits laufende Darlehen haben, haben Saarländer mit genau 25.000 Euro im Schnitt den höchsten Schuldenstand. Dahinter folgen Baden-Württemberg (23.994 Euro), Bayern (23.907 Euro) und Hessen (23.109 Euro). Mit weniger als 20.000 Euro war der Schuldenstand bei Berlinern und Sachsen am niedrigsten. Bundesweit liegt der Durchschnitt bei 22.539 Euro.

"In den einkommensstarken südlichen Bundesländern können Verbraucher auch größere Summen mit einem Kredit finanzieren", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. "Dementsprechend höher ist auch die noch offene Restschuld, wenn sie erneut einen Kredit beantragen."

Auch im Städte-Ranking wird dieser Zusammenhang deutlich. Unter den Antragstellern mit laufenden Krediten haben Wiesbadener im Schnitt den höchsten Schuldenstand (26.561 Euro). Zugleich haben die Einwohner der hessischen Landeshauptstadt das höchste Durchschnittseinkommen (2.581 Euro) unter den Verivox-Kunden.

Brandenburger nehmen am häufigsten Kredite auf

Ein ganz anderes Bild ergibt sich bei der Häufigkeit der Kreditaufnahme. Hier liegen der Norden und der Osten Deutschlands deutlich vorn.

In Brandenburg nehmen Verbraucher um 34 Prozent häufiger Kredite auf als im Bundesdurchschnitt (Indexwert 100). Dahinter folgen Schleswig-Holstein, wo sich die Menschen um 20 Prozent häufiger verschulden (120), Niedersachsen, wo der Wert bei 16 Prozent liegt (116) und Mecklenburg-Vorpommern mit 14 Prozent (114).

Bayern (79), Sachsen (88) und Baden-Württemberger (90) entscheiden sich vergleichsweise selten für einen Kredit - um 21, 12 und 10 Prozent seltener als der Bundesdurchschnitt.

Unter den Großstädtern nehmen die Menschen in Kassel (122), Magdeburg (112) und Braunschweig (111) besonders häufig Kredite auf. Sehr zurückhaltend sind hingegen Freiburger. Sie nehmen um 38 Prozent seltener einen Kredit auf als der Bundesdurchschnitt (Indexwert 62). Auch in Münster (65) und Dresden (70) sind die Verbraucher vergleichsweise wenig kreditaffin.

Schuldenatlas: So hat Verivox untersucht

Für den Verivox-Schuldenatlas wurden alle Kreditanfragen bei Verivox in den Jahren 2018 und 2019 ausgewertet. Zur Berechnung der Häufigkeit wurden die Kreditabschlüsse in einzelnen Städten und Bundesländern ins Verhältnis zu deren Einwohnerzahl gesetzt.

Im Zuge der Kreditanfrage machen Antragsteller Angaben zu laufenden Kreditpflichten. Ausgewertet wurden der durchschnittliche Schuldenstand der Antragsteller mit bestehenden Kreditpflichten sowie der Anteil von Antragstellern mit laufenden Krediten an der Gesamtnachfrage. Nur laufende Konsumenten- und Ratenkredite flossen in die Auswertung ein. Baufinanzierungen wurden nicht berücksichtigt. (kad)

Verwendete Quellen:

  • Verivox Pressemitteilung

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