Essig in der Waschmaschine? Viele benutzen ihn als Hausmittel, weil er entkalkt und wie ein Weichmacher wirkt. Experten erklären, was Sie dazu wissen sollten.

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Essig gilt als Hausmittel bei der Wäsche, das wie ein Weichspüler wirkt. Er enthärtet das Wasser und entfernt Rückstände von Kalk. Entscheidend ist aber, welchen Essig man verwendet.

Ist die Konzentration der Säure zu hoch, kann der Essig Teile der Maschine angreifen, erklärt Rolf Buschmann vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Dann können zum Beispiel Gummi- oder Kunststoffteile beschädigt werden.

Essig in der Waschmaschine: Eine Frage der Dosierung

Christine Maginot-Rohde von der Hersteller-Initiative Hausgeräte+ rät daher davon ab, Essigessenz mit 25 Prozent Säure zu verwenden. Auch auf Fruchtessig sollte man verzichten, denn er könne die Wäsche verfärben.

"Klarer Haushaltsessig mit fünf Prozent Säure eignet sich hingegen sehr gut", erklärt Maginot-Rohde. 30 bis 60 Milliliter davon werden in die Weichspülkammer der Waschmaschine gegeben. Das reiche aus. Und keine Sorge: Der Essig-Geruch verfliege spätestens nach dem Trocknen.

Als Essig-Alternative eignet sich Zitronensäure. Wichtig sei außerdem: Essig niemals zusammen mit Bleiche verwenden. Sonst kann ein gefährliches Gas entstehen, warnt Maginot-Rohde.

Bei der Handwäsche kann man hingegen gut auf Essig statt Weichspüler setzen. Das frische die Farben auf, erklärt das Forum Waschen. Die Experten warnen aber auch hier warnen: Essig kann bestimmte Materialien wie synthetische oder Regeneratfasern angreifen.

Waschmittel entkalken - viele machen einen Fehler

Aber man braucht oft auch gar keinen extra Weichmacher. Denn Kalkablagerung in Fasern und in der Maschine lassen sich einfach mit Waschmittel vermeiden. "Die meisten Produkte enthalten bereits einen Entkalker", erklärt Buschmann.

Das Problem sei nur: Meist gibt man zu viel Waschmittel in das Gerät. So gelangen häufig unnötig viele Enzyme und Tenside ins Abwasser. "Das belastet die Umwelt", erklärt der BUND-Referent. Es kommt auch hier auf das richtige Maß an - man sollte also die Angaben auf den Verpackungen beachten.

Eine ökologische Alternative, um Kalk vorzubeugen, ist Wasserenthärter in Pulverform. Einfach in die Maschine geben "und die Dosierung des Waschmittels auf die geringste Wasserhärte anpassen", rät Buschmann. (af/dpa)

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