Pflanzliche Milchalternativen sind beliebt: Immer mehr Menschen verzichten auf Kuhmilch und wählen pflanzliche Alternativen, etwa aus Soja, Hafer, Reis, Kokos oder Mandeln. Nicht alle lassen sich allerdings gleich gut aufschäumen. Hinzu kommt noch eine ganze andere Frage: Vertragen Kaffeevollautomaten eigentlich die pflanzlichen Alternativen - oder droht dadurch ein Schaden an der Maschine? Hier kommen die wichtigsten Fragen und Antworten.

Mehr zum Thema Ernährung

Können Milchalternativen problemlos für den hauseigenen Kaffeeautomaten verwendet werden?

Ja, sagen tatsächlich alle der angefragten Hersteller Siemens, Nestlé, Jura, Philips und Nespresso. Pflanzlicher Milchersatz scheint komplett unproblematisch für die Geräte zu sein. "Technisch gesehen gibt es von unserer Seite keine Einwände", heißt es etwa von Siemens.

Jura teilt mit: "Cappuccino, Latte Macchiato und Co. gelingen sowohl mit tierischer Milch als auch mit veganen Milch-Ersatzprodukten." Auch Siemens sieht hier keine Probleme. Eine Gefahr für den Kaffeevollautomaten muss also wohl niemand fürchten. Es empfiehlt sich aber natürlich dennoch, die Gebrauchsanleitung oder Erfahrungsberichte zum eigenen Modell zu Hause zu lesen.

Lesen Sie auch

Was muss man beachten, wenn man Pflanzendrinks ins Milchschaumsystem kippt?

Auch wenn es technisch problemlos möglich ist, vegane Milchalternativen zu verwenden: Nicht alle Varianten harmonieren gut mit Kaffee und schäumen stabil. Wer Milchersatzprodukte nicht fertig kauft, sondern sie zu Hause selbst herstellt, sollte außerdem noch einige Dinge beachten, bevor er den Drink in den Vollautomaten kippt.

Philips etwa weist darauf hin, dass Milchsysteme mit Schläuchen etwa anfälliger für Verstopfungen durch Fest- oder Schwebstoffe sein können. Deshalb sollten selbstgemachte Milchalternativen immer gut gefiltert werden. Das funktioniert im Entsafter oder auch, indem man den Drink durch ein feines Sieb oder einen Milchbeutel streicht.

Zudem kann es sein, dass DIY-Pflanzenmilch nicht so gut schäumt oder der Schaum nicht stabil ist, da die selbstgemachte Milch keine industriellen Zusätze enthält. "Ein wenig pflanzliches Öl als Zugabe kann allerdings für einen soliden Schaum sorgen", so ein Tipp von Philips.

Weitere News gibt's in unserem WhatsApp-Kanal. Klicken Sie auf "Abonnieren", um keine Updates zu verpassen.

Wie funktioniert eigentlich das Aufschäumen von Milch und Milchalternativen?

Beim Aufschäumen spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle, darunter insbesondere der Eiweißgehalt und der Fettgehalt der Produkte. Beim Aufschäumen gelangt Luft in die Milch beziehungsweise in die Milchersatzprodukte. Sie wird dabei von den Fett- und Eiweißmolekülen umgeben. Dadurch bildet sich der Schaum, der aus vielen kleinen Luftbläschen besteht.

Je nachdem, wie viel Eiweiß und Fett die Produkte enthalten, verändert sich die Konsistenz und Stabilität des Milchschaums. Wer stabilen Schaum möchte, sollte Siemens zufolge am besten Produkte wählen, die einen Eiweißgehalt von drei bis vier Gramm pro 100 Gramm Milchersatz enthalten.

Was schäumt am besten?

Siemens empfiehlt vor allem Mandel-, Hafer- und Sojamilch: "Diese Milchalternativen lassen sich meist gut aufschäumen, bilden Bläschen und sorgen damit für eine gelungene Schaumkonsistenz." Reis- und Kokosdrinks ließen sich dagegen häufig schlechter aufschäumen. Je nach Rezeptur sei häufig der Protein- oder Eiweißanteil zu niedrig.

Viele Hersteller von Pflanzendrinks produzieren aber sogenannte Barista-Sorten, die mehr Protein enthalten. Allerdings sind diesen oft auch diverse Regulatoren und Stabilisatoren beigesetzt. Nicht selten enthalten die Produkte auch mehr Kalorien als ihre Nicht-Barista-Varianten. Hier lohnt sich also vor dem Kauf ein Blick auf die Zutatenliste.

Sollte man die Maschine häufiger reinigen, wenn man auf veganen Milchersatz setzt?

Nein, in der Tendenz ist sogar das Gegenteil der Fall, auch wenn die Maschinen natürlich sauber gehalten werden sollten. "Unserer Erfahrung nach ist das nicht nötig", heißt es etwa bei Siemens. "Tendenziell neigt eher tierische Milch zur schnelleren Verschmutzung des Geräts beziehungsweise Geruchsbildung."

Verwendete Quellen

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.