Der Fachkräftemangel hat längst die Caravaning-Branche erreicht. Wir haben Ende 2023 unsere Leser und Leserinnen gefragt: Haben Sie diesen Mangel bereits am eigenen Leib erfahren? Und wie gehen Sie damit um? Sie haben uns Ihre Meinung und Erfahrungen geschickt, hier gibt es die Antworten. Wenn Sie das Thema interessiert, haben wir hier mehr über die Auswirkungen des Fachkräftemangels.

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Haben Sie den Fachkräftemangel beim Camping schon selbst erlebt?

In fast allen Antworten beschreiben die Leserinnen und Leser von promobil eigene Erfahrungen mit dem Fachkräftemangel in der Reisemobilbranche. Häufig dreht es sich dabei um Service und Reparaturen nach dem Kauf.

Der Mangel auf Stell- und Campingplätzen wird weniger stark empfunden. Viele Leserinnen und Leser bringen dafür eigene, teils spannende Ideen und Anregungen ins Spiel, wie deren Betreiber dem Mangel begegnen könnten.

Herwig Eggerstedt, per E-Mail:

Klar merkt man den Fachkräftemangel auch in der Wohnmobilbranche. Aber wie überall kann man sich darauf einstellen. Wir versuchen, nicht unbedingt notwendige Reparaturen in den Winter zu legen. Das honoriert unsere Werkstatt, wenn wir mal einen Notfall haben. Eingeschränkte Öffnungszeiten auf dem Campingplatz sind für uns das kleinste Problem. Dann richtet man sich eben darauf ein.

"Camping" nutzt häufig sehr wenig Neues. Warum sollte nicht jede mögliche Dienstleistung per App erledigt werden können? Da wird ein Umdenken stattfinden müssen. Es geht auch anders wie etwa auf dem Stellplatz in Wangen. Man kann auf der Homepage sehen, ob noch Plätze frei sind. Alles wird mit einer Karte abgerechnet. Der Mangel wird uns branchenübergreifend weiter begleiten. Die einzige Möglichkeit, alles am Laufen zu halten, ist, die technischen Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Das ist sicher schwierig in einer so stark von "Einzelkämpfern" geprägten Branche.

Rolf und Heidi G., Eppingen:

Gott sei Dank haben wir vom Fachkräftemangel auf Campingplätzen noch nichts mitbekommen. Wir waren dieses Jahr für vier Wochen in Norwegen unterwegs und haben nur beste Erfahrungen mit dem Servicepersonal auf den Plätzen gemacht. Auch sind wir der Meinung, dass der Mangel an Fachkräften Italien noch nicht erreicht hat. Aber was noch nicht ist, kann ja noch kommen (hoffentlich nicht). Wir sind in der glücklichen Lage, Rentner zu sein, und können so außerhalb der Sturm- und Drangzeiten reisen.

Thomas Lorenz, Iffezheim:

Es gibt kaum mehr richtigen Service. Aus meiner Erfahrung wollen die Händler nur verkaufen. Reparaturen und Kundenservice werden nach der Fahrzeugübergabe hinten angestellt. Auch finde ich, dass die Anforderungen an die Stellplätze viel zu hoch sind. Sanitär- anlagen werden gefordert. Wer das will, soll auf einen Campingplatz gehen. Wozu hat man Dusche und WC an Bord. Eine Ver- und Entsorgungsmöglichkeit und gegebenenfalls Stromanschluss reichen doch vollkommen.

Sibylle Meyer, per E-Mail:

Meiner Meinung nach ist es ein Mangel an Organisation und Flexibilität der Platzbetreiber, wenn etwa Aushilfen fehlen. Ich habe bisher noch nie ein Angebot gelesen wie z.B. freier Stellplatz bei Mithilfe, monatsweise oder saisonal. Das wäre für Rentner oder Minijobber geeignet. Ich könnte mir auch vorstellen, dass bei Einbeziehung der Langzeitcamper und interessierter Urlauber mehr gemeinsame Aktivitäten auf den Plätzen angeboten werden könnten. Es muss halt jemand Ideen haben, die Organisation übernehmen bzw. die Aufgaben delegieren. Das würde auf jeden Fall zu mehr Gemeinschaftsgefühl auf den Plätzen führen und weg von der Bedienmentalität.

Murat Thiel, Erkrath:

Bei einem großen Händler haben wir Mitte des Jahres ein Wohnmobil gekauft. Natürlich hatten wir ein paar Extrawünsche, die noch eingebaut werden sollten. Die Materialien waren zwar da, aber es waren keine Mechaniker oder Techniker verfügbar. Also mussten wir nicht wie zugesagte zwei Wochen, sondern fünf Wochen warten. Die Fahrzeugübergabe wurde ebenfalls wegen fehlenden Personals um eine Woche verschoben. Was normalerweise zwei Mitarbeiter machen, musste dann ein Mitarbeiter im Schnelldurchlauf erklären. Da ich selber selbstständig bin, weiß ich, wie stressig es sein kann, wenn mehrere Kunden auf einmal Infos haben wollen. Deswegen meine ich, in einer Zeit, wo tatsächlich Fachkräftemangel herrscht, sollte der Kunde etwas toleranter sein und sogar selbst mitwirken.

Diese Frage war Ausgangspunkt der Umfrage:

Wartezeiten bei Händlern und Servicebetrieben

In der Reisemobilfertigung fehlen ebenso Fachkräfte wie in den Handelsbetrieben und Werkstätten. In der Folge verlängern sich Lieferfristen für neue Fahrzeuge und die Wartezeiten für Reparatur- und Wartungsarbeiten am Mobil. Wir haben deshalb im Herbst 2023 unsere Leser- und Leserinnen und unsere User- und Userinnen gefragt: Wie sind Ihre Erfahrungen? Haben Sie selbst schon Lieferverzögerungen beim Kauf eines neuen Reisemobils erlebt? Und wie schnell kommen Sie in Ihrer Reisemobilwerkstatt dran?

Dass der Fachkräftemangel um unsere geliebte Urlaubsform keinen Bogen macht, liegt auf der Hand. Die Branchenverbände für Industrie und Handel haben dieses Thema längst auf der Agenda und arbeiten an Lösungen. Ebenso die Betreiber von Camping- und Stellplätzen, die zum Teil kurzfristig einzelne Dienstleistungen einschränken mussten und langfristig nach Möglichkeiten suchen, um die Gäste weiter persönlich betreuen zu können.

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