Carcassonne war im Mittelalter eine strategisch wichtige Festungsstadt. Bis zur Zeit des Sonnenkönigs Ludwig XIV. verlief die Grenze zu Spanien nur 50 Kilometer südlich. 3500 Soldaten und 2000 Zivilisten lebten hier. Noch bis 1820 gehörte die gesamte Altstadt dem französischen Kriegsministerium und beherbergte ein gewaltiges Munitionsdepot. Heute zählt Carcassonne zum UNESCO-Weltkulturerbe, der internationale Tourismus hat die Stadt längst erobert.

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Touristisches Highlight

Reisebusse laden vor den Festungsmauern Scharen von Ausflüglern aus den Küstenorten am Mittelmeer aus, und in den malerischen Kopfsteinpflastergassen der Cité, der Altstadt, reihen sich die Souvenirläden aneinander. Die meisten Besucher kommen durch die Porte Narbonne im Osten mit der steinernen Figur der Madame Carcas. Sie soll die Frau eines muslimischen Prinzen gewesen sein und die Stadt gegen die Armee Karls des Großen verteidigt haben. Als die Franken abzogen, ließ sie alle Glocken der Stadt läuten. Einer der Männer Karls des Großen soll daraufhin gerufen haben: "Carcas läutet!" ("Carcas sonne!").

Dabei ist die Geschichte der Stadt sehr viel älter. Schon die Römer bauten hier eine Befestigungsanlage, und wer genau hinschaut, sieht auch noch einen der Türme aus jener Zeit. Die Römer nannten die Stadt Carcaso. Nach den Römern kamen die Westgoten, dann die Mauren und später die Franken. Am Anfang des 13. Jahrhunderts gehörte Carcassonne zu den Hauptstützpunkten der Katharer und war 1209 Ziel des Albigenserkreuzzugs. Dass die 52 Türme aus unterschiedlichen Jahrhunderten stammen, trägt zusätzlich zum optischen Reiz der Festungsanlage bei.

Die Festungsstadt erschließt sich so richtig erst bei einem Besuch der Burg der Grafen von Trencavel und einem langen und etwas anstrengenden Rundgang treppauf und treppab über die Stadtmauern. Wer hier auf eigene Faust entdecken möchte, folgt einfach der Beschilderung des Rundgangs. Informationstafeln über die Geschichte der Stadt und Details der mittelalterlichen Militärarchitektur gibt es an vielen Punkten auf Französisch und Englisch. Wer mehr erfahren möchte, investiert zusätzlich zu den 9,50 Euro für den Eintritt noch drei für einen Audioguide oder meldet sich für eine Führung an. Beides gibt es auch in deutscher Sprache.

Neben Türmen und Zinnen genießt man beim Rundgang auch wunderbare Panoramablicke auf die Montagne Noire und die Pyrenäen. Auch wenn die alte Festungsstadt den exklusiven Reiz der Stadt Carcassonne ausmacht, so gibt es auch außerhalb einiges zu entdecken. Unterhalb der Stadt verläuft der Canal du Midi, an dem es sich gut radeln lässt. Auch der Wein dieser Region kann sich sehen lassen, und im benachbarten Limoux keltert man sogar einen besonderen Schaumwein, die Blanquette de Limoux.

Der besondere Tipp: Musée Lapidaire in der Burg

Das Museum zeigt archäologische Funde aus Carcassonne und der Umgebung, aus römischer Zeit, vor allem aber aus der Blütezeit der Stadt im 12. Jahrhundert. Rittergräber gehören dazu und Wandmalereien sowie die Originalstatue von MadameCarcas, der legendären Figur der Stadt.

Kompakt-Info

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gebung: Office Municipal de Tourisme, 28 rue de Verdun, 11000 Carcassonne, Tel. 00 33/4 68 10 24 30.

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Stellplatz Tipps

1. F-11000 Carcassonne: Camping la Cité

  • Platz mit gehobenem Standard, unterhalb der Cité an einem Bach gelegen. Überwiegend eben, teilweise schattig. Idealer Ausgangspunkt für den Besuch der Altstadt, die man vom Platz aus bequem zu Fuß erreichen kann (ca. 1,5km)
  • Am Platz: Schwimmbad (geöffnet 15.6.–15.9.), Kinderspielplatz, Tischtennis, Pétanque-Platz, Grillplatz, Imbiss und Brötchenservice. 7 ha, 200 Standplätze, davon 144 Touristenplätze, 57 Mietunterkünfte.
  • Geöffnet Anfang April bis Mitte September. Vergleichspreis* 32,82 Euro.

2. F-11300 Limoux: Camping Municipal Le Breil

  • Städtischer Campingplatz mit komfortablem Standard, ruhig und schön gelegen am Ufer der Aude. Überwiegend ebene, schattige Stellflächen.
  • Am Platz: Kinderspielplatz, Pétanque-Platz, Kanuverleih. Städtisches Schwimmbad und Tennisplatz nebenan (beide kostenlos für Camper). 3 ha, 50 Plätze, davon 18 Touristenplätze.
  • Geöffnet von Anfang Juni bis Ende September. Vergleichspreis* 15,20 Euro.

3. F-11600 Villegly: Camping Le Moulin de Sainte Anne

  • Platz mit gehobenem Standard, überwiegend eben, teilweise schattig. Großzügige Parzellen (ca.120 qm), mit Hecken parzelliert, vereinzelt ein wenig zu schwach beschattet.
  • Am Platz: Schwimmbad (beheizt im Mai und September), Kinderspielplatz, Pétanque-Platz, Mehrzwecksportfeld, Restaurant, Brötchenservice. Einstieg in Wanderweg direkt am Platz.
  • In der Nähe: Lebensmittelladen. 1,6 ha, 60 Plätze, davon 21 Touristenplätze, 17 Mietunterkünfte. Geöffnet von Anfang April bis Mitte Oktober. Vergleichspreis* 33,20 Euro.

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