Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Glatteis und rät von vermeidbaren Fahrten ab. Doch was, wenn man dringend von A nach B muss? Was es auf glatten Straßen unbedingt zu beachten gilt.

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Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Freitagmorgen vor Glätte durch gefrierenden Regen in weiten Teilen Deutschlands gewarnt. Im Warnlagenbericht hieß es: "In der Mitte und nach Osten hin teils Schnee oder Eiskörner, teils Regen mit Glatteis."

Auto auf Winterfahrbahn
Vorsicht ist oberstes Gebot: Auch erfahrene Fahrer schätzen manchmal die Straßenverhältnisse und ihr Auto falsch ein. © Getty Images/iStockphoto/janiecbros

Auch in den südlichen Landesteilen sei überwiegend mit Regen, in Bayern häufig gefrierend mit Glatteis zu rechnen. In Baden-Württemberg sollte sich die Lage dagegen entspannen.

Der DWD riet, nicht notwendige Aufenthalte im Freien und Fahrten zu vermeiden. Verzögerungen und Behinderungen müssten eingeplant werden.

Wenn man dennoch auf das Auto angewiesen ist, gibt es einiges, was man bei Glatteis beachten kann. Ein Überblick, wie man trotz Glätte sicher von A nach B kommt.

Was ist Glatteis überhaupt?

Glatteis entsteht durch Gefrieren von Wasser oder Schnee auf den Straßen. Auch festgefahrener Schnee, Schneematsch und Raureif führen zu Straßenglätte. Da Glatteis immer wieder zu massiven Behinderungen des Straßenverkehrs und im schlimmsten Fall zu verheerenden Unfällen führt, beginnt im Winter jede Fahrt bereits bei der Vorbereitung.

Blitzeis

Vorbereitung der Fahrt im Winter

Die Vorbereitung einer Fahrt fängt zum Beispiel an mit dem Wetterbericht am Vortag. Wenn Sie wissen, dass Sie morgens raus müssen, dann planen Sie für jede Fahrt mehr Zeit ein. Stehen Sie früher auf, damit Sie Zeit haben, Ihr Auto von Schnee und Eis zu befreien. Dabei sollten Sie Eis immer kratzen und der Umwelt zuliebe nicht mit Chemie entfernen. Von heißem Wasser ist ebenfalls abzuraten, denn dies kann Glas und Gummis brüchig machen.

Zur Vorbereitung gehört natürlich auch, dass der Türschloss-Enteiser trotz Funk-Schlüssel nicht im Handschuhfach liegt, sondern in der Handtasche oder in der Manteltasche. Zudem kontrollieren Sie beim Tanken das Wischwasser und den Frostschutz, damit Sie in der dunklen Jahreszeit freie Sicht behalten.

Langsamer Fahren

Unfallursache Nummer eins ist überhöhte Geschwindigkeit – manchmal spricht der Verkehrsbericht von "nicht angepasster Geschwindigkeit". Auf glatten Straßen steigt die Gefahr eines Unfalls, selbst wenn man sich an das Tempolimit hält. Deshalb:

  • Planen Sie nicht nur für die Vorbereitung, sondern auch für die Fahrt mehr Zeit ein.
  • Fahren Sie langsamer und vorausschauender. Mehr Abstand zum Vorausfahrenden und mehr Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer sollten eine Selbstverständlichkeit sein.
  • Für die Routenplanung nutzen Sie Hauptstraßen, denn auf diesen wird der Winterdienst schneller und häufiger eingesetzt. Zudem "räumt" der Verkehr durch mehr Fahrzeuge diese Strecken.

Ungewohnt: Das Bremsen mit ABS

Wenn Sie unterwegs sind, dann passen Sie die Geschwindigkeit den Wetterverhältnissen an. Starkes Beschleunigen ist ebenso zu vermeiden wie schnelle Lenkbewegungen. Auf winterlichen Straßen finden Ihre Reifen nämlich nicht den nötigen Halt.

Das merken Sie auch beim Bremsen. ABS und ESP gehören als Anti-Blockier-System und Elektronisches-Stabilitäts-Programm zwar inzwischen bei den meisten Fahrzeugen zur Standard-Ausstattung, dennoch sollten Sie das Bremsen mit ABS üben, damit Sie im Ernstfall wissen, dass das Bremspedal leicht rüttelt und vibriert, wenn das ABS greift.

Das ABS ermöglicht eine Vollbremsung bei Erhaltung der vollen Lenkfähigkeit. Zu stark eingeschlagene Räder können allerdings die elektronischen Fahrhilfen von ABS und ESP unwirksam machen.

Was tun, wenn Sie ins Schleudern geraten?

Sollten Sie dennoch ins Schleudern geraten, schauen Sie dorthin, wo Sie hinfahren wollen. Den Fuß vom Gas nehmen, auskuppeln und bremsen: Nur so lassen sich ins Rutschen geratene Fahrzeuge auf eisglatter Strecke wirksam stoppen.

Das gilt auch für Autos mit Automatikgetriebe. Lenken Sie gegen und versuchen Sie, den möglichen Schaden so gering wie nur eben möglich zu halten. (dpa/Contentfleet/tar)

Redaktioneller Hinweis

  • Dieser zuletzt im November 2022 veröffentlichte Artikel wurde aus aktuellem Anlass überarbeitet und aktualisiert.

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