Spargel, Gemüse, Rezepte, Diät, gesund, Essen
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Was ist dran am Spargel als luststeigerndes, schlankmachendes oder gar giftiges Gemüse? Fakt ist, dass die Deutschen es lieben. Als eins der größten Anbauländer verzeichnet Deutschland auch mit den höchsten Konsum: Durchschnittlich werden 1,7 Kilogramm Spargel pro Kopf und Jahr verzehrt.
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Bereits seit der Antike wird Spargel eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt. Dieser Mythos hält sich hartnäckig. Ein Grund dafür ist, dass Spargel Vitamin E enthält - ein Vitamin, dem tatsächlich eine libidosteigernde Wirkung nachgesagt wird.
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Doch medizinischen Forschungen zufolge muss die Einnahme von Vitamin E für einen positiven Effekt auf die Potenz so hoch sein, dass man die nötige Dosis allein mit Spargelkonsum gar nicht erreichen könnte. Der Mythos hält sich wohl auch deswegen, weil Spargel allein durch seine phallusartige Form prädestiniert dafür ist, als Aphrodisiakum gehandelt zu werden.
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Dennoch werden Spargelsaft und Spargelessenzen vor allem in der traditionellen ayurvedischen Heilkunst zur Behandlung von Lust- und Potenzstörungen eingesetzt - obwohl es keine wissenschaftlichen Beweise für eine aphrodisierende Wirkung des Gemüses gibt.
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Schwangere und Stillende können von dem beliebten Gemüse profitieren. Denn es enthält 108 Mikrogramm Folsäure pro 100 Gramm Spargel. Das wasserlösliche Vitamin ist wichtig für Wachstumsprozesse, Zellteilung und die Entwicklung des Nervensystems von ungeborenen Babys.
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Dass Spargel giftig sein kann, wenn er bitter schmeckt, ist ebenfalls ein Irrglaube. Bitterstoffe können in dem Stangengemüse entstehen, wenn der Spargel zu nah am Wurzelstock gestochen wurde oder es während des Wachstums zu einem drastischen Kälteeinbruch kam. Doch die Bitterstoffe sind keinesfalls giftig. Tipp: Mit etwas Zucker und Butter können Sie die Bitterstoffe entziehen.
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Hartnäckig hält sich auch das Gerücht, dass roher Spargel ungesund oder sogar giftig sei. Doch entgegen der landläufigen Meinung kann man auch bedenkenlos rohe Spargelstangen verzehren. Vor allem zarte, ungekochte Spargelköpfe sind schmackhaft und können etwa als Zutat im Salat verwendet werden.
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In Spargel stecken viele gesunde Nährstoffe wie Kalium und Kalzium, die das Herz-Kreislaufsystem stärken. Zudem enthält das Gemüse jede Menge Ballaststoffe, die den Darm auf Trab halten sowie reichlich Vitamin C und Folsäure, die das Immunsystem schützen. Doch für einige Menschen kann Spargel gesundheitsgefährdend werden ...
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Vor allem Menschen, die unter Gicht leiden oder nierenkrank sind, sollten auf Spargel verzichten. Denn in den Stangen steckt Purin, das in Harnsäure umgewandelt wird und Gichtanfälle auslösen kann. Große Mengen an Harnsäure können nicht vollständig über die Nieren ausgeschieden werden. Dann setzen sich Harnsäurekristalle ab, die Gelenk- und Gichtschmerzen verursachen.
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Urin riecht anders nach dem Verzehr von Spargel. Und entgegen dem Irrglauben, dass dieser Umstand nicht jeden betrifft, ändert sich der Uringeruch mit Spargel tatsächlich bei allen Menschen. Lediglich mit vermehrter Flüssigkeitsaufnahme kann man den typischen Spargel-Uringeruch abschwächen.
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Für den veränderten Uringeruch verantwortlich sind die Schwefelverbindungen, die durch die im Spargel enthaltene Asparaginsäure entstehen - und das passiert bei allen Menschen. Zudem ist die Asparaginsäure dafür verantwortlich, dass man nach dem Spargelgenuss öfter die Toilette aufsuchen muss. Asparaginsäure wirkt nämlich harntreibend.
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Dass weißer Spargel gesünder ist als grüner Spargel, zählt ebenfalls zu den weitverbreiteten Mythen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Der grüne Spargel wächst im Gegensatz zum weißen Spargel über der Erde und entwickelt unter Sonnenlicht den gesunden natürlichen Farbstoff Chlorophyll sowie reichlich Vitamin C.
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Doch auch Bleichspargel enthält zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe: etwa Ballaststoffe, Eisen, Vitamine, Betacarotin, Mineralstoffe wie Kalzium und Kalium sowie sekundäre Pflanzenstoffe und schwefelhaltige Sulfide. Vor allem aber wegen des hohen Wassergehalts von Spargel wird ihm eine schlankmachende Wirkung zugesprochen. So haben 100 Gramm Spargel gerade mal 19 Kalorien.
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Fakt ist, dass weißer Spargel teurer ist als grüner. Denn während man das grüne Stangengemüse lediglich abschneiden kann, muss man den weißen Spargel vorsichtig mit der Hand ausgraben und stechen. Die anstrengenden Erntebedingungen erhöhen den Preis von weißem Spargel.
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Spargel kann man nicht einfrieren? Das stimmt so nicht. Jedoch gilt es, dabei bestimmte Regeln zu beachten. Der Spargel sollte unbedingt relativ frisch und geschält eingefroren werden. Ohne den Spargel vorher aufzutauen, kann man den gefrorenen Block in einen Topf mit kochendem Wasser geben. Auf diese Weise wird der Spargel nicht wässrig und behält seinen Geschmack.
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Spargelstangen weisen manchmal eine bläulich gefärbte Spitze auf. Oft wird dieser Spargel auch günstiger verkauft - aber nicht wegen eines Mangels an Geschmack. Dieser rein optische Unterschied entsteht, wenn der Spargel früher aus der Erde sprießt, als der Spargelstecher ihn ernten kann. Bereits durch ein paar Stunden Sonnenlicht wird der Spargelkopf bläulich.
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Neben den bläulich gefärbten Spargelspitzen werden auch Stangen mit aufgeblühten Spitzen als minderwertig angesehen. Das stimmt ebenfalls nicht. Auch der Spargel mit offenen Köpfen schmeckt nicht anders im Vergleich zu den Stangen mit glatten Spitzen. Es ist lediglich ein Zeichen dafür, dass dieser Spargel länger in der Sonne gestanden hat.
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Die Frische von Spargel kann sich tatsächlich mit einem "Quietschtest" prüfen lassen: Beim Aneinanderreiben der Stangen sollte ein Quietschton zu hören sein, dann ist das Gemüse frisch. Das ist aber nicht das einzige Indiz für Frische: Auch eine unverletzte, glänzende Schale und eine feuchte Schnittstelle sind Frischemerkmale.
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Relativ schnell nach der Ernte verliert der Spargel Nährstoffe. Deshalb ist es ratsam, gekauften Spargel zügig nach dem Kauf zu verarbeiten. Falls das nicht möglich ist, kann das Gemüse ungeschält für etwa zwei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt werden. Am besten wickelt man den Spargel dafür in ein feuchtes Tuch, um ihn so gut wie möglich frisch zu halten.
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Leider stimmt es nicht, dass man Spargel auch ganzjährig anbauen und ernten könnte. Nicht ohne Grund ist das offizielle Ende der Spargelzeit in Deutschland traditionell der 24. Juni. Denn um eine ertragreiche Ernte auch im Folgejahr zu gewährleisten, brauchen die Pflanzen ausreichend Zeit zum Regenerieren - mindestens 100 Tage, so die Faustregel.
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Jedoch kann man die doch sehr kurze Spargelsaison verlängern, indem man frischen, geschälten Spargel einfriert. Zumal zum Ende der Saison Spargel günstiger wird, kann man sich einen Vorrat zulegen und im Gefrierfach bis zu einem Jahr aufbewahren.