Wenn man es ganz genau nimmt, handelt es sich bei Pfefferminz- oder Kamillentee nicht um Tee. Diese Bezeichnung für ein Getränk ist eigentlich nur dann korrekt, wenn seine Blätter von der Teepflanze stammen.

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Die Teepflanze (Camellia sinensis) ist ein immergrüner Strauch mit rötlichen Zweigen und weißen Blüten. Interessant für die Menschen sind aber vor allem die ovalen Blätter mit dem spitzen Ende. Aus ihnen werden unterschiedliche Tees gemacht: Schwarzer Tee, Grüner Tee und Matcha zum Beispiel.

"In China hat man schon vor etwa 5.000 Jahren Blätter und Blattknospen mit heißem Wasser aufgegossen."

Kyra Schaper, Teeexpertin

"Die Teepflanze kommt ursprünglich aus China", erklärt Fachfrau Kyra Schaper. "Dort hat man schon vor etwa 5.000 Jahren Blätter und Blattknospen mit heißem Wasser aufgegossen."

Im Lauf der Geschichte brachten Händler den Tee nach Europa. Dort wurde der Tee gern mit Zucker und Milch oder Zitrone getrunken. Von hier wurde der Tee schließlich auf der ganzen Welt bekannt und an vielen Orten angebaut.

Wieso gibt es verschiedene Tees aus einer Pflanze?

Doch wie entstehen aus der gleichen Pflanze so viele unterschiedliche Sorten Tee? "Die Blätter entwickeln verschiedene Aromen", erklärt die Expertin. "Die Unterschiede ergeben sich zum Beispiel darin, auf welchem Boden man den Tee anbaut, wie das Wetter ist und wann im Jahr die Blätter geerntet werden." So schmeckt etwa im Frühjahr gepflückter Tee etwas milder als der im Sommer gepflückte.

Einen großen Unterschied im Geschmack macht nach der Ernte die Verarbeitung der Blätter. Für Schwarzen Tee werden die Blätter an der Luft getrocknet, gerollt und fermentiert. Die Inhaltsstoffe in den Blättern verändern dabei mit der Zeit die Farbe und das Aroma des Tees. Für Grünen Tee wird diese Fermentation gestoppt, indem man die Blätter stark erhitzt. Dazu werden die Teeblätter geröstet oder gedämpft.

Tee: Der Unterschied zwischen Lebens- und Arzneimittel

Rechtlich gesehen gibt es übrigens zwei Arten von Tees. Zum einen Tee als Lebensmittel: Darunter fällt Früchte-, Kräuter- oder Schwarztee.

Zum anderen gibt es den Arzneitee. Diesen findet man vor allem in der Apotheke. Vereinzelt werden aber auch im Supermarkt oder in Drogeriemärkten Tees angeboten, die laut Packungsaufdruck frei verkäufliche Arzneimittel sind.

Die beiden Arten unterscheiden sich vor allem in der Qualität der verwendeten Pflanzen. Für Arzneitees dürfen nur getrocknete Pflanzenteile verwendet werden, die strenge Anforderungen der Arzneibücher erfüllen.

Geprüft wird laut Arzneibuch nicht nur der Gehalt an Inhaltsstoffen, sondern auch, ob keine Verunreinigungen beigemischt sind.

Wer nur einen leckeren Tee mit Kamillengeschmack sucht, ist mit dem Sortiment aus dem Supermarkt gut und günstiger bedient. Wer sich vom Tee eine unterstützende Wirkung verspricht, zum Beispiel bei Magen-Darm-Beschwerden, sollte eher auf als Arzneimittel zugelassene Tees aus der Apotheke zurückgreifen.

Verwendete Quellen:

  • Material der dpa
  • Archivmaterial

(dpa/tar)

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