Nach jahrelangem Streit um die Bezeichnung von Camembert-Käse aus der nordfranzösischen Normandie hat sich die Branche auf einen Grundsatz-Kompromiss geeinigt.

Mehr zum Thema Ernährung

Bis 2021 solle es eine einheitliche Herkunftsbezeichnung für den weltweit bekannten Camembert geben. Das bedeute mehr Klarheit für Verbraucher, teilte das nationale Ursprungs- und Qualitätsinstitut (Inao) am Freitag in Montreuil bei Paris mit. Bei der Auseinandersetzung stehen kleinere Käsereien gegen große Produzenten.

Der Hintergrund des Streits: Bisher gebe es den Weichkäse sowohl mit dem Hinweis "AOP (appellation d'origine protegée) Camembert de Normandie" als auch mit dem Hinweis "hergestellt in der Normandie" zu kaufen.

Strengere Regeln bei der Herstellung

Wird ein Käse mit "hergestellt in der Normandie" ausgezeichnet, müssen dabei weniger strenge Produktionsvorschriften eingehalten werden. Solche Käse stellen vor allem Großproduzenten her, während "Camembert de Normandie" in der Regel von kleinen Herstellern kommt

Die Produzenten des Camemberts "hergestellt in der Normandie" haben nun laut Inao zugesagt, künftig ebenfalls den strengeren Pflichtenkatalog einzuhalten.

Der Kompromiss bedeute aber auch, dass Camembert mit dem künftigen Siegel nicht mehr unbedingt mit Rohmilch hergestellt werden müsse, sondern dass auch pasteurisierte Milch eingesetzt werden könne, bilanzierten französische Medien.

Milch muss von Kühen aus der Normandie stammen

Umgekehrt müssten die Großproduzenten - anders als bisher - sicherstellen, dass ein Teil der Milch von normannischen Kühen aus der Region stamme.

Das Inao äußerte sich in der Mitteilung nicht im Detail zu den neuen Vorgaben, sprach aber in allgemeiner Form von einer "Normandisierung" der Viehherden, der Weideflächen und der Käse-Herstellung.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.