Auch hier greifen Internetkriminelle in ihre Trickkiste, um an Ihr Geld und/oder an Ihre Daten zu gelangen. Wie das gelingen soll? Durch Angst! Damit Sie weiterhin unbesorgt und geschützt bleiben: Hier alle wichtigen Infos zu Scareware.
"Scare" ist englisch für "erschrecken", "ware" steht für Software. Und ja, das passt auch ganz gut, denn: Angstmache ist hier auch tatsächlich Programm:
Wie funktioniert Scareware?
Um zu verstehen, wie Scareware funktioniert, hier ein Beispiel für Sie:
Sie surfen im Netz und plötzlich poppt ein Fenster in Ihrem Browser auf: Eine angebliche Systemmeldung informiert Sie darüber, Ihr PC oder Ihre Dateien seien mit Schädlingen infiziert – Sie müssten schnellstmöglich handeln. Natürlich wird Ihnen direkt die passende Lösung für das Scheinproblem präsentiert: Sie sollen eine bestimmte Antivirensoftware, Firewall o. Ä. kaufen oder zumindest herunterladen.
Aber jetzt ist Vorsicht geboten: In der vermeintlichen Rettung steckt der (Computer-) Wurm drin!
Was kann passieren?
Downloaden Sie die vorgeschlagene Software, verlieren Sie bestenfalls nur das bezahlte Geld – aber es kann auch noch ganz anders kommen: Eventuell laden Sie sich damit tatsächlich einen Virus herunter. Und das kann schwerwiegende Konsequenzen haben!
Aber Sie können etwas aufatmen: Ohne ein Zutun Ihrerseits kann Scareware per se keine Schäden verursachen – wenn Sie also die Schadsoftware als solche erkennen, haben Sie nichts weiter zu befürchten und können sie getrost wegklicken bzw. den Browser schließen.
Bekannte Scareware: Beispiele
Das Grundprinzip bei Scareware basiert immer auf Angst: Die Kriminellen spielen Szenarien vor, die eine Panikreaktion bei Ihnen auslösen sollen. Beliebt sind dabei vor allem diese zwei Beispiele:
1. Gefälschtes Antivirenprogramm
Hier wird Ihnen per Pop-Up-Meldungen im Browser ein vermeintlicher Virenbefall Ihres Geräts gemeldet – oft in sehr drängender Sprache. Dabei werden Logos und Namen real existierender Programme imitiert, um falsche Seriosität zu vermitteln.
2. Anzeige einer Behörde
In diesem Fall wird Ihr ganzer Bildschirm durch eine vermeintliche Anzeige durch eine Behörde z. B. der Polizei gesperrt – auch hier wird darauf geachtet, dass ein täuschend echt aussehendes Logo etc. enthalten ist. Denn nun wird Ihnen unterstellt, Sie hätten eine Straftat begangen. Z. B. seien illegale Dateien (illegale Downloads oder pornografisches Material, Stichwort "Erpressungstrojaner") auf Ihrem Rechner gefunden worden. Im Zuge dessen werden Sie aufgefordert, eine Geldbuße zu zahlen.
Wichtig: Behörden kontaktieren Sie niemals über etwaige Bildschirmanzeigen oder Pop-Ups. Hier liegt stets Betrug vor!
Scareware entfernen
Sie vermuten, Ihr PC ist bereits infiziert? Dann gehen Sie wie folgt vor:
Entfernen Sie das heruntergeladene, gefälschte Programm mit allen verbundenen Dateien über die Systemsteuerung und "Programm deinstallieren". Vergessen Sie nicht, auch den Papierkorb zu leeren!
Schalten Sie den PC aus und starten Sie ihn im sicheren Modus erneut ("Neu starten" + Umschalttaste gedrückt halten). Nach dem Neustart wählen Sie dann "Problembehandlung" und "Erweiterte Optionen" aus. Hier finden Sie den Punkt "Starteinstellungen" und drücken die Taste "F5".
Laden Sie ein echtes Anti-Malware-Programm herunter und führen Sie es aus.
Um sich vor Scareware zu schützen, sollten Sie auf diese Punkte achten:
Bei Meldung eines angeblichen Virenbefalls fragen Sie sich: Nutze ich dieses Antiviren-Programm überhaupt? Oder ist es ein fremdes Programm? Dann können Sie von Betrug ausgehen.
Generell immer wichtig: Bewahren Sie Ruhe. Eine Panikreaktion lässt sich vermeiden, wenn Sie sich Zeit für eine genaue Überprüfung der betreffenden Anzeige nehmen. Und: kein seriöses Antivirenprogramm malt Horrorszenarien aus!
Viele Ausrufezeichen, Großbuchstaben oder mehrere Pop-Ups hintereinander sollten Ihnen stets verdächtig vorkommen.
Laden Sie über Pop-Up-Fenster keine Programme herunter und überweisen Sie auch kein Geld!
Schließen Sie den ganzen Browser, wenn Ihnen solch eine Meldung erscheint.
Achten Sie auch auf Rechtschreibfehler oder schlechtes Deutsch.
Allgemeine Sicherheitstipps
Nutzen Sie ein Antivirenprogramm und eine Firewall.
Klicken Sie nicht auf Werbebanner – besonders nicht auf Pop-Ups, die suggerieren, Ihr Gerät sei mit Viren befallen.
Beziehen Sie Downloads nur aus vertrauenswürdigen Quellen (z. B. offizieller App Store).
Halten Sie Ihren Browser stets auf dem neuesten Stand.
Geben Sie niemals sensible Daten wie z. B. Passwörter, Kontaktdaten weiter.
Und mit diesem Wissen sind Sie schon bestens ausgerüstet, um den Betrugsversuchen der Kriminellen zu trotzen!
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