Heutzutage steht kaum ein Neuwagen ohne ESP (elektronisches Stabilitäts-Programm) beim Händler. Doch auch, wenn Sie den Kauf eines Gebrauchtwagens planen, sollten Sie darauf achten, dass das wichtige Fahrassistenzsystem mit an Bord ist - insbesondere wenn das Auto von einem Fahranfänger bewegt wird.

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Der Begriff ESP bezeichnet ein System der Fahrdynamikregelung bei Pkw. Als sicherheitsrelevantes Fahrassistenzsystem ist es darauf ausgelegt, ein Ausbrechen des Autos entgegenzuwirken, indem es einzelne Räder gezielt abbremst. Es ist eine Weiterentwicklung des Antiblockiersystems (ABS) und in den meisten Neuwagen heutzutage serienmäßig mit an Bord. Fahrzeugmodelle, deren Baujahr vor 2000 liegt, sind hingegen kaum mit ESP erhältlich.

So funktioniert der Sicherheitsassistent

Das elektronische Stabilitäts-Programm erweitert das Antiblockiersystem eines Fahrzeugs um eine Antriebsschlupfregelung (ASR) und eine elektronische Bremskraftverteilung, heutzutage auch um einen Bremsassistenten. Es kontrolliert permanent den Fahrerwunsch mittels Lenkwinkelsensor und vergleicht diesen mit dem Fahrzeugverhalten. Daten diesbezüglich bezieht das ESP von weiteren Sensoren, die unter anderem die Querbeschleunigung messen. Stellt das Fahrassistenzsystem fest, dass Lenkwinkel und Fahrtrichtung nicht zusammenpassen, greift es ein und bremst einzelne Räder gezielt ab.

Ein Übersteuern - also ein drohendes Ausbrechen des Hecks - verhindert das ESP, indem es das kurvenäußere Vorderrad abbremst. Einem Untersteuern wird durch das Abbremsen des kurveninneren Hinterrades vorgebeugt. Korrigiert das System per Abbremsen eines Vorderrades, merken Sie das meist an einem Rucken im Lenkrad.

Darüber hinaus kann das ESP auch ein Durchdrehen der Antriebsräder verhindern und damit die Traktion kontrollieren. Dafür bremst das System das durchdrehende Antriebsrad ab und verlagert das Antriebsmoment auf das andere Rad.

Insbesondere Fahranfänger sollten nicht auf ESP verzichten

Das elektronische Stabilitäts-Programm ist ein enormer Sicherheitsgewinn. Denn wenn das Fahrzeugheck eines Autos erst einmal ausgebrochen ist, bekommen nur geübte Fahrer den Wagen schnell wieder eingefangen. Bei Fahranfängern oder Gelegenheitsfahrern kann ein Über-, aber ebenso ein Untersteuern des Fahrzeugs schnell gefährlich werden. Wer nicht richtig reagiert, landet zum Beispiel im Straßengraben oder im Gegenverkehr - auch ein Überschlagen des Autos ist denkbar. Ein Seitenaufprall mit einem entgegenkommenden Fahrzeug kann dann schnell zur tödlichen Gefahr werden, weil ein Auto an der Seite kaum eine Knautschzone aufweist.

Daher gilt: Beim Autokauf nicht auf ESP verzichten und lieber zum neueren Gebrauchten als zum vermeintlichen Schnäppchen greifen!  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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