Lebensmittel
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Viele Lebensmittel landen unnötig im Müll. Denn abgelaufene Lebensmittel sind oft noch lange haltbar. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) beziffert nämlich nicht das Verfallsdatum. Doch wie erkennen Verbraucher, ob Eier, Butter, Joghurt, Fleisch, Käse oder Milch noch zu genießen sind? Wir zeigen Ihnen, welche abgelaufenen Lebensmittel Sie noch essen können. Denn das spart nicht nur Geld, sondern auch Müll.
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Bei einer Verschwendung von insgesamt elf Millionen Tonnen an Lebensmitteln pro Jahr in Deutschland tragen mit fast 60 Prozent vor allem private Haushalte den größten Anteil daran. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft landen jährlich pro Kopf in Deutschland rund 78 Kilogramm (Stand 2022) Lebensmittel im Müll. Diese Zahl lässt sich reduzieren, indem abgelaufene Lebensmittel nicht gleich entsorgt werden.
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Lebensmittel weisen auf der Verpackung ein Mindesthaltbarkeitsdatum aus. Durch dieses MHD garantiert der Hersteller, dass sein Produkt bis zu diesem Datum - ungeöffnet und mit den richtigen Bedingungen gelagert - genießbar ist. Doch bei richtiger Lagerung, also ohne zu viel Hitze etwa, sind viele Lebensmittel auch darüber hinaus verzehrbar - ohne an Geschmack oder Nährwert zu verlieren.
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Um herauszufinden, ob etwas noch genießbar ist, sollten Sie zuerst Ihrer Nase vertrauen. Ein Riechtest eignet sich vor allem bei Milchprodukten wie Butter, Joghurt oder Quark. Diese Produkte sind oft weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum genießbar - wenn es sich um Joghurt handelt, sogar bis zu zwei Monate nach dem aufgedruckten MHD. Vor dem Verzehr sollten Sie jedoch auf weitere Anzeichen achten.
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Neben einem strengen Geruch können auch ein ungewöhnlicher Geschmack, die Bildung von Schimmel oder eine farbliche Veränderung auf einen verdorbenen Joghurt verweisen. Am besten lagern Sie Joghurt bei vier bis fünf Grad im Kühlschrank. Einmal angebrochen sollten Sie die Packung aber innerhalb einiger Tage verbrauchen. Noch länger haltbar - bis zu sechs Monate - ist gefrorener Joghurt.
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Auch Butter kann weit nach dem MHD verzehrt werden. Grund hierfür ist der hohe Fettgehalt, der das tierische Produkt sehr lange haltbar macht. Wichtig dabei ist aber der saubere Umgang mit dem Nahrungsmittel. Um einen Befall mit Keimen oder mögliche Schimmelbildung zu vermeiden, sollten Sie die Butter immer mit einem sauberen, frischen Messer aus der Packung nehmen. Bei richtiger Lagerung ist verpackte Butter einige Wochen bis Monate länger als angegeben haltbar.
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Eine angebrochene Packung bei richtiger Lagerung - in einer Dose im Kühlschrank - ist rund vier Monate nach dem Ablauf des MHD noch genießbar. Ranzige Butter erkennen Sie dabei nicht nur an dem ungewöhnlichen Geschmack und einem sauren Geruch. Auch die Farbe verändert sich von Butter, sobald sie tatsächlich abgelaufen ist. Aus der hellen Farbe wird dann ein dunkles Gelb. Butter lässt sich ohne Probleme einfrieren.
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Frische Eier sind nach dem Legen für 28 Tage haltbar. Am besten lagern Sie Eier im Kühlschrank bei rund sieben Grad. Hart gekochte Eier halten sich rund zwei Wochen im Kühlschrank. Auch Einfrieren ist kein Problem. Dafür müssen Sie das Ei aber erst aufschlagen und Eigelb und Eiweiß separat oder zusammengerührt einfrieren. Falls Sie Eier nach dem MHD verzehren wollen, sollten Sie vorher folgenden Test machen.
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Nehmen Sie ein Glas oder eine Schüssel mit Wasser und legen Sie die Eier hinein. Frische Eier legen sich auf den Boden. Je älter die Eier, desto näher schwimmen Sie an der Oberfläche. Grund hierfür ist die Luftkammer im Ei: Diese dehnt sich mit der Zeit aus. Eier, die an der Wasseroberfläche schwimmen, sind mindestens vier Wochen alt und dürfen - wenn überhaupt - nur vollständig erhitzt verzehrt werden.
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Das Alter von Eiern erkennen Sie auch beim Aufschlagen. Frische Eier zeigen dickflüssiges Eiweiß und einen gewölbten Dotter. Ältere Eier haben wässriges, sehr flüssiges Eiweiß und der Dotter ist nicht mehr gewölbt. Riechen die Eier dann zusätzlich unangenehm oder faulig, sollten sie doch entsorgt werden. Doch wie sieht es mit Käse aus? Wie lange ist dieser auch nach dem Ablauf des MHD verzehrbar?
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Je nach Käsesorte variiert das MHD. Dabei gilt, dass Schnittkäse lange nicht so haltbar ist wie ein ganzes Stück Hartkäse, der sich bis zu vier Wochen im Kühlschrank hält. Falls Hartkäse anfängt zu schimmeln, können Sie die befallenen Stellen abschneiden und den Rest weiter genießen. Dies gilt jedoch nicht für Weich- oder Frischkäse. Hier ist Schimmel ein eindeutiges Zeichen, den Käse zu entsorgen.
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Verdorbene Milch erkennt jeder am typisch unangenehmen, sauren Geruch und Geschmack. Doch selbst Frischmilch ist vor allem ungeöffnet oft noch einige Tage länger haltbar, als das MHD vorgibt. Ein Irrtum ist aber, dass geöffnete H-Milch-Packungen länger haltbar sind als Frischmilch. Auch wenn die H-Milch noch gut riecht und schmeckt, sollte sie innerhalb weniger Tage nach dem Öffnen verbraucht werden.
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Konserven sind weit über das angegebene Haltbarkeitsdatum hinaus haltbar. Meist erhalten Lebensmittel in Konservendosen eine Haltbarkeit von rund 18 Monaten nach Verpackung. Bis zu diesem Zeitpunkt garantiert der Hersteller, dass Geschmack und Qualität, wie vom Konsument erwartet, gewährleistet werden. Doch vakuumverpackt in Konserven sind Lebensmittel noch viele Jahre nach dem Ablauf des MHD verwertbar.
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Theoretisch sind Konservendosen unendlich lange haltbar. Doch ob die Lebensmittel Jahre nach dem Ablaufdatum noch schmecken, muss jeder selbst entscheiden. Bei richtiger Lagerung können sogar Fisch- und Fleischkonserven nach dem Ablauf des MHD ohne Bedenken auf den Tisch kommen. Dabei sollten sie keiner großen Hitze ausgesetzt gewesen sein.
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Auch beschädigte Konservendosen sollten Sie nach dem MHD besser entsorgen. Das Gleiche gilt für Lebensmittel in Gläsern. Sobald der Schraubverschluss beschädigt ist, können Luft und Keime eindringen und Schimmelbildung verursachen. Doch mit der richtigen Lagerung (kühl, trocken, dunkel) sind Konserven in Glas ebenfalls länger haltbar, als das MHD vorgibt.
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Ebenfalls sehr viel länger haltbar als das Haltbarkeitsdatum auf der Packung sind trockene Lebensmittel. Dabei ist wichtig, dass die Verpackung noch geschlossen und unversehrt ist. Dann können Sie Reis, Nudeln, Kaffee, Tee, Zucker und Salz mehrere Monate bis hin zu sogar Jahren nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit noch verbrauchen. Auch Schokolade mit einem leicht gräulichen Belag ist noch essbar.
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Auch Mehl können Sie noch zwei bis drei Monate nach dem Ablauf des MHD zum Backen oder Kochen verwenden. Dabei ist Vollkornmehl nicht so lange haltbar, denn der Fettgehalt ist im Vergleich zu weißen Mehlsorten wie etwa Weizenmehl Typ 405 höher. Und so wird Vollkornmehl schneller ranzig. Am besten haltbar ist Mehl mit der richtigen Lagerung: kühl, trocken und in einem lichtundurchlässigem Gefäß.
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Mineralwasser in Glasflaschen hat meist eine Haltbarkeit von rund zwei Jahren, bei PET-Flaschen wird ein Jahr angesetzt. Doch auch nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums sind ungeöffnete Wasserflaschen, vor allem mit Kohlensäure versetzt, bedenkenlos trinkbar und nahezu unbegrenzt haltbar.
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Nicht mehr genießen sollten Sie das Wasser, wenn die Flüssigkeit getrübt erscheint oder untypisch riecht. Dies kann vor allem bei Wasser in Plastikflaschen auftreten, die der Sonne oder anderen Hitzequellen ausgesetzt worden sind. Dann sollten Sie es lieber entsorgen, denn das Wasser könnte Stoffe aus dem Plastik aufgenommen und gesundheitliche Auswirkungen haben.
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Auch Bier ist nach dem Ablauf des MHD noch bis zu zwölf Monate genießbar. Durch den Alkohol im Getränk wird die Keimbildung, die das Bier verderben könnte, weitestgehend unterdrückt. Je höher also der Alkoholgehalt, desto länger ist das Bier haltbar - vorausgesetzt, das Bier wird dunkel und kühl gelagert und die Flaschen sind gut verschlossen.
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Selbst wenn die Kohlensäure aus dem Bier verschwunden ist und der Schaum nach dem Einschenken in sich zusammenfällt, kann das Hopfengetränk ohne gesundheitliche Bedenken getrunken werden. Ob das Bier aber noch schmeckt, ist eine andere Frage. Anders sieht es bei alkoholfreiem Bier aus. Hier fehlt der nötige Alkohol, um das Getränk länger haltbar zu machen.