Mit dem Synapse Neo Allroad 1 präsentiert Cannondale ein schickes E-Gravelbike mit modernster Technik. Auch der neue E-Graveler ist eine Weiterentwicklung als E-Bike aus dem erfolgreichen ProTour Synapse Rennrad. Dennoch wohnen im neuen Allroad zwei Herzen: das sportive und das komfortable. Hier ist der Bericht.

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Gravelbikes sind ganz groß im Trend und gerade auf kräftezehrenden unruhigem Untergrund macht die Unterstützung durch einen E-Antrieb durchaus Sinn. Ergo setzt Cannondale sein erfolgreiches Synapse-Konzept konsequent ins neue E-Gravelbike Synapse Neo Allroad um. Ein Konzept, mit dem die Amerikaner bereits das von uns getestete Cannondale Tesoro Neo Carbon 1 konzipierten.

Cannondale Sysnapse Neo Allroad: leichtes High-Tech E-Gravelbike

Mit gerade mal 17 schlanken Kilos rollt Cannondales E-Graveler über den Schotter. Dank federleichten Carbonrahmens und dem brandneuen kompakten wie leichten Bosch Performance Line SX Mittelmotor und seinem vollständig integrierten 400 Wh Akku ist das Synapse Neo nicht nur leicht, sondern auch mit frischer Technik konzipiert. Mechanisch Schalten war gestern, am Synapse wechselt Srams Force AXS Schaltwerk elektronisch die 12 Gänge. Und damit nicht nur Gravel draufsteht, sondern auch drinsteckt, weist der Rennbügel moderne 20° Flare auf; er verbreitert sich am Unterlenker und verschafft dem schnellen Pedaleur auf unruhigem Untergrund einen sicheren Griff.

E-Graveler mit Fahrrad-Allüren

Wie auch beim Tesoro überrascht die Leichtgängigkeit des Synapse Neo keineswegs, sind die oben beschriebenen "Zutaten" doch weitgehend identisch. Noch eine Spur sportlicher zeigt sich das Synapse, das mit seiner Gravel-Auslegung prima auf Schotter passt und sich ebenfalls herrlich locker und schön quirlig über unruhigen Untergrund pedalieren lässt. Plötzliche Richtungswechsel bringen das Synapse nicht aus der Ruhe, mit dem breiten Lenker hat man das Bike stets unter voller Kontrolle. Zu den ausgewogenen Fahreigenschaften harmoniert der neue Bosch-Antrieb brilliant. Der "kleine" CX hat kaum weniger "Wumms" als sein großer Bruder und ist mit der Sprint-Stufe gerade für schnelle Treter mit Kadenzen ab 80 U/min eine klasse Ergänzung. Je nach Untergrundbeschaffenheit, Topografie oder Fitnessgrad werden die einzelnen Unterstützungsstufen entsprechend platziert. Umgeschaltet wird mit dem am Oberlenker neben dem Vorbau befindlichen Mini Remote Dropbar-Taster, mit dem sich außerdem die Screens im Kiox-Display ändern lassen. Die Bedienung der Mini-Remote funktioniert auch problemlos mit Handschuhen. Lediglich die Hand muss zum Schalten an den Oberlenker. Beim Gravelbügel vor allem dann etwas tricky, wenn der Untergrund rumpelig ist. Dies ist zu Beginn sicherlich gewöhnungsbedürftig, die Assimilierung setzt nach einiger Zeit von alleine ein.

Beim Test fuhr unser Redakteur überwiegend mit abgeschalteter Unterstützung. Wer ein wenig trainiert ist, kann diese auch an moderaten Anstiegen problemlos deaktiviert lassen. Denn durch das leichte Konzept mit seinen 17 kg ist das Cannondale Synapse Neo Allroad 1 gewichtstechnisch auf dem Niveau eines üppig ausgestatteten Touren-Fahrrades und verbreitet auch als Fahrrad viel Fahrfreude.

Der leicht geschwungene und nicht zu üppig gepolsterte Fizik Terra Argo X5 Sattel konnte im Test überzeugen und schont den Allerwertesten auch bei längeren Sitzgelegenheiten. Die Vittoria Terreno Dry Reifen bieten guten Grip auf leichtem Schotter und den üblichen Feld-, Wald- und Wiesenwegen; dank der fein genoppten Mittellauffläche rollen sie leicht auf glattem Asphalt. Über Srams Force AXS-Komponenten braucht man nicht viele Worte verlieren, die Schaltung lässt die Kette flink über die 12 Ritzel gleiten, die Übersetzung ist mit und ohne Unterstützung gut präpariert. Die Entfaltung im kürzesten Gang liegt bei knapp 1,9 m und im längsten bei 8,4, damit lässt sich eigentlich alles fahren, bergauf wie bergab auch ohne Motor.

Vorbereitet auch für Alltagspendelei

Dass das Synapse Neo Allroad 1 nur als "Spaßbike" Verwendung finden kann, ist angesichts des UVP von 6999 Euro zu kurz gedacht. Die Cannodale-Produktmanager haben das Neo zusätzlich mit weiteren Montagepunkten für Spritzschützer, Gepäckträger und Ständer präpariert, sodass der täglichen Pendelei zur Arbeit und dem kleinen Abenteuer als Workout auf dem Rückweg nichts im Wege steht. An ein paar zusätzliche Montagepunkte an Gabel und Rahmen für weiteres Gepäck wurde leider nicht gedacht. Dennoch lässt sich das Bosch-System mit einem zusätzlichen Flaschenhalterakku optional für etliche unterstützte Zusatzkilometer ergänzen. Damit ist das Neo Allroad grundsätzlich auch fürs große Abenteuer gerüstet.

Fazit

Die DNA des Cannondale Synapse Neo Allroad 1 als Weiterentwicklung des Synapse-Wettkampfrades ist auf jeden Fall erkennbar, wenngleich der Komfort beim E-Graveler nicht zu kurz kommt. Der SX harmoniert prima mit dem Gravel-Konzept, die Komponentenauswahl rundet das Gesamtbild des Rades gelungen ab.

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👍 Das gefällt

  • Gewicht
  • Hochwertige Komponenten
  • Quirlige Fahreigenschaften
  • Sportlich ausgelegter Bosch SX
  • leichtgängig als Fahrrad auch ohne Antrieb pedalierbar

👎 Das weniger

  • Akku kann nicht entnommen werden
  • Ein paar zusätzliche Montagepunkte würde die Vielseitigkeit steigern

💗 Das perfekte Rad für...

  • ... schnelle Pendler, abendliche Workouts, sportliche Wochenendtouren.

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