Wenn das Auto mehr verbraucht als üblich, kann ein technischer Grund dahinterstecken. Den herauszufinden, ist allerdings manchmal nicht einfach. Die Symptome richtig zu deuten, führt meist schnell zum Ziel.

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Jeder Autofahrer kennt es: Fast immer verbraucht ein Auto mehr als im Prospekt steht. Anlass zum Handeln besteht allerdings, wenn der Verbrauch bei unveränderter Fahrweise viel höher ist als zuvor. Dann könnte die Ursache in einem Defekt oder in Verschleiß begründet sein.

Eine der häufigsten Ursachen für erhöhten Verbrauch ist zu geringer Reifendruck. Durch Walkarbeit in den Reifen steigt der Kraftstoffverbrauch um bis zu 30 Prozent. Bei Druckverlusten unter 50 Prozent können die Veränderungen bei Fahrverhalten und Laufgeräusch aber leicht unentdeckt bleiben. Da hilft nur, den Luftdruck gelegentlich zu messen.

Reifen und Filter leicht zu prüfen

Obendrein ist es zulässig, die Reifen etwas über den empfohlenen Druck aufzupumpen. 0,5 bar mehr gilt als vertretbar. Der Verbrauch geht dann etwas zurück, weil der Rollwiderstand sinkt.

Der Luftfilter ist eine weitere mögliche Problemursache, die sich leicht prüfen lässt. Ist der Filter verschmutzt, verringert das die Luftzufuhr des Motors. Dies kann einen um ein oder zwei Liter höheren Verbrauch zur Folge haben.

Mehrverbrauch durch Lagerverschleiß

Schwieriger festzustellen ist es, wenn der Mehrverbrauch durch Verschleiß hervorgerufen wird. Im Fahrwerk befinden sich einige Lager, die normalerweise wartungsfrei und unauffällig ihren Dienst versehen. Kommt es dort durch einen Defekt zu erhöhter Reibung, schlägt das auf den Kraftstoffverbrauch durch.

Lagerschäden machen sich in der Regel akustisch bemerkbar. Sind beim Fahren Schleifgeräusche zu hören, wird ein Besuch in der Werkstatt fällig. Ist es ein Defekt an den Radlagern, wird das Geräusch zuerst bei Kurvenfahrt hörbar. Im Leerlauf lassen sich solche Geräusche am leichtesten vernehmen.

Schleifende Bremsen als Reibungsquelle

Ähnlich Störgeräusche können durch schleifende Bremsscheiben verursacht werden. Die meisten Fahrer kennen solche Schleifgeräusche, die manchmal am Morgen auftreten. Die basieren auf Flugrost und sind nach einer oder zwei Bremsungen verschwunden.

Problematischer wird es, wenn die Bremsbeläge ständig gegen die Bremsscheiben drücken. Der Mehrverbrauch ist dann noch das kleinere Übel. Wegen der dauernden Reibung wird die Bremse zu heiß, wodurch die Bremsbeläge verglasen und die Bremswirkung nachlässt. Möglicherweise können schon ein paar Vollbremsungen die Blockade lösen.

Reicht das nicht, müssen die Bremsen in der Werkstatt gangbar gemacht werden. Das ist nur eine kleine Reparatur, aber man sollte sie nicht versäumen.

Auch Feststellbremsen können schleifen

In manchen Fällen wird das Bremsschleifen durch die Fußbremse nicht beeinflusst. Dann ist die Ursache die Feststellbremse. Die wird meistens per Seilzug betätigt, und der kann schon mal hängen. Durch mehrfaches Anziehen und Lösen wird die Bremse oft wieder beweglich. Wenn nicht, muss der Seilzug eingefettet werden.

In manchen Fällen führt es zu erhöhtem Verbrauch, wenn Nebenaggregate ständig mitlaufen, obwohl sie es nicht sollen. So kann es durch eine schadhafte Magnetkupplung passieren, dass der Klimakompressor ständig in Betrieb ist und sich nicht mehr abschalten lässt. Auch werden moderne Lichtmaschinen nur noch im Schiebebetrieb vom Motor mitgedreht. Gibt der Fahrer Gas, kuppeln sie aus. Wenn das Auskuppeln nicht mehr funktioniert, muss der Motor sie immer bewegen.

Am schwersten ist es zu entdecken, wenn das Problem im Motor oder dessen Steuerung liegt. Oft stellt dann ein defekter Sensor die Ursache dar. Wenn einer oder mehrere Sensoren falsche Werte ausgeben, dann berechnet das Steuergerät die Einspritzmenge und den Zündzeitpunkt falsch. Auch das führt zu einem erhöhten Verbrauch.

Dann kann sich freuen, wer eine gute Werkstatt hat.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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