Zehn Winterreifen der Dimension 235/55 R18, passend unter anderem für viele kompakte SUV, haben die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ), der Auto Club Europa (ACE) und der Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs (ARBÖ) in diesem Jahr getestet. Diesmal im Fokus: Wie gut oder schlecht schneiden die Produkte von Billigmarken wie Austone, Fortuna und Sailun ab, deren Winterreifen teils nicht einmal halb so teuer sind wie jene der etablierten Premiummarken Michelin, Continental oder Pirelli?

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Klares Urteil: Wer sicher über Eis sowie durch Schnee und bei Nässe fahren möchte, sollte einen großen Bogen um besonders billige Reifen machen. Denn die drei Discount-Pneus belegen mit klarem Abstand die letzten drei Plätze. Gerade noch vertretbar ist die Performance des Sailun ICE Blazer Alpine Evo 1, der pro Satz 400 Euro kostet und mit 163 Gesamtpunkten den achten Platz belegt. Dennoch fehlen ihm in fast jeder Testkategorie Punkte auf die Spitze; zudem ist er mit Abstand der lauteste Reifen im Test.

Austone und Fortuna schwach bei Nässe

Das Negativ-Prädikat "nicht empfehlenswert" geben ACE, GTÜ und ARBÖ dem Austone Skadi SP-901 (296 Euro pro Satz) und dem günstigsten Reifen im Test (260 Euro) namens Fortuna Winter SUV. Der Austone ist im Schnee zusammen mit dem Michelin Pilot Alpin 5 SUV sogar der beste Reifen im Feld und liefert bessere Bremswerte als der französische Pneu sowie die Pendants von Pirelli und Continental. Bei Nässe versagt er dagegen total und holt nur 24 von 80 möglichen Punkten. Ähnliches Bild, nur auf noch niedrigerem Niveau, beim Fortuna Winter SUV. Okay bei Schnee, gerade noch akzeptabel bei Trockenheit und schlichtweg gefährlich bei Nässe, speziell beim Handling und beim Bremsen. Kein Wunder, dass er mit seiner Gesamtpunktzahl den mau abschneidenden Austone nochmals deutlich unterbietet.

Wer glaubt, der teuerste Reifen sei auch der Beste, sieht sich vom Michelin eines Besseren belehrt. Der pro Satz 792 Euro teure Pilot Alpin 5 SUV schafft es als Dritter dank ausgewogener Gesamteigenschaften immerhin auf's Treppchen. Er lässt damit die kaum billigeren Rivalen von Continental, Goodyear und Pirelli hinter sich. Vor allem die beiden Letzteren dürfen als Enttäuschung gelten, denn trotz hoher Kosten landen sie nur auf den Positionen sechs und sieben. Obwohl sie über alle Testkategorien hinweg ein Stück auf die Topreifen verlieren, reicht ihre Punktzahl trotzdem für das Urteil "empfehlenswert".

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Testsieger: Bridgestone Blizzak LM005

Dass sich auch Geld sparen lässt, wenn man gute Reifen wählt, zeigen der viertplatzierte Nokian Snowproof 2 SUV und der Hankook i*cept Evo³ x. Letzterer ist diesseits der genannten Billigangebote der günstigste Reifen im Test (556 Euro pro Satz), schneidet aber in allen Kategorien – insbesondere bei Trockenheit – stark ab und belegt mit 187 Gesamtpunkten den zweiten Platz. Preislich im Mittelfeld (648 Euro) liegt der Testsieger Bridgestone Blizzak LM005, dem bei Nässe keiner etwas vormacht und der auch in der Kategorie Wirtschaftlichkeit/Umwelt hervorragend punkten kann. 190 von 250 möglichen Gesamtzählern bedeuten für den Winterreifen aus Japan den Testsieg und die einzige Bewertung mit "sehr empfehlenswert" im gesamten Feld. "Der Bridgestone ist nah am perfekten Winterreifen dran", urteilt entsprechend die GTÜ.  © auto motor und sport

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