Die aktuelle, insgesamt bereits vierte Vantage-Generation ist seit 2018 am Start. Bevor die Briten endgültig Richtung Elektromobilität abbiegen, erhält das Sportwagenkonzept mit Verbrenner-Frontmotor und Hinterradantrieb noch mal ein kräftiges Update. Der Vantage folgt damit den DB12-Modellen, welche die Briten bereits im Vorjahr aufgefrischt hatten. Sie wollen offensichtlich so lange wie möglich an der reinen Sportwagen-Lehre festhalten.

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Video: Aston Martin Vantage V8 Fahrbericht

V8 legt um 155 PS zu

Herzstück des Vantage bleibt entsprechend ein Verbrenner-V8, der auf jegliche Elektrounterstützung verzichtet, dafür aber weiter zwei große Turbolader einspannt, um die Leistungsbereitschaft zu erhöhen. Den in den Grundzügen von AMG stammenden Vierliter-Achtzylinder peppen in der neusten Version modifizierte Nockenprofile, optimierte Verdichtungsverhältnisse, größere Turbolader und eine mit zusätzlichen Kühlern für Öl und Wasser verbesserte Kühlung auf. Die daraus resultierenden Werte lassen jeden Sportwagenfan mit der Zunge schnalzen: Der V8 drückt jetzt 655 PS und 800 Nm. Die Maximalleistung steigt um 155 PS, das Drehmoment legt im Maximum um 115 Nm zu.

In Verbindung mit einem Achtstufen-Automatikgetriebe von ZF und einem elektronisch gesteuerten Hinterachsdifferenzial reicht das aus, um den Zweisitzer auf eine Spitzengeschwindigkeit von 325 km/h zu bringen und ihn in nur 3,4 Sekunden von null auf 100 km/h zu katapultieren. Für maximierten Fahrspaß wurden die Achsübersetzung verkürzt und die Kalibrierung der Schaltung auf noch schneller Gangwechsel getrimmt. Den Wechsel der Fahrstufen kann der Pilot über Paddel am Lenkrad initiieren. Optimale Spurteinlagen unterstützt ein neues Launch-Control-System. Wer dabei auf Show steht, kann den erlaubten Schlumpf vorgeben.

Chassis wird steifer

Das passende Umfeld für den Achtzylinder liefert weiter das bekannte Alu-Chassis, das für mehr Verwindungssteifigkeit zusätzliche Verstärkungselemente in den Unterboden eingeschweißt bekommt. Dazu zählen neue Querstreben vor und hinter dem Motor sowie an der Hinterachse. Derart gerüstet, sollen die Fahrdynamik und die Fahrpräzision spürbar zulegen. Ebenfalls auf das Fahrdynamikkonto zahlen die neu abgestimmten adaptiven Dämpfer mit deutlich größerer Spreizung ein. Verschiedene Grundeinstellungen lassen sich per Drehregler vom Cockpit aus voreinstellen. Zur Wahl stehen fünf Fahrmodi: Wet, Sport, Sports Plus, Track und Individual. Die Gewichtsverteilung zwischen den Achsen bleibt bei 50:50. Trocken bringt der Vantage 1.695 Kilogramm auf die Waage.

Ein höheres Grip-Niveau und mehr Lenkpräzision versprechen die neuen, speziell für Aston Martin entwickelten Reifen des Typs Michelin Pilot Sport S 5, die in den Dimensionen 275/35 und 325/30 auf geschmiedeten Leichtmetallfelgen mit neuen Designs montiert werden.

Schnell langsam wird der Vantage mit 400 und 360 Millimeter großen Gussbremsscheiben, in die sich vorn Sechskolbenzangen und hinten Vierkolbenzangen verbeißen. Noch mehr Energie vernichten lässt sich mit den optionalen Carbon-Keramik-Stoppern (410 und 360 mm).

Mehr Breite, mehr Schlitze

Aber auch bei der Umverpackung hat Aston Martin nachjustiert. Die Karosserie wächst über 30 Millimeter in die Breite. Die Front prägen ein neu geformtes und vergrößertes Kühlermaul sowie die neu eingezogenen seitlichen Lufteinlässe. Hinzu kommen ein neuer Frontsplitter sowie vollständig neu gezeichnete Matrix-LED-Scheinwerfer mit integrierten Tagfahrleuchten. Zwischen den nun breiter ausgestellten Radläufen spannen sich ebenfalls verbreiterte Seitenschweller-Verkleidungen auf. Hinzu kommen rahmenlose Türspiegel und nun versenkte Türgriffe sowie neu modellierte seitliche Entlüftungsschlitze hinter den Vorderrädern. Am Heck beeindrucken der verbreiterte Stoßfänger mit seitlichen Lufteinlässen und die im Durchmesser gewachsenen Endrohre der Vierfach-Anlage. Für die Farbgebung der Karosserie können Kunden auf eine breitere Farbpalette zugreifen.

Cockpit komplett neu

Das komplett umgekrempelte Cockpit-Design mit der horizontalen Ausrichtung und der hohen, breiten Mittelkonsole lehnt sich stark an das Layout des DB12 an. Oben im Mitteltunnel sitzt ein 10,25 Zoll großer Touchscreen als Herzstück des High-End-Infotainment-Systems mit Online-Anbindung (4G). Darunter sind die Tasten und Schalter für Fahrstufenwahl, Heizung, Lüftung sowie zur Fahrwerksteuerung und weitere Funktionen platziert.

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Wer jetzt Blut geleckt hat, muss sich allerdings noch bis zum zweiten Quartal 2024 gedulden. Erst dann sollen die ersten Fahrzeuge ausgeliefert werden. Preise nennt Aston Martin noch nicht. Auch der offene Vantage wird bislang nicht erwähnt; der Vantage Volante dürfte aber sicher später nachgeschoben werden.  © auto motor und sport

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