• ChatGPT ist der Technik-Hype der Stunde.
  • Die Künstliche Intelligenz kann philosophische Gespräche führen oder Hausaufgaben schreiben.
  • Allerdings könnte sie auch zum Superspreader von Fake News werden, warnen Kritiker und Kritikerinnen.

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Seit Wochen spricht alle Welt über ChatGPT. Oder besser gesagt: Alle Welt spricht mit ChatGPT, denn das ist der Witz an der künstlichen Intelligenz. Der Chatbot ist für jedermann kostenlos zugänglich, beantwortet (fast) alle Fragen und kann sogar Witze erzählen.

Ein bisschen ist ChatGPT, wie wenn Google antworten könnte wie ein Mensch. Das Programm erklärt sich selbst als Sprachmodell, dessen Hauptaufgabe darin besteht, auf Textfragen zu antworten, um den Benutzern Informationen und Unterhaltung zu bieten.

Wie das funktioniert? ChatGPT selbst erklärt: "Ich werde von Menschen trainiert, indem ich Millionen von Texten gelesen habe, um zu lernen, wie menschliche Sprache funktioniert."

Was ChatGPT alles kann

Konkret kann es beispielsweise: Bewerbungen oder Hausarbeiten verfassen, Kurzgeschichten im Stile bestimmter Autoren und Autorinnen schreiben, ganze Bücher oder Filme in Sekunden zusammenfassen, Apps programmieren und Programmiercodes schreiben.

Oder noch konkreter: Es kann sich ein Exposé für eine Crossover-Serie von "Breaking Bad" und "Gilmore Girls" ausdenken oder psychologische Tipps geben, wie man einigermaßen empathisch Schluss macht. Ein Elfjähriger hat mithilfe der KI auch schon ein textbasiertes "Harry Potter"-Videospiel bauen lassen, das viral ging. Und ein britischer Informatiker erstellte unter anderem mit der Hilfe der KI an einem Wochenende ein Kinderbuch, inklusive Illustrationen.

Das Besondere an dem neuen Chatbot ist, dass er Unterhaltungen führen kann wie ein Mensch – man kann seine Fragen aufeinander aufbauen, der Bot "merkt" sich, was schon besprochen wurde und "bedenkt" dies in seinen Antworten.

So ist ChatGPT seit seiner Veröffentlichung im November zum neuesten Hype des Internets geworden. Die Bedienung ist dabei denkbar einfach: Auf den Link klicken, sich registrieren, anfangen zu chatten. Einziges Problem: Die Server sind sehr oft sehr überlastet.

Die Gefahren von ChatGPT

Wer sich nun Sorgen macht, dass die Übernahme der Menschheit durch die Technologie kurz bevorsteht, kann ChatGPT selbst danach fragen. Auf die mit Sicherheit etwas simple Frage, ob das Programm gut oder böse sei, antwortet der Computer: "Mein Verhalten und die Ergebnisse, die ich liefere, hängen von den Daten ab, auf denen ich trainiert wurde und den Anweisungen, die mir gegeben werden." Je nach Menschenbild nicht unbedingt eine beruhigende Antwort.

Die Organisation "Newsguard", die Seiten im Internet auf ihre Transparenz und Glaubwürdigkeit hin bewertet, warnte eben erst davor, dass der Bot trotz eingebauter Sicherheitsmechanismen mit einigen Tricks dazu gebracht werden könne, Fake News zu produzieren. Und sie stellt zur Diskussion, ob ChatGPT "zum Superspreader von Falschinformationen" avancieren könnte.

Elon Musk und Sam Altman stecken hinter OpenAI

Hinter ChatGPT steckt das Unternehmen Open AI, das 2015 unter anderen vom Programmierer Sam Altman und Tesla-Chef Elon Musk gegründet wurde. Altman ist heute Geschäftsführer und selbst davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz bald jegliche menschliche Arbeit übernehmen wird, einschließlich neuer wissenschaftlicher Entdeckungen.

Für Altman, der auch Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens ist, wäre dies ein Grund zur Freude. Er verspricht sich von der Technologie Reichtum und Freizeit für alle, wie er 2021 in einem Dossier schrieb: Die neue Freizeit könnten Menschen nutzen, um sie "mit den Menschen zu verbringen, die ihnen wichtig sind, sich um Menschen zu kümmern, Kunst und Natur zu schätzen oder sich für das Gemeinwohl einzusetzen".  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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