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Man sollte besonders zur Hochsaison im Frühling vermeiden, dass Blütenstaub durch offene Türen und Fenster in die Zimmer fliegt. Ein Windfang vor der Haustür und besondere Pollenschutzgitter am Fenster können helfen, die Innenräume zu schützen. "Auch Luftreiniger können Pollen reduzieren", sagt Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund. Moderne Geräte verringern zudem den Anteil an Milben und Feinstaub in der Luft.
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Blütenstaub haftet aber auch an unserer Kleidung und den Schuhen oder auch an Katzen und Hunden - kommt so also unweigerlich ins Haus. "Eingangsbereich und Flur sind besonders mit Pollen belastet", sagt Heike Behrbohm von der Deutschen Haut- und Allergiehilfe. Damit sich Pollen hier gar nicht erst anhäufen, rät die Expertin, die Böden täglich zu reinigen.
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"Fensterputzen sollte man auf Tage mit geringem Pollenflug verlegen", sagt die Expertin außerdem. Dabei helfen Wettervorhersagen, die den Pollenflug betrachten, zum Beispiel der "Pollenflug-Gefahrenindex" vom Deutschen Wetterdienst. Auch die Uhrzeit spielt eine Rolle: "In der Stadt ist die Pollenflugdichte eher am Abend hoch, auf dem Land frühmorgens."
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Wer als Allergiker zu Staubsauger und Wischer greift, sollte Schutzkleidung tragen. Diese lässt sich danach direkt ausziehen und waschen - und die Pollen verbreiten sich über die Alltagskleidung nicht weiter. Auch eine Maske kann von Vorteil sein. Sie verhindert, dass sehr kleine, leichte Partikel in der Luft eingeatmet werden. Zusätzlich hilft eine Schutzbrille. Empfindliche Haut sollten zudem durch Baumwollhandschuhe und eine gute Basispflege geschützt werden.
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Gerade in Teppichen kann sich viel Staub ansammeln. Daher sollten kurzflorige Teppichböden regelmäßig gesaugt und Langhaarteppiche sogar möglichst vermieden werden. Außerdem sollten Allergiker einen Staubsauger mit HEPA-Filter und möglichst großem Rückhaltevermögen verwenden. Die größte Gefahr geht vom Wechseln des Staubsaugerbeutels aus. Allergiker sollten das daher am besten jemand anderem überlassen. Noch sicherer ist ein Staubsauger mit Wasserfilter. Der Staub wird in Wasser gebunden und mit dem Schmutzwasser entsorgt, ohne aufzuwirbeln. Die Alternative sind Modelle mit einem Sprühsaugsystem. Sie reinigen Böden und Polster feucht und saugen im gleichen Arbeitsgang die Restfeuchte wieder auf.
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Glatte Flächen lassen sich am besten mit Anti-Staub-Tüchern reinigen. Zwar sind die Einmaltücher zum Wegwerfen praktisch, erzeugen aber viel Müll. Nachhaltiger ist es, mit einem Mikrofasertuch beziehungsweise einem gut ausgewrungenen Lappen feucht zu wischen. Außerdem sollte man während und nach den Reinigungsarbeiten lüften. Aber auch sonst ist das regelmäßige Lüften für Hausstauballergiker sinnvoll. Dadurch erhöht sich die Luftfeuchtigkeit im Raum und Staub wird besser gebunden.
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Übertreiben sollte man es aber nicht: Eine hygienisch rein geputzte Wohnung kann auch kontraproduktiv sein. Sie könne sogar eine Ursache für eine erhöhte Allergieneigung sein, sagen Experten. Auch mit Desinfektionsmitteln sollten Allergiker sparsam umgehen. Menschen mit empfindlichen Atemwegen oder Asthma sollten keine Sprays und Pulver zum Reinigen verwenden. Sie verteilen den Inhalt sehr fein, sodass er schneller eingeatmet werden kann.
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Besser geeignet für Betroffene sind flüssige Reiniger, die mit einem feuchten Tuch oder einem Schwamm verteilt werden. Gerade Mikrofasertücher kommen mit sehr wenig Reinigungsmittel aus. Allergiker reagieren vor allem auf Konservierungsmittel oder Duftstoffe. Dazu zählen auch natürliche Duftstoffe aus Pflanzenölen. So sind zum Beispiel Zitrusöle oder Pinienharze, die in manchen Bio-Reinigern zum Einsatz kommen, als Allergie- und Asthmaauslöser bekannt.
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Als Betroffener kann man diese Inhaltsstoffe nicht immer ausfindig machen und vermeiden. Zwar müssen alle Inhaltsstoffe ab einer bestimmten Konzentration deklariert werden. Dennoch können auch Substanzen ohne Deklarationspflicht enthalten sein, die Allergien auslösen. Das betrifft zum Beispiel einzelne Duftstoffe, die unter dem Begriff "Parfüm" zusammengefasst werden. Um das zu umgehen, können Betroffene auf altbewährte Hausmittel wie Neutralseife, Essigessenz, Zitronensäure, Natron und Backpulver zurückgreifen - für die allermeisten Reinigungsarbeiten reichen sie völlig aus.