Immer mehr Deutsche legen großen Wert auf Nachhaltigkeit im Alltag. Doch im Urlaub werden diese Vorsätze oftmals vernachlässigt. Dabei hat der Massentourismus Folgen für die Natur und Menschen vor Ort. Mit diesen fünf Tipps können Sie auch auf Reisen Ihren ökologischen Fußabdruck möglichst gering halten.

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Egal ob Mülltrennung, Stromsparen oder Verzicht auf Plastiktüten: Immer mehr Deutsche entscheiden sich für einen bewussten und nachhaltigen Lebensstil. Sie sind besorgt um die Umwelt, das bestätigte auch eine neue Studie des Bundesumweltministeriums. Demnach halten 79 Prozent der Deutschen die Art und Weise, wie auf der Erde mit der Natur umgegangen wird, für äußerst problematisch.

Doch im Urlaub werden die guten Vorsätze manchmal schnell vernachlässigt. Dabei wäre es gerade hier oft besonders wichtig: Wasserverschwendung, Umweltverschmutzung und schlechte Arbeitsbedingungen für die Menschen vor Ort sind nur einige Beispiele der Folgen von Massentourismus.

Wir verraten, wie Urlauber einen positiven Beitrag leisten können:

1. Anreise: Auf Flüge verzichten oder kompensieren

Je weiter entfernt das Ziel, desto schwerer ist es, auf den Flieger zu verzichten. Doch wegen des hohen CO2-Ausstoßes ist eine Flugreise mit Abstand die klimaschädlichste Art zu verreisen.

Um die Emissionen eines Fluges zu kompensieren kann allerdings eine sogenannte Klima-Kompensation gezahlt werden. Das Geld wird in Treibhausgas mindernde Investitionen etwa in Entwicklungsländern gesteckt, um das ausgestoßene CO2 an anderer Stelle wieder einzusparen.

Bei der Beurteilung der einzelnen Projekte sollten sich Verbraucher an der Zertifizierung Gold Standard orientieren, rät das Umweltbundesamt.

Doch warum immer in die Ferne schweifen? Auch in Deutschland und Europa gibt es viel zu entdecken und Reiseziele, die gut mit dem (Miet-)Auto oder – noch besser – mit der Bahn zu erreichen sind, können viel zu bieten haben.

2. Übernachtung: Hotel mit Zertifizierung buchen

Bei der Wahl des Hotels lohnt es sich, einen genaueren Blick auf deren Haltung zum Thema Nachhaltigkeit zu werfen. Denn gerade große Hotelkonzerne lassen hier oft zu wünschen übrig.

Viel zu häufig sind die Arbeitsbedingungen für die Angestellten nicht angemessen oder es wird zu wenig Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen wie Wasser, Energie gelegt. "Bei mittelständischen und inhabergeführten Hotels ist die Chance groß, dass das Geld der lokalen Bevölkerung zugutekommt", sagt Antje Monshausen, Leiterin des Informationsdienstes Tourism Watch.

Orientierung bieten Nachhaltigkeitssiegel wie TourCert oder die GSTC-Zertifizierung (Global Sustainable Tourism Council) – oder auch einfach die gezielte Wahl von sogenannten Bio-Hotels.

3. Vor Ort: Bus und Bahn statt Auto

Wer beim Sightseeing auf Bus, Bahn oder gar Fahrrad setzt satt Taxi oder Mietwagen, kann seinen CO2-Verbrauch ebenfalls deutlich reduzieren.

Und der öffentliche Verkehr hat noch mehr Vorteile: "Man erhält einen Einblick in die Kultur eines Landes und kommt in Kontakt mit den Menschen", sagt Petra Thomas, Geschäftsführerin vom Forum Anders Reisen.

Aber Vorsicht: Nicht in allen Reiseländern sind die öffentlichen Verkehrsmittel zu empfehlen. Ist die Gefahr vor Überfällen groß, ist der Transport mit Taxis absolut ratsam.

4. Hygiene: Leben wie zu Hause statt wie ein König

Um Ressourcen wie Wasser zu sparen, sollte im Hotel auf den täglichen Austausch von Handtüchern und Bettwäsche verzichten werden.

Sparen gilt auch beim Strom- und Wasserverbrauch: Klimaanlage, die nicht benötigt werden, sollte man ausschalten. Duschen spart im Gegensatz zum Baden Wasser, ebenso das Abdrehen des Wasserhahns beim Zähneputzen. Sofern im Urlaubsland der Müll getrennt und Pfandflaschen gesammelt werden, sollten sich auch Reisende daran halten.

5. Ausflüge und Souvenirs: Vorsicht bei Tieren

Natürlich möchten viele während des Urlaubs möglichst viele Einblicke in die Natur und die Kultur des Landes bekommen. Doch auch hier sollte auf den Umwelt- und Tierschutz geachtet werden.

Ausflüge sollten immer an die örtlichen Bedingungen angepasst sein. Egal ob Golfspielen in trockenen Wüstenregionen oder Jetskifahren in Mangrovenwäldern – viele beliebte Touristen-Aktivitäten schaden oft den dortigen Ökosystemen.

Vorsicht gilt auch bei Besucherattraktionen wie Foto-Shootings mit exotischen Tieren, Zoos oder Tier-Shows: Die Lebensbedingungen der Tiere sind teilweise katastrophal. Auf Elefantenreiten zum Beispiel sollte man verzichten. Die Tiere werden mit Gewalt gefügig gemacht, wie die Organisation Pro Wildlife mahnt.

Finger weg auch von Souvenirs, die aus bedrohten Tier- und Pflanzenarten gemacht wurden. Damit schadet man nicht nur der örtlichen Flora und Fauna, es drohen auch hohe Strafen am Zoll! (kad/dpa)

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