- Jeden Monat werden in dem äthiopischen Flüchtlingslager in Dubuluk rund 5.000 Kinder auf Mangelernährung untersucht.
- Die Fallzahlen sind durch die schwere Dürre stark angestiegen, da viele Familien ihre Existenzgrundlage verloren haben.
- Die Stiftung United Internet for UNICEF hat sich in Äthiopien selbst ein Bild der Lage gemacht und überprüft, wie ihre Spendengelder eingesetzt werden.
Der acht Monate alte Galgalo (Titelbild) ist eines von vielen hundert Kindern, bei denen im Rahmen einer Gesundheitskampagne eine Mangelernährung festgestellt worden ist. Jeden Monat werden in dem Flüchtlingslager in Dubuluk rund 5.000 Kinder untersucht. Neben dem Screening bekommen sie wichtiges Vitamin A verabreicht.
Für Dhabo Dulecha, die Mutter des kleinen Galgalo, ist das Camp die letzte Hoffnung. Die Familie ist aus einem Dorf etwa 50 Kilometer entfernt geflohen. "Wir haben nichts mehr, wir haben alle Tiere verloren", erzählt uns Dhabo. Sieben Monate ist es nun her, dass sie zusammen mit ihrem Mann und zwei Kindern in das Camp gekommen ist. Seitdem sind sie auf Lebensmittelspenden angewiesen. Eine Arbeit hat die Familie nicht mehr.
Dabei hat sie noch Glück: Ihr Sohn kann vor Ort im Camp behandelt werden. Etwa 15 Prozent der mangelernährten Kinder gehören zu den schweren Fällen, die im nahegelegenen medizinischen Zentrum aufgenommen werden müssen. Hier werden die Kinder mit Spezialnahrung langsam aufgepäppelt.
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Haleku Galgalo ist selbst Mutter von sechs Kindern, jetzt ist sie mit der 2-jährigen Ebese hier, die sie neben den eigenen Kindern und zwei Kindern aus der Verwandtschaft noch adoptiert hat. Das Kind leidet unter einem Hungerödem, das das Gesicht auftreiben lässt. "Auch, wenn die Leute reden – sie ist ein Segen für mich", sagt uns Haleku.
Therapeutische Zusatznahrung ist oft letzte Rettung
Bei vielen Kindern tritt die Mangelernährung auf, wenn sie nach der Muttermilch keine angemessene Folgenahrung bekommen. Vor der Dürre kam die Milch dafür von den Kuh- und Ziegenherden, ohne die Tiere ist diese Quelle versiegt.
Teilweise macht die fehlende Folgenahrung die Kinder so krank, dass sie stationäre Hilfe brauchen. Die Spezialmilch "F-75" enthält wichtige Aufbaustoffe und wird vor allem den Kindern gegeben, die keine feste Nahrung aufnehmen können. Die meisten Kinder können nach etwa sieben Tagen die Gesundheitsstation verlassen und werden dann mit Erdnusspaste weiter versorgt.
Die kleinen Päckchen mit der Paste sind in der Gesundheitsstation allgegenwärtig. Die Zusatznahrung ist lange haltbar und enthält lebenswichtige Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Das Gesundheitszentrum ist deshalb auch Anlaufstation für viele andere Mütter auf der Suche nach Hilfe. Hier werden jeden Monat über 2.600 Kinder auf Mangelernährung hin untersucht. Und solange die Dürre anhält, werden die Zahlen weiter steigen.
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