Im November 2013 kam Paul Walker während der Dreharbeiten zu "Fast & Furious 7" bei einem Autounfall ums Leben. Um den Hauptdarsteller zu ehren, wurde der Film mit einem abgeänderten Drehbuch fertiggestellt. Das Ergebnis ist nicht nur ein furioser Action-Blockbuster, sondern auch ein würdiges Denkmal für seinen verstorbenen Star.

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Nachdem Brian O'Connor (Paul Walker), Dominic Toretto (Vin Diesel) und ihre Crew dem Schurken Owen Shaw das Handwerk gelegt haben, konnten die einstigen Ganoven strafbefreit in die USA zurückkehren. Doch auch dort ist das Leben nicht so einfach wie erhofft. Dominics Freundin Letty (Michelle Rodriguez) leidet an den Folgen eines Gedächtnisverlustes und kann sich an kaum etwas aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit erinnern. Unterdessen hat Brian Schwierigkeiten, sich an sein bürgerliches Leben als Familienvater zu gewöhnen.

Doch mit der Normalität ist es abrupt vorbei, als plötzlich Deckard Shaw (Jason Statham) auf der Bildfläche erscheint. Der britische Ex-Geheimdienstler beginnt einen unerbittlichen Rachefeldzug gegen alle, die mit dem Tod seines Bruders in Verbindung stehen. Unterstützt von Agent Luke Hobbs (Dwayne "The Rock" Johnson) und dem mysteriösen Frank Petty (Kurt Russell) macht sich das Team auf, um Shaw und das mit ihm verbündete Terrornetzwerk zu stoppen.

Charme, Selbstironie und Übertreibung pur

Nach dem tragischen Tod von Paul Walker war zunächst unklar, ob "Fast & Furious 7" überhaupt erscheinen würde. Um dem verstorbenen Schauspieler ein Denkmal zu setzen, wurde schließlich beschlossen, den Film abzuschließen. Zu diesem Zwecke mussten einige Änderungen am Drehbuch vorgenommen werden. Zwar hatte Walker bereits die meisten seiner Szenen abgedreht, um den Film zu vollenden, mussten jedoch einige Szenen mit Hilfe von CGI und Körperdoubles (unter anderem Walkers Brüder Caleb und Cody) eingesetzt werden. Wie sich nun im Ergebnis zeigt, haben sich die Mühen mehr als gelohnt.

Denn die Tatsache, dass einer der Hauptdarsteller während der Dreharbeiten ums Leben kam, merkt man dem Film bis zum angemessen sentimentalen Ende in keiner Weise an. "Fast & Furious 7" ist ein mit viel Charme, Witz und Liebe zum Detail perfektionierter Action-Blockbuster. Die größte Stärke des Films ist, dass er sich trotz seiner traurigen Entstehungsgeschichte selbst nie zu ernst nimmt. Für Kinobesucher, die Wert auf eine ausgefeilte und logische Plot-Entwicklung sowie realitätsnahe Darstellungen legen, ist das natürlich kaum geeignet. Hier herrscht Übertreibung pur.

Gegenüber den Vorgängerfilmen setzt "Fast & Furious 7" in allen Belangen noch eine gehörige Schippe drauf. Da lassen sich die Hauptdarsteller schon einmal in ihren getunten Autos aus einem Flugzeug abwerfen, wechseln während voller Fahrt (mehrmals) den Wagen oder rasen aus dem Fenster eines Hochhauses, nur um in einem benachbarten Wolkenkratzer wieder zu landen. Von Explosionen im Minutentakt ganz zu schweigen. Dabei bleibt der Film aber durchweg so herrlich selbstironisch und sympathisch, dass die 137 Minuten wie im Flug vergehen.

Ein würdiges Denkmal für Paul Walker

Vor allem die Szene, in der sich der verwundete Agent Hobbs mit den Worten "Daddy muss zur Arbeit" selbst aus dem Krankenhaus entlässt, indem er durch Anspannen des Bizeps seinen Gips-Arm sprengt, dürfte bald Kultstatus erlangen. Neben den altbekannten Stars der Vorgängerfilme, inklusive des Spinoffs "Tokio Drift", wurde der Cast mit Jason Statham und Kurt Russell sogar noch um zwei Hochkaräter erweitert. Und die beiden Neuverpflichtungen präsentieren sich in absoluter Höchstform.

Man merkt dem Film an, dass es allen Beteiligten eine Herzensangelegenheit war, dem verstorbenen Star ein würdiges Denkmal zu setzen. Das ist auch gelungen. Denn "Fast & Furious 7" (Kinostart: 1. April) ist der bislang mit Abstand stärkste Film der Reihe. Und trotz der tragischen Umstände ein riesengroßer Spaß.

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