Die Preise für Olivenöl steigen stetig an. Grund dafür ist das extreme Wetter in vielen südeuropäischen Erzeugerländern. Auf was müssen sich Verbraucher und Verbraucherinnen preislich künftig einstellen?

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Es ist für viele aus der Küche nicht wegzudenken. Doch ob sich jede und jeder Olivenöl bald noch leisten kann, ist fraglich. Wie der "Spiegel" berichtet, ist der Rohstoff seit Juni 2022 um fast 60 Prozent teurer geworden. Demnach kostet er derzeit durchschnittlich 5,40 Euro pro Kilogramm, wie das Analyseunternehmen Mintec herausfand.

Dies wirkte sich auch auf die Verbraucherpreise von Olivenöl in Deutschland aus, die laut Statistischem Bundesamt im März im Vergleich zum Vorjahr 20 Prozent teurer waren. Für den Preisanstieg sind die immer extremer werdenden Witterungsbedingungen mit Hitze, Trockenheit oder auch Starkregen verantwortlich.

"Im letzten Jahr sind in einigen Regionen die Blüten der Olivenbäume erfroren, auf Kreta aber war es so warm, dass die Blüten vertrocknet sind", erklärt Conrad Bölicke vom Olivenölprojekt "Artefakt" dem "Spiegel". Derzeit hat vor allem Spanien mit starker Trockenheit zu kämpfen.

Bald mehr billiges, aber schlechtes Olivenöl auf dem Markt?

Dass es im gesamten Mittelmeerraum schlechte Olivenernten gebe und nicht nur lokal, sei ein recht neues Phänomen, fügt Bölicke an. Seine Erzeuger seien bereits froh, wenn sie im vergangenen Herbst die Hälfte der normalen Ernte bekommen hätten, bestätigt er die geringer ausfallenden Ernten in Spanien, Italien, Griechenland oder Kroatien und die damit reduzierte Produktion.

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Experten und Expertinnen befürchten nun zum einen, dass Olivenöle zu einem günstigeren Preis, jedoch mit schlechterer Qualität verkauft werden. Zum anderen müssen die EU-Erzeuger die internationale Konkurrenz fürchten. Dort sollen die Erträge etwa gleich geblieben sein. Auch Bölicke vermutet, dass bald noch mehr billiges und auf Masse produziertes Öl auf den europäischen Markt kommen könnte.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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