Handy kaputt? Das ist vor der Reparatur wichtig

Das Handy-Display ist gesplittert, der Akku defekt, die Software vom Handy streikt?  Es gibt verschiedenste Gründe, warum ein Smartphone repariert werden muss. Doch halt: Bevor Sie es einschicken bzw. damit zum nächstbesten Service um die Ecke gehen, lesen Sie diese Sicherheits-Tipps.
Der Tag, an dem das Handy kaputt geht, kommt meist unerwartet: Tausende Fotos, Kontaktdaten, Chat-Verläufe und wichtige Apps (z. B. Banking- oder Bezahl-Apps) sind plötzlich nicht mehr oder nur eingeschränkt verfügbar.

Absolut verständlich also, wenn Sie Ihr kaputtes Handy als digitalen Begleiter so schnell wie möglich repariert haben möchten.

Doch bevor Sie Ihr defektes Gerät zur Reparatur geben (übrigens auch aus Umweltgründen ein lobenswerter Schritt), sollten Sie folgende Tipps beherzigen:

1. Suchen Sie einen seriösen Anbieter für die Handyreparatur

Klingt banal? Ist aber tatsächlich wichtig, denn letztlich geben Sie Ihr Handy in wildfremde Hände und vertrauen darauf, dass pfleglich und verantwortungsvoll damit umgegangen wird. Auch in puncto Datenschutz.

Darauf sollten Sie bei der Wahl des Reparaturservice achten:

  • Idealerweise ist der Anbieter von einem Hersteller offiziell autorisiert und bietet daher besonders guten Service, kompetente Mitarbeiter und Original-Ersatzteile an.
  • Zum Reparaturservice finden Sie gute Rezensionen im Internet – alternativ lohnt ein Blick in die AGB, in denen alle Bedingungen (Stichwort "Gewährleistungen") detailliert aufgeführt sein sollten.
  • Das Geschäft vor Ort ist ordentlich und aufgeräumt.
  • Die Service-Belegschaft nimmt sich Zeit für die Beratung.
  • Es gelten Fixpreise für die jeweiligen Reparaturen.
  • Sie sollten Auskunft über die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen bekommen: Werden z. B.  nur die wirklich erforderlichen Zugangsdaten angefordert, die zur Behebung Ihres Problems nötig sind? Bei einer Reparatur des Displays zum Beispiel braucht es kein Passwort.

2. Führen Sie ein Daten-Backup durch

Es gibt einen guten Grund, warum Sie vor der Reparatur Sicherungskopien Ihrer Daten bzw. Dateien auf dem Handy erstellen sollten: Bei einer Reparatur können Daten auf Ihrem Smartphone verloren gehen.

Daher ist es absolut ratsam, vorbereitend ein komplettes Daten-Backup durchzuführen. Und zwar von allen Daten, die sich auf dem Gerät befinden. Dazu empfiehlt sich beispielsweise auch eine Cloud oder aber andere Speichermedien wie z. B. externe Festplatten.

Spider-App auf dem Handy? Datensicherung ist meist trotzdem möglich

Sollte Ihr Display zerbrochen sein, können Sie trotzdem ein Backup durchführen. Verbinden Sie Ihr Handy einfach per USB-Kabel mit Ihrem Computer. Die Handy-Ordner sind dann direkt als zusätzliche Laufwerke im Dateimanager Ihres Rechners zu sehen.
Handy mit "Spider App" - kaputtem Display
Handy mit "Spider App" - kaputtem Display
 

Kostenlose Backup-Funktion in der GMX Mail App
Ihre GMX Mail App bietet für Ihre Handy-Fotos übrigens eine automatische Fotosicherung an! Diese speichert regelmäßig Ihre Fotos in der sicheren kostenlosen GMX Cloud. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel.
 

Haben Sie Sicherungskopien von allem erstellt, ist schon mal der wichtigste Teil geschafft und Sie können zum nächsten Schritt übergehen.

3. Schützen Sie Daten und Zugänge auf Ihrem Handy vor Fremdzugriff

Stimmt bei Ihrem Gerät softwareseitig etwas nicht und benötigen die Service-Mitarbeiter umfassenden Zugriff auf Ihr Handy bzw. den Bildschirm, sollten Sie sich entsprechend absichern:
  • Melden sich von allen Zugängen zu Ihren Apple- bzw. Google-Diensten und -Konten ab (ausloggen).
  • Entfernen Sie danach auch alle Speichermedien (SIM-Karte und SD-Karte).
  • Danach (bitte erst nachdem Sie Sicherungskopien von Ihren Daten erstellt haben) setzen Sie Ihr Handy für die Reparatur auf die Werkseinstellungen zurück. Dies ist auch sinnvoll, wenn Sie Ihr Handy einschicken und damit aus den Augen lassen müssen.
 

Was bedeutet "Auf Werkseinstellungen zurücksetzen"?
Diese Aktion löscht alle Inhalte auf Ihrem Handy. Apple etwa rät bei Reparaturen sogar explizit dazu. Und auch bei Android können Sie einen sogenannten "Hard Reset" durchführen. Wenn Sie Ihr Handy verkaufen, sollten Sie es ebenfalls unbedingt vorher bereinigen, indem Sie es auf Werkseinstellungen zurücksetzen.

Da aber auch gelöschte Daten noch als unsichtbare Dateipfade vorhanden sind, empfehlen Experten vor allem beim Verkauf, zusätzlich ein Datenlösch-Programm wie iShredder zu nutzen. So wird auch tatsächlich alles gelöscht und kann durch kein Programm wiederhergestellt werden.
 
 
Um Inhalte vor neugierigen Blicken zu schützen, können Sie für Ihr Handy auch den sogenannten AppLocker (iOS) bzw. AppLock (Android) anwenden. Er stellt sicher, dass alle ausgewählten Apps und Fotos auf Ihrem Handy gesperrt sind.
 

Schon gewusst? Ihre GMX Mail App können Sie auch mit einem PIN schützen. So geht's bei Android und so bei iOS.
 

4. Reparatur vor Ort, falls "Auf Werkseinstellungen zurücksetzen" nicht möglich ist

Sie können Ihr Handy aufgrund eines kaputten Displays oder Akkus nicht bedienen und es damit auch nicht auf Werkseinstellungen zurücksetzen?

Dann empfehlen wir (sofern dies möglich ist), die Reparatur in einem Servicegeschäft vor Ort durchführen zu lassen – und damit quasi unter Ihrer Aufsicht. Dies geht insbesondere bei Displays, Akkus oder Handy-Kameras meistens recht fix. Achten Sie auch in diesem Fall auf einen seriösen und autorisierten Dienstleister.

5. Handy stark beschädigt – Fotos & Co. nur an seriöse Datenretter schicken

Ihr Handy ist so stark beschädigt, dass Sie nicht mehr auf Ihre Daten zugreifen können? Auch nicht per USB-Kabel am PC? Und Sie haben Ihre Dateien auch nicht in einer Cloud gespeichert, sodass Sie über ein anderes Gerät Zugang dazu bekommen?

Dann konsultieren Sie professionelle Datenrettungsdienstleister – diese können in Speziallabors Fotos und Co. wiederherstellen.
Wie gut das gelingt, hängt jedoch maßgeblich von der Art und Stärke der Beschädigung Ihres Handys ab. Einen Versuch ist es sicher wert – jedoch müssen Sie mit hohen Kosten (mehreren hundert Euro) rechnen.
 

Wichtig: Wenden Sie sich auch hier an einen seriösen Dienstleister, der nach den Datenschutzrichtlinien arbeitet (Ihnen z. B. schriftlich zusichert, dass Ihre Daten nach dem Rettungsprozess auf dessen Systemen gelöscht werden).
 

6. Nicht vergessen: Wenn's länger dauert, Ersatzhandy besorgen!

Sollten Sie aufgrund einer Reparatur längere Zeit (mehrere Wochen) auf Ihr Handy verzichten müssen, besorgen Sie sich ein Ersatzgerät. Und nutzen Sie Ihre zuvor entnommene SIM-Karte von Ihrem kaputten Handy. Manche Dienstleister verleihen für die Reparaturzeit gegen ein Entgelt auch Ersatzgeräte.

7. Erste-Hilfe-Tipps, wenn Ihr Smartphone ins Wasser gefallen ist

Ist Ihnen Ihr Handy in die volle Badewanne gefallen oder auf einer Party in ein volles Bierglas? Dann lesen Sie unsere Erste-Hilfe-Tipps dazu – es besteht Hoffnung!
 
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